Masterarbeit Beat Vogt
Verbreitung inklusive Nebenausgaben sollten in der zuständigen Leihverkehrsregion einmal als Mik-
rofilm vorliegen.
Die Betonung des Prinzips, Sammlungen von Zeitungen ausserhalb der Pflichtexemplar-Bibliotheken
als Sammlungen von Mikrofilmen zu betreiben, darf aber nicht dazu führen, dass vorhandene und
durch Mikrofilme ersetzte Papierexemplar-Sammlungen ohne weiteres abgestossen oder vernichtet
werden.
Hagelweide (1974b, S. 38-39) schreibt über die Anfänge der Mikroverfilmung von Zeitungen in den
Jahren 1937 bis 1942: Das Verfahren der Fotomikrographie, wie man damals sagte, war zwar in
Deutschland entdeckt, jedoch in den USA weiterentwickelt und vor allem erprobt worden. Das Ameri-
can Institute of Documentation mikroverfilmte 1942 laufend 40 US-amerikanische und 37 ausländi-
sche Zeitungen. In Deutschland wurde 1942 das Reichspressearchiv u.a. zum Sammeln aktueller deut-
scher Zeitungen und historischer Bestände auf Mikrofilm gegründet. Es blieb jedoch bei diesem Plan,
doch war damit eie zukunftsweisende Entwicklung angesprochen. Laut Hagelweide (1974b, S. 47)
lässt sich seit den 1950er Jahren in der Bundesrepublik eine gezielte Anwendung des Mikrofilms be-
obachten.
Sciberras (2004, S. 213) berichtet von den Mikroverfilmungen der NB von Malta.
In den Mikrofilmsammlungen der polnischen NB gibt es Kopien vollstándiger Reihen vieler seltener,
oft einmaliger polnischer Zeitschnften (vgl. Klossowski 1994, S. 57).
Die SNB hat laut Bundesamt für Kultur (2008, S. 37) Teile ihres Zeitungsarchivs auf Mikrofilm fest-
gehalten.
Lugon (2003, S. 215) konstatiert, dass die Mikroverfilmung aller Walliser Zeitungen der Mediathek
Wallis die Originale schont und den Benutzern gleichzeitig den Zugang erleichtert. Le Roy Ladunie
(1995, S. 243—244) stellt Ahnliches für die BNF fest und hebt hervor, dass die Periodika-Konsultation
dank der Mikrofilme massiv effizienter geworden ist.
Gemäss Hagelweide (1974b, S. 49) hàlt mit dem Mikrofilm die Benutzerkopie Einzug in die Biblio-
thek, die nun auch in die Fernleihe gegeben und über die Fernleihe bezogen werden kann.
12. Digitales Kulturerbe
Die digitale Information" ist ein herausragender Rohstoff für die Informationsgesellschaft geworden.
Die digitale Datenverarbeitung durchdringt immer mehr Arbeits- und Lebensbereiche, Teile des All-
tags sind vollständig abhängig von den vernetzten Systemen (vgl. Bundesamt für Kultur 2008, S. 16).
1* Eine Defintion von E-Resourcen findet man bei Brumley (2009, S. 49-50): ..For selection and collection man-
agement purposes, e-resources are defined as works electronically accessible and may include but are not limited
to electronic journals, government publications, e-books, or electronic indexes more commonly referred to as
databases." Brumley (2009, S. 71-72) liefert auch noch Definitionen von E-Book („a digital verson of a tradi-
tional print book, or a book-like electronic publication with no counterpart, designed to be read on a personal
computer or an e-book reader‘), Newsletter (,,A serial publication consisting of no more than a few pages, devot-
ed to news, announcements, and current information of interest primarily to a specialized group of subscribers or
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