Volltext: Der letzte Gutenberger

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Dichtung und Wahrheit. 
on den kriegerischen Ereignissen, soweit sie nicht un- 
^ sere Burg betreffen, ist nur der Zug auf die Steig 
beibehalten. Dieser erfolgte tatsächlich am zehnten .Hor 
nung, ist im Spiel aber im Mai oder Juni gedacht, da 
der Vorwurf für ein Burgenspiel sich selbstverständlich 
nicht im Winter abwickeln läßt. Zur Erzielung einer rei 
cheren .Handlung ist die dramaturgisch vorgeschriebene 
„Einheit der Zeit" nicht gewahrt und das Spiel in zwei 
zeitlich getrennte Teile zerlegt worden. An dieser Stelle 
sei noch erwähnt, daß auch die Schreibweise der mund 
artlichen Sprache sich nicht an die allgemein gebräuch 
lichen Phonetikregeln hält, sondern aus Gründen der 
leichteren Lesbarkeit möglichst einfach behandelt ist. 
Zur Person des „letzten Gutenbergers" ist zu bemerken, 
daß tatsächlich uni die Zeit des Schwabenkrieges die letzten 
Glieder dieses Geschlechtes lebten. Ebenso ist ein Gutenberger 
als Minnesänger geschichtliche Tatsache. Seine Lieder sind 
in die Manessische Sammlung ausgenommen. Allerdings 
hat dieser ritterliche Sänger noch in der Blütezeit des Ge 
schlechtes derer von Gutenberg gelebt und hieß nicht Wirnt 
sondern A l r i ch von Gutenberg. Die 'Namenänderung 
schien geraten, um einer Verwechslung mit Alrich von 
Ramschwag, dein Burgvogt, vorzubeugen. Der Name 
„Wirnt" wurde deswegen gewählt, weil ein ritterlicher 
Sänger dieses Namens von Grafenberg bekannt ist, 
der wahrscheinlich von der Gutenberger Nachbarburg 
Grafenberg unter der Luziensteig stammte. 
Frei erfunden ist die Gestalt der Roswitha (Name 
nach Roswitha von Gandersheim, der ältesten deutschen 
Dichterin). 
Praxedis ist als Gattin des jungen Ramschwag 
geschichtlich (Praxedis von Mont), nicht aber als Tochter 
des Freiherrn Ludwig von Brandts, der kinderlos starb. 
Nicht geschichtlich, aber auf geschichtlicher Grund 
lage fußend ist der Waffenmeister Dagobert der Greiffen- 
berger und der Burgkaplan Odilo von Varnbühl. So 
nannte sich nach der Ermordung Albrechts die Linie derer 
von Gutenberg zu Weinstein, um sich vor weiteren Ver- 
folgungen zu sichern.
	        

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