Die Zusammenarbeit Liechtensteins im europäischen Kontext und die Beziehungen zu
Deutschland werden weiterhin thematisiert. Am Freitag, den 22. Februar, druckt die FAZ ein
mit Regierungschef Hasler geführtes Interview ab. Darüber hinaus wird über die Ansprache
des Erbprinzen zur Eröffnung des Landtages tags zuvor, den 21.2., berichtet.
Am Freitagnachmittag, 22.2., verbreiten die Nachrichtenagenturen die Äußerungen von Pierre
Mirabaud, Präsident der Schweizerischen Bankiervereinigung, die Vorgehensweise der
deutschen Ermittlungsbehörden erinnere ihn an die „Gestapo“. Diese Äußerung nimmt er
allerdings anschließend zurück.
In den kommenden Tagen steht die Ausweitung der so genannten „Steueraffäre“ auf andere
Làánder, sowie die allgemeine Thematik ,Steueroasen" im Vordergrund. So berichtet am
Samstag, 23. Februar, die Welt, dass ,,auch Andorra und Monaco am Pranger“ (S. 11)
stünden. Die Bild-Zeitung hingegen meldet, dass auch Bundestagsabgeordnete auf der
entwendeten Datei zu finden seien. Gleichzeitig wird im Vorfeld des Treffens der deutschen
Bundeskanzlerin mit Prinz Albert von Monaco über die Medien die Erwartungshaltung der
Bundesregierung kommuniziert.
Die Sonntagspresse am 24. Februar fasst die Berichterstattung der Woche zusammen und
berichtet neben der Thematik BND und Heinrich Kieber über den „Volkssport Staatsbetrug“
(Welt am Sonntag, 24). Gleichzeitig werden Porträts des Fürstentums Liechtenstein und der
Fürstenfamilie veröffentlicht und über die Auswirkungen der aktuellen Situation für das Land
spekuliert. Bundesfinanzminister Peer Steinbrück meldet sich in der Bild am Sonntag, 24.2.,
zu Wort und erklärt, dass er gerne mit Liechtenstein ein Doppelbesteuerungsabkommen ab-
schließen würde. Steinbrück bekräftigt seine Forderungen nochmals zu Beginn der Woche. Er
wolle „Steueroasen austrocknen“, schreibt die FAZ am 23.2.2008 (S. 11).
Britische Medien melden am Sonntag, 24.2., dass Großbritannien wie der BND zuvor Geld
für die „Steuerdateien“ gezahlt habe.
Am Dienstag, den 26. Februar, titelt das Handelsblatt, dass „Schweiz und Österreich in
Deckung gehen“ würden. Die Süddeutsche Zeitung bleibt bei der „Geschichte vom zweiten
Mann“ (S.7). Die internationale Ausweitung der Krise bleibt diese Woche Hauptthema der
Medienberichterstattung.
Die am Dienstagnachmittag, den 26.2., von der Liechtensteinischen Staatsanwaltschaft abge-
haltene Medienkonferenz findet in den Medien am kommenden Mittwoch, den 27. Februar,
große Resonanz. So führen beinahe alle meinungsbildenden Medien in der Schlagzeile die
Summe „200 Millionen“ in „120 Steuerfällen“ an. Die FAZ veröffentlicht am 27.2. ein
Interview mit Fürst Albert, der hervorhebt, dass das Fürstentum Monaco seit Jahren bemüht
sei, sich den internationalen Standards anzupassen.
Die internationale Dimension der Thematik gelangt erneut am Donnerstag, den 28. Februar,
auf die öffentliche Agenda. Zum einem wird live aus Brüssel berichtet, wo Regierungschef
Otmar Hasler das Schengen-Abkommen unterzeichnet, zum anderem wird in den Printmedien
am Morgen der Besuch von Fürst Albert in Berlin gemeldet und kommentiert. Der Besuch
Fürst Alberts wird überwiegend als positiv bewertet. Das Handelsblatt thematisiert die
„Einsicht“ des Fürstentums Monaco. Doch es wird auch über die am Vortag verabschiedete
Geldwäschereirichtlinie der Bundesregierung und über das Rechtshilfeersuchen der Staatsan-
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