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Liechtenstein direkte Geltung (Durchgriffswirkung)" zukomme; das
eine wie das andere entfalte , ohne besonderen nationalen Transfor-
mationsakt vom Zeitpunkt seines Inkrafttretens an als Vólkerrecht
innerstaatlich Wirksamkeit“407. In StGH 1998/9 hat der Staatsge-
richtshof eine EWR-Verordnung als eine ,(internationalrechtliche)
gesetzliche Grundlage"^08 für einen Eingriff in ein von der LV ga-
rantiertes Grundrecht behandelt; in StGH 1998/41 heisst es in Bezug
auf eine andere EWR-Verordnung, dass diese ,als Bestandteil des
aus dem EU-Recht ... übernommenen acquis communautaire ... Teil
des liechtensteinischen Rechtsbestandes geworden (ist)^409,
Im Rahmen der EMRK hat der Staatsgerichtshof in StGH
1982/31 erklárt, dass deren Art. 6 ,seit der Ratifikation durch Liech-
tenstein am 8. September 1982 auch im liechtensteinischen Landes-
recht gilt"^!9, und in StGH 1994/8, es sei , allgemein anerkannt, dass
materiellrechtliche Konventionsgarantien wie diejenige der Mei-
nungsfreiheit so klar und bestimmt gefasst sind, dass sie von den Ge-
richts- und Verwaltungsbehórden unmittelbar angewandt werden
kónnen"^!!: der in einer materiell-rechtlichen Konventionsgarantie
begründete Anspruch gelte ,als solcher im liechtensteinischen Lan-
desrecht"^^!2. In StGH. 1996/6 ist davon die Rede, dass die EMRK
nach ihrer Ratifizierung ,umgehend in Kraft (trat) und ... aufgrund der
in Liechtenstein unumstrittenen automatischen Adoption des Vôlkerver-
tragsrechts keine Umsetzung ins Landesrecht (brauchte)“41%3 Diese
Erklárung ist in StGH 2000/33 wiederholt worden^!^,
StGH 1995/14, LES 3/1996 S. 122.
StGH 1998/9, LES 3/1999 S. 183.
StGH 1998/41, n. publ., Pkt. 2.3 der Entscheidungsgründe, S. 13 des Entscheidungstextes.
StGH 1982/31, LES 4/1983 S. 105.
StGH 1994/6, LES 1/1995 S. 23.
StGH 1994/8, LES 1/1995 S. 26 (Kursivstellung durch den Verfasser).
StGH 1996/6, LES 3/1997 S. 153 (Kursivstellung durch den Verfasser).
StGH 2000/33, n. publ., Pkt. 6.1 der Entscheidungsgründe, S. 30 des Entscheidungstextes.
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