Die nachfolgende Abbildung zeigt die unterschiedlichen Phasen, anhand derer die Steuer-
affäre beschrieben und interpretiert wird, sowie die Einbettung in den Zeitrahmen vom
November 1999 mit einer Vorphase und bis Juni 2008 mit einer Nachphase.
Vorphase Hauptphase Nachphase
Nov. 99 — Dez. 07 1.1. - 31.3.2008 1.4. - 30.6.2008
Phase 1 Phase 2 Phase 3 Phase 4
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Zeit der Reform- Zumwinkel-. weitung zur Medien- never be
Reformen DICA Affáre Steueraffáre IRIS the same
geht weiter lásst nach
1. Jan. - 13. Feb. — 14.- 17. Feb. 18. - 29. Feb. 1. - 31. März
Abb. 5: Die Phasen der Steueraffäre (Quelle: Eigene Darstellung)
Es war von Anfang an interessant zu beobachten wie sich das Thema „Steueraffäre“
respektive „Fall Kieber^ und in weiterer Folge viele unterschiedliche Facetten der großen
Themata „Steuern, Moral und nationale Interessen“ in der Medienberichterstattung
entwickelte.
Mit Hilfe eines möglichst breit angelegten Konzeptes aus den Bereichen Issues Management
und Agenda Setting wollte die Autorin herausfinden, wie Themen von wem gesetzt, verfolgt,
behandelt werden und wie, von wem oder über wen Themen seitens Liechtenstein
medienwirksam und nachhaltig eingebracht werden können.
Im Zuge der Literaturrecherche zu den Themenbereichen Issue Management und Agenda
Setting stieß die Autorin an vielen Stellen immer wieder auf das Modell eines
gesellschaftlichen Themenstrukturierungsprozesses“ von Wolfgang Eichhorn (1996 und
2005). Laut www.google-scholar.com wird sein Modell insgesamt 64 Mal in der Literatur
zitiert. Das Modell erscheint als besonders geeignet, weil es einen umfassenden Ansatz zu
Themenstrukturierung darstellt, der vor allem auch die unterschiedlichen Offentlichkeiten und
Akteure, die in einen solchen Prozess involviert sind, identifiziert, die generellen Funktionen
der Themensetzung und Themenstrukturierung sowie die Einflussprozesse zwischen den
Akteuren beschreibt. Es versucht daher auf breiter Basis die Komplexität aufzugliedern und
verständlich zu machen.
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