Volltext: Liechtenstein und die deutsche Steueraffäre:

waltschaft Liechtenstein an Deutschland berichtet. Das Fürstentum „drehe den Spieß um“, 
schreibt die Financial Times Deutschland (S. 11) und auch die internationalen Medien greifen 
diese Meldung auf. 
Die Berichterstattung verliert in den kommenden Tagen weiter deutlich an Stärke und 
Schärfe. Am Freitag, den 29. Februar, konzentriert sich die Berichterstattung überwiegend 
auf den Schengen-Beitritt des Fürstentums Liechtenstein und auf die Kooperationsbereitschaft 
Liechtensteins bei der Suche nach angeblichen „Steuersündern“. Der deutsche Innenminister 
Wolfgang Schäuble deutet an, dass die EU-Innenminister nicht bedingungslos dem Beitritt 
Liechtensteins zum EU-Schengen-Raum zustimmen werden (Handelsblatt, 29.2.) 
Erste Unternehmen und Finanzdienstleister (u.a. Talanx) melden sich zu Wort, dass sie ihre 
Zusammenarbeit mit Liechtenstein überprüfen werden. 
Die so genannte „Steuer-Moral-Debatte“ hat sich inzwischen verstärkt in die Feuilletons ver- 
lagert und wird dort weitergeführt. 
6.4 Phase 4 (1.3. — 31.3.2008) - Das Medieninteresse lässt nach 
Am Samstag, den /. März berichten die Medien, dass Peer Steinbrück die Erlangung der 
Daten als das „Geschäft seines Lebens“ ansieht. Dieser Ausspruch stammt aus einem in der 
Frankfurter Rundschau am 1.3. veröffentlichten Interview mit Steinbrück (S. 6f). Gleichzeitig 
wird über ein mögliches Verfahren gegen die Erpresser der LLB in Rostock berichtet. Die 
Süddeutsche Zeitung titelt, dass es „mehrere Tippgeber in Liechtenstein“ gegeben habe. 
Informationen und Artikel hierzu werden auch in den kommenden Tagen veröffentlicht. Am 
Nachmittag verbreiten die Agenturen die Meldung, dass in Italien Ermittlungen auf 
Grundlage der so genannten ,,Steuerdatei^ begonnen wurden. 
Die Sonntagspresse am 2. Mrz setzt sich mit den moralischen Aspekten der so genannten 
,Steueraffáre" auseinander („Der Fall Z.: Volksgemeinschaft gegen Staatsfeinde", 2.3.2008, 
11). 
SPIEGEL, Focus und Wirtschaftswoche konzentrieren sich primár auf die Hintergründe des 
,atendiebstahls^ und berichten, dass die LLB ehemalige deutsche BKA-Beamte angewor- 
ben habe, um die gestohlenen Daten wiederzubeschaffen. Der SPIEGEL berichtet darüber 
hinaus am Montag, den 3. März über angebliche ,, Atom-Millionen* in Liechtenstein. Erst am 
darauf folgenden Tag wird auf das anstehende Ecofin-Treffen der EU-Finanzminister in 
Brüssel eingegangen. Steinbrück plane laut Agenturen die EU-Zinsrichtlinie zu verschärfen 
(Reuters, dpa). Steinbrück wolle ,,bestehende Steuerschlupflócher* schlieBen, so ein Sprecher 
des Finanzministers. 
Am Dienstag, den 4. Márz wird das Thema Ecofin breit von den Medien aufgegriffen. 
„Nützliche Affäre“ schreibt das Handelsblatt (S. 10), wáhrend die Welt zusammenfasst, dass 
,Strengere Zinssteuer-Richtlinien angepeilt" seien. Deutsche Medien berichten, dass die 
,Steueraffáre^ Osterreich erreicht hat (Financial Times Deutschland, 4.3., 15). 
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