3.3. Handlung der Oper
So wie es auch im gleichnamigen Märchen der der Gebrüder Grimm erzählt wird, wird
auch in Bonns und Rheinbergers Oper eine bedingungslose Geschwisterliebe
dargestellt. Ansonsten weicht die Handlung der Oper stark vom Märchen ab und
erinnert eher an das Märchen Die sechs Schwäne. Wie aber oben bereits erwähnt wurde
Rheinberger von Schwinds Aquarellzyklus veranlasst die Oper zu schreiben.
Die Junge Elsbeth hat ihr Elternhaus verlassen, um ihre sieben Brüder zu suchen, die
von der Stiefmutter verflucht wurden und sich in Raben verwandelt hatten. Lange ist
Elsbeth schon allein im Wald, als ihr im Traum eines Nachts eine Fee erscheint. Um ihre
Brüder vom Mutterfluch erlösen zu können, muss Elsbeth in sieben Jahren sieben weiße
Hemden spinnen. Sie darf niemanden von dieser Abmachung erzählen, sonst ist alles
verloren. Als Prinz Roderich eines Tages im Wald auf der Jagd ist begegnet er Elsbeth.
Roderich verliebt sich sogleich in Elsbeth und möchte sie mit in sein Schloss nehmen.
Elsbeth aber zögert, da sie nicht weiß, wie sie im Schloss weiter ihre Hemden spinnen
soll. Schließlich kann Roderich sie aber überreden mit ihm auf sein Schloss zu kommen.
Die regierende Herzogin Mathilde und ihr Stiefbruder Graf Eckart sind über Roderichs
Wahl nicht erfreut. Sollte er doch eigentlich Eckarts Tochter heiraten.
Während sich Mathilde über die Herkunft Elsbeths sorgt, ist Eckart gekränkt, dass
Elsbeth seiner Tochter vorgezogen wird. Schließlich willigt Mathilde der Hochzeit ein.
Eckart hingegen schwört Rache und möchte die Heirat verhindern. Jäger Hubert
beobachtet Elsbeth und sieht, dass sie jede Nacht zusammen mit sieben Raben Hemden
spinnt. Graf Eckart ist sich sicher, dass Elsbeth mit dem Teufel im Bunde ist. Als nun
die Hochzeit stattfinden sollte, wehrt Eckart den Gang zur Kapelle ab. Eckart klagt sie
der Zauberei an und lässt sie vors Gericht bringen.
Elsbeth wird vom Gericht zum Feuertode verurteilt. Vergebens fleht und beteuert sie
ihre Unschuld, muss aber zu den Fragen der Richter schweigen, wie es ihr die Fee
befohlen hatte. Als Elsbeth an den Pfahl gebunden wird, erscheint die Fee und
verkündet, dass Elsbeth tatsächlich unschuldig ist. Plötzlich erscheinen auch ihre sieben
Brüder und lösen Elsbeths Bande. Mit den Worten: Die Krone schmückt das Haupt
fortan der Heldin, die den Sieg gewann, nimmt Mathilde ihr Diadem vom Kopf und
überreicht es Elsbeth.
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