Volltext: Der letzte Gutenberger

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©utenberg, dein Banner wehe 
Freudig rauschend durch die Luft. 
Treu in seinem Schatten schreiten 
Wollen wir bis an die Gruft. 
Kochburg sei du hehren Ringens, 
Trutzig wie ein Ablernest 
Fallen flammend deine Mauern — 
Sterben wir in Treue fest. 
2. Auftritt. 
Elisabeth (tritt ,u ihrem Mann): Ulrich, du bist so be 
kümmert! Es steht doch nicht etwa schlimm? Oder hast 
du böse Nachrichten? 
Burgvogt: Sehe dich zu mir, Elisabeth! 
Elisabeth (nach einigem Schweigen): Unser Junge ist wieder 
hellauf. Die Wunden, die er sich auf der Luziensteig 
geholt, sind wieder gut. 
Burgvogt: Der brave Bub! — Es war auch gerade 
jener Kriegszug Ludwigs auf die Steig, der mich vor 
hin beschäftigt hat. Dieser Ludwig von Vrandis 
er ist mein Freund und ein gtiter Mann, aber ein 
schlechter Kriegsmann. Es fehlt ihm zum Soldaten 
Vieles und zum Feldherrn Alles! Mit stürmender 
Kand hat er die Steig genommen eine brave Tat. 
Und dann verscherzt er diesen Erfolg so kopflos und 
leichtfertig — 
Elisabeth: daß >vir Gott danken müssen, daß er und 
die meisten seiner Leute leben. 
Burgvogt: Za, Elisabeth! Und unser Kind ist wieder 
gesund. Dem Kimmel sei Hank! Und der Freiherr sitzt 
wieder geborgen in seiner festen Burg zu Baduz. 
Aber ein anderer Streich von ihm gefällt mir ebensowenig. 
Bringt er mir da einen wildfremden Menschen ins Kaus, 
den er vertrauensselig auf der Straße aufgelesen. 
Elisabeth: Du meinst diesen angeblichen Grafen Thürina 
von Rüttinen? 
Burgvogt (hirft): Wer kennt überhaupt diesen Namen? 
Zch nicht! Und ich habe ganz gute Gründe, dem Kerl 
nicht zu trauen! Zch lasse ihn deshalb beständig scharf 
beobachten.
	        

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