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für den' ganz kurzfristig gedachten Kredit von 8,000 Fr.
eine ganz kurze Zeit nachher um Erhöhung des Kredites
ansuchen? .
Walser: Ich weiß es nicht mehr genau, wie die Ver
hältnisse lagen, aus jeden Fall wurde der Kundenkreis
immer größer und die Mittel immer knapper.
Staatsanwalt: Wir wollen sagen, das Geldersorder-
nis wurde größer. Das ist doch nicht normal, daß, wenn
der Kundenkreis größer wird, auch das Gelderfordernis
größer wird. Haben Sie, als Sie nach Rumänien hin
untergingen, mitThöny gesprochen, was in Bezug auf
die Firma Walser u. Brugger war?
Walser: Ich weiß es nicht mehr.
Staatsanwalt: Haben Sie vielleicht zu Brugger etwas
mitgeteilt, daß- er sich an Thöny wenden soll, wenn Geld
notwendig ist?
Walser: Nein.
Staatsanwalt: Es ist nur sonderbar, daß andere Leute
immer das Gegenteil behaupten, was Sie. sagen.
Bei der 2. Klassenlotterie und bei der Zentrosag wa
ren Sie mitbeteiligt in gewissem Sinne. Sie sagten nur
als Berater. Es wird behauptet, daß -Sie die Versamm
lungen des Verwaltungsrates der Zentrosag einberufen
hätten?
Walser: Das war vor dem Zusammenbruch, und dazu
hatte ich von dem Aktionär Aktien bekommen, damit ich
für ihn die Versammlung einberufen konnte.
Staatsanwalt: Was war das für ein Aktionär?
Walser: Das war Stiewer
Staatsanwalt: War der Obmann oder Vorsitzender
der Verwaltungsrates?
Walser: Im Verwaltungsrat war er.
Staatsanwalt: Und da beriefen Sie jedes Mitglied
des Verwaltungsrates auch durch einen Stellvertreter des
Verwaltungsrates ein?
Walser: Nein, ich bin. mißverstanden worden. Ver
waltungsrat habe ich keinen einberufen, unterzeichnet
habe ich, eine Generalversammlung einzuberufen.
Staatsanwalt: Eine Generalversammlung, wo die
große Sache der-Zentrosag zur Sprache gekommen ist?
Staatsanwalt: Waren Sie auch bei Versammlungen
außerhalb Liechtensteins.
Walser: Ich wurde eingeladen zu einer Verwaltungs
ratssitzung nach Zürich und in Berlin war ich auch.
Staatsanwalt: Erinnern Sie sich noch der General
versammlung vom 31. Oktober 1926? Es wird behaup
tet, daß Sie damals nach dem Protokoll über diese Ver
sammlung gesagt haben sollen, die Gründungsbilanz stim
me nicht; es sei kein Bargeld da, und Sie müßten frühe
stens innerhalb 3 Tagen Bericht einsenden; dürfte das
Protokoll richtig fein?
Walser: Ich weiß nicht genau, was ich dort, gesprochen
habe.
Staatsanwalt: Dürfte das Protokoll richtig fein?
Walser: Ja, ich konnte es nicht korrigieren. Ich habe
seinerzeit die Regierung ersucht, man möge mir das Pro
tokoll geben, damit ich dagegen wahrheitsgemäß Stellung
nehmen könne. Man hat geantwortet, das sei nicht not
wendig und so stehe ich heute vor einer vollendeten Tat
sache.
Staatsanwalt: Nein, das stehen Sie nicht, ich gebe
Ihnen einiges Material bekannt.
Dr. Guntli: Woher kommt dann das Material?
Staatsanwalt: Aus einem veröffentlichten Berichte
in Liechtenstein.
Präsident: Es ist ein gedruckter Bericht der Regie
rung.
Staatsanwalt: Damals, heißt es in diesem Protokoll,
daß Sie behaupten, die Gründungsbilanz stimme nicht;
das war damals zu der Zeit, als man sich wegen Einzah
lung des Gründungskapitals genau erkundigt hatte und
als kein Geld vorhanden war, um die dritte Ziehung
durchzuführen. Können Sie sich daran erinnern?
Walser: Ich kann mich an die Generalversammlung
erinnern, daß wir uns wegen der Gründung in die Haare
geraten sind; kann mich aber an die einzelnen Aussagen
nicht mehr erinnern.
Staatsanwalt: Können Sie sich erinnern, daß festge
stellt wurde, daß das Aktienkapital nicht . einbezahlt
wurde?
Walser: Ja.
Staatsanwalt: Können Sie sich erinnern, auf welche
Art und Weise weiter Gelder'beschafft wurden; ich er
innere an die Bank Hinsberg.
Walser: Das war noch früher. Ich habe mit der Cen-
trofag nichts mehr zu tun gehabt nach der Generalver
sammlung; ich bin dann nach Rumänien.
Staatsanwalt: Waren Sie vorher nicht auch schon
unten in Rumänien? 5
Walser: Ja.
Staatsanwalt: Nun behaupten Leute, daß Sie damals
gesagt haben, die Centrofag soll an der rumänischen Kon
zession beteiligt werden.
Walser: Ja, das war dasjenige, daß für die Liech
tensteinische Lotterie ein Absatzgebiet in Rumänien ge
schaffen werde. " - '
Staatsanwalt: Sie sollen damals gesagt haben, wenn
die Konzession auch noch nicht fest sei, daß sie doch abso
lut sicher in Aussicht-stehe, stimmt das, daß Sie das ge
sagt haben?
Walser: Ich glaube, ich habe das gestern gesagt.
Staatsanwalt: Nun wurde damals ein Kredit von
300,000 Fr. bei-Verwaltungsrat der Centrofag verlangt?
Walser: Nein, das ist mir nicht in Erinnerung: das
sind Sachen, die in einem Berichte stehen, der von der
Regierung veröffentlicht wurde und mir nicht zugestellt
wurde.
Staatsanwalt: Deshalb können Sie sich doch erin
nern; es ist meines Erachtens gar nicht notwendig,- daß
man einem alles schriftlich in die Hand gibt-. Die Erin
nerung ist das Wiedererwecken der imGedächtnis hasten
den Eindrücke.
Walser: Ich kann mich an diese Sachen nicht mehr
genau erinnern. Im Laufe der Zeit ist bei der Centro
fag eine Umwandlung geschehen, wann und wie das ge
schehen ist, weiß ich nicht mehr genau.
Staatsanwalt: Es heißt, daß im Verwaltungsrat da
von gesprochen wurde, daß man liquidieren möge und
daß Sie gesagt haben, man solle-vorläufig nicht.liquidie
ren, bis die Sache in Rumänien erledig! lei.
Walser: Nein,, daran kann ich mich nicht erinnern.
Ich habe bei der Regierung Anzeige erstattet, daß man