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Hierauf entgegnete Herr SandtagSpräfident Dr. Bed: ,Er
iit aud) nur wegen der Urbeit3gelegenheit fiir den Vertrag,
trofdem bdiejer nicht rofig ijt. Über man muß das nehmen,
wad vorhanden ift. So geht e& andern auch.“
Hierauf wurde mit allen Stimmen bei Etimmenthaltung
des Herrn Peter Büchel dem Vertrag ugeftimmt, ber weiter
unten abgebrudt ijt.
Sn, biejen Sagen. [augte eine von 424 Perjonen ded Unters
[andes unteraeichnete Eingabe bei ber Regierung ein, in welcher
ber Landtag mit Rückjicht auf die durch die Klajfenlotterie
gebotene AUrbeitsgelegenheit erfucht wurde, den ihm vorgelegten
Entwurf für die Konzeifionierung unverzüglich zu genehmigen.
Unterdeffen maren aud) bie Serfanblungen mit ber Oberpoits
direftion in Bern weitergeführt worden. Um 9. Februar 1926
fonnte bie Gelanbt[djajt bereits berichten, daß mit der Oberpoft-
' bireftion in SSegug auj den Marfenvoriduf gegen eine prozen=
tuale Beteiligung am Gewinn eine Bereinbarung zujtande ges
fommen jei. Da8 Verhältnis zur Oberpoftdireftion pat in der
Folge in diefem Punkte feine Schwierigkeiten mehr geboten.
Nachdeın Herr Grier den Baron von Grünau und Notar
von gübingfaujen ald eferenyfielien angegeben hatte, wurde
bie Gejanbtidjajt in Bern von der Regierung beauftragt, burdj
die Schweiz. Gejandtjhaft in Berlin hei Baron von Grünau
eine Information über Herrn Grüßer einzuziehen. Um 10. Februar
. fam bie telegraphijdje Antwort, weldje bte Ge[anbtidjaft jofort an
die Regierung weiterleitete : , Baron Grünau empfiefft Gefeimrat
Grüÿer bejten8, [übt Bermdgen 400,000 Gulden. Brief folgt.“
. Der ausfiihrlidjere Bericht der {dhweizerijden Gejandtjdhaft
in Berlin, welcher der fürftlicdhen Regierung am 17. Februar von
ber Delaubtidjait in Bern übermittelt murde, fatte fofgenben
Asortlant :
"ine 9Inirage bei Sertn Notar von Lüdinghaufen-Woljf hat er-
geben, bap bieler mit Serrn Griiffer wohl in gejdüjtlidjem SSerfebr
gefranden lit, bag er [tf)- aber iiber beljen je&ige finangielle Sage fein
ilb ju madjen vermag. Von Legationsrat Freiherr von Grünau er-
.Bielt die [hweizerijhe Gejandifchaft die 2fusfun[t, bag ibm Gebeimrat
Grüjer jehr wohl befannt fei und er ibn für einem abjofut integren
unb vertrauenswürbigen Mann Halte. Nad) ben Angaben bes Barons
A queant fi das Vermbgen des Geheimrats auf zirfa 400,000
oll. Gulden.“
Ungefähr in gleidjem inne lautet ein Schreiben des
Serrn. von. Grünau an bie [ürjt(idje Regierung.