Volltext: Liechtenstein und die deutsche Steueraffäre:

1. Interessengruppen: Darunter fallen alle organisierten Gruppen, die nicht im engeren Sinn 
zum politischen System gehören, aber öffentliche Interessen vertreten. Sie bündeln 
Partikularinteressen in der Gesellschaft und reduzieren die Vielfalt. 
2. Die Massenmedien: Sind auf individueller und organisatorischer Ebene mit anderen 
Bereichen der Gesellschaft verknüpft. Ihre Hauptfunktionen sind Information und soziale 
Orientierung. Der Journalist konstruiert aus der wahrgenommenen Wirklichkeit aktiv eine 
mediale Realität, die von einer Vielzahl von individuellen und systembedingten Faktoren 
mitbestimmt wird. Medienrealität ist ein kollektives Produkt, das von den beteiligten 
Individuen, Organisationen und deren Interaktionen sowie von der Interaktion mit der 
Umwelt bestimmt wird. 
3. Das aktive Publikum: Stellt keine „Gruppe“ im gruppensoziologischen Sinn dar. Die 
Mitgliedschaft definiert sich über die aktive Teilnahme an Prozessen der öffentlichen 
Meinung. Im Gegensatz zu den politischen Akteuren oder Interessengruppen kann das aktive 
Publikum nicht in relativ homogene, organisierte Einheiten unterteilt werden. 
4. Das passive Publikum: Ist der größere Teil des Publikums, der zumeist politisch passiv 
bleibt und als Träger der „Bevölkerungsmeinung“ in Statistiken auftaucht. 
5. Politische Akteure: Sind Vertreter von Exekutive und Legislative und sollen 
gesellschaftliche Zielvorstellungen realisieren. Die Festlegung von politischen Prioritäten 
wird durch die öffentliche Meinung beeinflusst, und politische Akteure beeinflussen ihrerseits 
die öffentliche Meinung. 
2.4.4 Prozesse 
Eichhorn (2005, 155) versteht Prozesse als Einflussvorgänge zwischen den Akteuren. In 
diesem Modell werden grundsätzlich vier Typen von Prozessen unterschieden, die die Ein- 
flusswege zwischen den einzelnen Akteuren aufzuzeigen versuchen. Die fünfte Art von 
Prozess, die Berichterstattung der Medien, hat eine besondere Bedeutung und wird in diesem 
Kapitel unter „Die besondere Rolle der Massenmedien“ beschrieben. Der Begriff des 
„Einflusses“ wird dabei immer im Sinne von „Einfluss auf die Themenstruktur“ verstanden: 
a. Interaktive Prozesse finden zwischen Akteuren statt, die über soziale Legitimation für ihr 
Handeln und über wirtschaftliche oder soziale Macht verfügen. 
b. Fokussierte Einflussprozesse sind intentionale Handlungen, die nicht auf einzelne Akteure, 
sondern auf Institutionen gerichtet sind. Dazu gehören PR-Aktivitäten, aber auch informelle 
Beeinflussungsversuche. Derartige Prozesse gehen von Gruppen aus, die in hohem Masse 
organisiert sind. 
c. Unfokussierte Einflussprozesse richten sich an ein Massenpublikum oder an ein Teil- 
publikum. Dazu gehören die  Veróffentlichungen der Massenmedien, aber auch 
Massenveranstaltungen. Die Offentlichkeit dieser Aktionen grenzt sie von den fokussierten 
Prozessen ab. 
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