- 61 —
Garantie des Fürstentuins und von einer Garantie der
Bank gesprochen. Ich habe gesagt, das könne nicht er
folgen. 2m Laufe der Verhandlungen haben sie sich immer
mehr und mehr für das Geschäft interessiert. Ich selbst
war der Meinung, daß es ein sicheres gutes Geschäft sei
und so kam die Frage der Bürgschaft der Bank für den
Kredit neuerdings zur Spache und dann habe ich Thöny —
glaube ich' — telefoniert, er solle hereinkommen und dann
haben wir auch miteinander gesprochen unter dem Ge
sichtspunkte, daß durch die.Möglichmachung dieses Ge
schäftes, diese Lotterie hier wieder zum Funktionieren käme,
daß die -verschiedenen Kredite abgedeckt werden könnten,
die sonst an Bauer etc. verloren gehen und dann ’ hat
man sich schließlich bereit erklärt, eine solche BürgschaftT-
urkunde dem Barmer Bankverein gegen diese Gewähr
zu übergeben. -
Präsident: Sie sägen: Man habe sich geeinigt. Haben
Sie mit Thöny darüber gesprochen? !
Walser: Ja.
Präsident: Ist es richtig, daß Sie Thöny vorgehalten
haben, daß' die Bewilligung der Konzession sozusagen
sicher sei. '
Walser: Ich habe ihm lediglich das gesagt, was ich
in Rumänien-von den dort maßgebenden Persönlichkeiten
gehört habe.
Präsident: Wer waren diese maßgebenden Persönlich
keiten?
Walser: Das war Valjean und der Direktor vom
Innerministeriüm.
Präsident: Beide konnten doch nichts verfügen, weder
Valjean noch der Kabinettsdirektor vom Innerministeriüm.
Beide konnten nicht darüber verfügen. Das waren Zu
sicherungen von Männern, die in dieser Zeit der Partei
angehörten, die gerade in Rumänien das Ministerium
oder die Ministerien inne hatte. Das war die Regierung
Averescu, nicht wahr?
Walser: Ja.
Präsident: Das sind zwei Persönlichkeiten. Die eine
war parieienvertreterin von Ihnen, er hatte alles Intresse
daran, die Möglichkeit und Aussicht für das Gelingen
der Sache möglichst drastisch vor Allgen zu halten. Der
andere war ein Beamter, wenn auch Kabinettsdirektor,
aber nicht -Minister. .Dann waren Sie in Rumänien- schon
im Osten, Sie hätten schon aus dem Grunde mit einer
gewissen - Reserve allenfallskge phantastische Darstellungen
aufnehmen sollen.
Walser: Gerade im Osten können Sie auf die Zu
sage von einigen verantwortlichen Ministern, dessen Partei
am Ruder ist, eher eine Staatsaktion erwarten, als in
einem ändern Staate.
Präsident: Nun, das haben wir nicht zu entscheiden.
Tatsache ist, daß Sie Thöny gesagt haben, die Bewilli
gung der Konzession stehe vor der Tür. Sie sagen. Sie
seien selber der Überzeugung gewesen.
Walser: Die Aussagen des Valjean und des Kabi-
nettsdirektörs haben mich dazu veranlaßt.
Präsident: Vorher haben Sie gesagt, sie' hätten sich
bei Eingehen der Verpflichtungen überlegt, man könnte
die Guthaben, welche die Landesbank gegenüber Kapp
usw., der an der früheren Klaffenlotterie beteiligten' Per
sönlichkeiten abdecken. Nicht wahr?
Walser: 2a.
Präsident: Waren die so groß, daß sich eine Engan-
gicrung der Landesbank mit.300 000 Reichsmark recht
fertigte.
Walser: Ich weiß nicht mehr, wie hoch diese Beträge
gewesen sind. Aber die Engangierung sollte doch nicht
eine Verausgabung des Geldes bedeuten.
Präsident: Solidarbürgschaft ist soviel wie Barzah
lung.
Also die Bürgschaft ist dann zustande gekommen. Wie
lange ist Dr. Rasche in Vaduz gewesen.
Walser: Am Abend vorher ist er gekommen, am'
27. November, an einem Samstag. Am Sonntag war
er hier bis %2 Uhr.
Präsident: Wann ist er weggereist?
Walser,: Nachmittags Uhr.
Präsident: War Thöny schon bei ben ersten Ver
handlungen am. Samstag abends dabei?
Walser: Nein, erst am Sonntag morgen.
- Präsident:. Er war vielleicht im ganzen zwei Stunden
dabei, nicht mehr? ,
Walser: Das kann ich nicht mehr sagen.
Präsident: Ist auch nicht wesentlich.
Präsident: Nun sind Sie mit dieser Bürgschaft aus
gestattet mit Dr.- Rasche nach Düsseldorf gereist- und haben
den Vertrag mit dem Barmer Bankverein abgeschlossen.
Der ' Barmer Bankverein verpflichtet sich zur Hergäbe
einer Kredites von 300000 Reichsmark. Zu welchen Be
dingungen? Da müssen wir noch einiges besprechen über
die Bedingungen, wie sie dem Thöny mitgeteilt worden
sind und wie sic verabredet worden sind in Düsseldorf,
sollte sofort der Kredit eröffnet werden über die 300000
Reichsmark?
Walser: 2a.
Präsident: Und wann sollte verfügt werden über
diesen Betrag? Nach Erhalt der Konzession?
Walser: 2a. Es sollten zwei Herren vom Barmer
Bankverein mit nach Bukarest fahren.'
Präsident: Der Betrag sollte der Banka commer
ciale'italiana romana kn Bukarest überwiesen werden?
Walser: 2a.
Präsident: Freigegeben wann?
Walser: Der Betrag war frei in Bukarest. !
Präsident: Von wann an?
Walser- Vom ersten Tage an.
Präsident: Ist er erst nach Bewilligung der Konzession
nach Bukarest überwiesen worden?
Walser: Nein, nein. Ich habe gesagt, sie sollen hin
unterkommen nach Bukarest, ich trage nicht gern allein
die Verantwortung,. damit die Leute dort unten kennen
lernen, wie es steht, weil-man doch der. Auffassung war,
daß die Konzession rasch gegeben werde. So habe ich eben
den Barmer Bankverein veranlaßt, sie möchten hinunter-
kommen. Sie sind zu zweit unten gewesen und haben bc-
rcits das Geld in Form eines Akkreditives in Schweizer
Franken bei sich gehabt. Dieses Akkreditives wurde bei
der Banka comerciale auf meinen alleinigen Namen ge
stellt. ■ N .
Präsident: Wann konnten und dursten Sie über das
Geld verfügen?
'Walser: Im Vertrage wurde festgelegt, -Zug um
Zug". ,