Volltext: Josef Rheinbergers Oper Die Sieben Raben

3.4. Musik zu den Sieben Raben 
3.4.1. Kurze Bemerkungen zur Partitur und zur Musik 
Selbst wenn die Oper in einigen Punkten nicht dem typischen Rheinbergerstil entsprich, 
ist sie doch als Ganzes überwiegend mit Elementen der traditionellen Oper komponiert. 
So etwa die Abgrenzung der Rezitative von den folgenden Ensembles und Arien, die 
stark auf Steigerung ausgelegten Finalchöre und die nach musikalischen Gesetzen 
gestalteten Szenen. 
Der Rheinberger Gesamtausgabe zufolge, verwendete Rheinberger in seiner Oper auch 
einige Lieder. Diese befinden sich nach der Gesamtausgabe in der Sammelhandschrift 
Mus. Ms. 4695 der Musikabteilung der Bayrischen Staatsbibliothek München.” Da mir 
diese nicht zugänglich waren, berufe ich mich an dieser Stelle auf die Gesamtausgabe. 
Johannes Trojans Gedicht O sei mir gut, komponiert am 4. August 1862, wurde für 
Mathildes und Elsbeths Duett in der ersten Szene des zweiten Aktes Takt 153-184 
verwendet. Das am 4. Juli 1868 komponierte Lied Schau mich mit weinenden Augen 
nicht an, aus Neun Lieder nach einem Gedicht von Julius Hammer verwendet 
Rheinberger in Roderichs Arie in den Takten 24-54 in der dritten Szene des zweiten 
Aktes. Aus Neun Lieder verwendet Rheinberger noch ein zweites Lied für seine Oper, 
nämlich Erklärung („In süßer Lenznacht‘“). Dieses Lied, nach einem Gedicht von 
Joseph Christian von Zedlitz, findet sich in einer Variante im ersten Akt als Teil des 
Duetts von Roderich und Elsbeth wieder. Das aus Acht Lieder stammende Blick in den 
Strom nach einem Gedicht von Nikolaus Lenau lässt sich im Finale des dritten Aktes als 
Trauermarsch wieder finden. Für die erste Fassung wurde die Melodie auf einen 2/4 
Takt verkürzt. In der zweiten Fassung wurde dies mit anderen Änderungen korrigiert. 
(Welche Änderungen noch gemacht wurden ist in der Gesamtausgabe nicht dargelegt.) 
Und schließlich verwendet Rheinberger sein Lied Komm her, wundes Reh in der dritten 
Szene des ersten Aktes für das Duett von Roderich und Elsbeth in den Takten 272 bis 
287.? Wie schon dargelegt, wurden diese Lieder nicht eins zu eins übernommen, 
sondern je nach Bedarf durch Transposition und anderes angepasst. 
Zur Orchesterbesetzung gibt es nichts Aufergewóhnliches zu sagen. Neben den 
  
** Vgl. Irmlind Capelle, Vorwort, in: Josef Gabriel Rheinberger, Sämtliche Werke, Bd. 11, S. 
XVL 
? Vgl. Irmlind Capelle, Vorwort, in: Josef Gabriel Rheinberger, Sämtliche Werke, Bd. 11, S. 
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