Volltext: Der letzte Gutenberger

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Königseck: Das hoffe ich. Wir sind's von jeher gewesen 
und werden es immer bleiben. 
Roswitha: Ach, Wirnt, ich habe dem Lans von uns 
beiden erzählt und dann hat er auf einmal so merk- 
würdige Augen gemacht und ist auf und davongerannt. 
Lind erst jetzt ist es mir eingefallen er könnte dir 
am Ende gar — gram sein, vder ihr könntet euch zanken. 
Wirnt: Zanken, gram sein . . . 
Königseck: Na, na, na, ist bei uns noch nie vorgekommen. 
Reden wir von was anderin! 
Roswitha: O, wie bin ich jetzt froh! (schlingt ihre Arme 
um beide.) Aber wovon sollen wir denn reden? 
Königseck (sich entfernend): Wißt ihr was? Ich lasse euch 
allein, dann kommt euch beiden die Sprache schon. 
Wirnt (beklommen): Nein, Lans, bleibe da! Erspare uns 
neue Kämpfe. 
Roswitha: Ja, Äans, bleibe bei uns! (er bleibt stehen). 
Wirnt: Was wir reden sollen? Wir wollen lieber nur 
fühlen. Wir wollen diese schönen Augenblicke, vielleicht 
die letzten, die uns das Schicksal bietet, dankbar genießen. 
Wir wollen noch einmal glücklich sein, noch einmal of 
fenen kluges dem Mai, der Jugend, dem Leben gegen 
überstehen, noch einmal einen Blick in den Fimmel tun 
Roswitha: — ja, Wirnt, und denken, es wüchsen uns 
Flügel und wir flögen immerzu, immerzu — gerade in 
den Äimmel hinein . . . 
Wirnt: ... wo die Liebe ist, wo das Glück wohnt 
(sie neigen sich gegeneinander. Wirnt rafft sich erschreckt auf) 
Äans, jetzt müssen wir gehen! (Der wischt sich eine 
verstohlene Träne aus den Augen; alle drei eng umschlungen ab.> 
9. Auftritt. 
Burgvogt (kommt mit dem Meier): Ja, lieber Tictbert, 
da hast du ja ganz recht. Aber schlimmer als um die 
Männer steht es um die Vorratskammer. Was ist denn 
das ? (Man hört das Geschrei eines Schweines) Ihr werdet 
doch nicht etwa unser letztes Schwein schlachten wollen?
	        

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