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das, was hier gesprochen wird, stenographisch und
durch die. Druckpresse festgehalten und in jedes
Haus getragen wird, sei es vielleicht doch nicht
ganz abwegig, wenn auch noch von irgendwoher
in diesen Saal den alten, abgetretenen Behörden
wenigstens das Testimonium der guten Treue be
kundet wird. Das war meine Meinung. Das war
der Zweck meiner Aeußerung.und ich glaube jetzt
doch, daß ich nicht zuviel behauptet habe, und daß
das, was ich gesagt habe, daß ich dazu stehen kann
auf Grund meiner persönlichen Beziehungen zu
den Herren, die es angeht. Meine Herren, es
braucht heute in Liechtenstein kein großes Cou
rage, über die alte Regierung zu schimp
fen, aber vielleicht braucht es doch etwas Cou-.
rage, sie noch gegen Angriffe in Schutz zu neh
men und ich nehme diese Zivilcourage für mich
in Anspruch. Was die Herren Verwaltungsräte
der Sparkasse anbetrifft, so glaube ich, sollten wir
darüber gar nicht reden. Ich meinte, die Herren
Regierungsräte, die Regierung speziell. Wegen
der Herren Verwaltungsräte sollten wir deshalb
nicht reden, weil ja über die Frage der zivilrecht
lichen Verantwortlichkeit jener Behörde, wie dem
Herrn Dr. Budschedl nicht ganz unbekannt sein
dürfte, beim hiesigen Landgericht Zivilklage an
hängig ist und es wird Sache jener Instanz fein,
über die Fragen, die da angedeutet worden sind,
zu befinden u. die Frage der Verantwortlichkeit in
grundsätzl. und qualitativer Beziehung abzuklären
und zu entscheiden. Nun,, das vielgenannte Mit
glied der früheren Regierung. Es war in den hie
sigen Blättern der Name des Herrn Regierungs
rates Peter Büchel mit großen. Lettern mehrere
Tage lang zu sehen und zu lesen. Den Habe
ich in der Tat gemeint. Aber wenn ich das hier
zur Sprache gebracht habe, Herr Präsident, meine
Herren Kriminalrichter, und es nun dem Herrn
Kollegen Dr. Budschedl nicht gefällt, daß es ge
schehen ist von meiner Seite, muß ich ihm sagen,
er ist vollständig selber schuld, denn er hat die
. Frage gestellt: Was mutzte die Regierung wissen?
Er wird die Antwort darauf- nicht vom Herrn
Staatsanwalt erwartet haben. Wenn man etwas
frage, erwartet man eine Antwort. Das Gericht
wird ihm. auch keine Antwort geben, also muß er
sie von unserer Seite erwartet haben. Deshalb
habe ich mir die Freiheit genommen, seine gestellte
Frage zu beantworten, so wie -es heute morgen
geschehen ist und anhand der Replik des Herrn
Kollegen Dr. Budschedl stelle ich zuhanden des
rogierungsrätlichen Bulletins fest, daß er zugibt
und. zugeben muß, daß der genannte Regierungs
rat. Peter Büchel von dem Bestand von Wechseln
Kenntnis hatte, daß er es aber verschwieg aus
Gründen der Diskretion gegenüber denjenigen
Personen,, die ihm.-jene Tatsache mitgeteilt haben.
Mehr-habe ich nicht, behauptet. Ich weiß nicht, ob
es'sich - lohnt, wegen der Verdienste Walsers um
die hiesige Oefsentlichkeit noch ein Wort zu ver
lieren, nachdem. Herr Kollege Budschedl meint,
die-mit großer.Stimmenzahl erfolgte Wahl se
nicht, wie ich es naiverweise auffaßte, eine Quit
tung für öffentliche Verdienste. 'Der Herr Dr.
Budschedl. sagt, das sei. nur das Resultat partei
politischer Agitation. Ja, meine Herren, ich glau
be, demokratische Verhältnisse derart -besser zu
kennen, als Herr Kollege Dr.. Budschedl, weil wir
n diesen demokratischen Dingen ausgewachsen
sind. Er ist erst seit neuer Zeit Republikaner und
Demokrat, wir sind es schon viel länger. Nun muß
ich ihm doch sagen, das scheint mir ausgeschlossen
zu sein, daß man speziell in diesen kleinen Ver
hältnissen einen Mann nur dank parteipolitischer
Agitatwn in die Behörde hineinbringen kann,
wenn nicht auch ein Vertrauen mitspricht, das dem
Betreffenden entgegengebracht wird auf Gründ
seiner Leistungen. Es ist mir von angesehenen und
von vertrauenswürdigen Leuten aus diesem Lan
de mitgeteilt worden,, daß Walser faktisch solche
Verdienste um die Oefsentlichkeit hier habe. Es
mag nun hier gegangen fein wie es will, es mag
nun das, was wir heute beurteilen, beurteilt wer
den wie immer, so wird man doch frühere effek
tive Verdienste nicht einmal durchstreichen kön
nen. Die bleiben doch bestehen und dürfen den
Beklagten als Aktivposten gebucht werden. Nach
meiner Erfahrung, die nicht von gestern ist, wird
kein Gericht sich finden, das frühere Verdienste
in gar keiner Weise würdigt und einfach über
einen Beklagten auf Grund des Tatbestandes,
den es zu beurteilen hat, den Stab bricht. Ich be-
daure, daß Herr Kollege Dr. Budschedl da noch
soviel vorgelesen hat in seiner Replik aus dem
Bericht. Ich werde nicht über die Klassenlotterie,
ich werde nicht in den gleichen Fehler verfallen
und nichts verlesen, sondern nur konstatieren, daß
wir jetzt wissen und daß wir es aus seinem Munde
bestätigt erhalten haben,« daß über diese Klassen
lotterie offenbar nicht alle Leute in Liechtenstein
gleicher Meinung waren, sonst hätte.es nicht einen
Mehrheits- und einen Minderheitsbericht gege
ben. Entschieden wurde darüber von niemand,
die beiden Gerichte liegen friedlich nebeneinander
in den Schubladen der Regierung. Ja meine Her
ren? Herr Kollege 'Dr. Budschedl kommt aus
Oesterreich, da ist man doch nicht so zimperlich
wegen der Lotterie meines Wissens. Das ist ein
Konterbandartikel in die Schwerz hinüber längs
den Vorarlbergischen Grenze. Wir in der Schweiz
sind in diesem Punkt heikel. Man ist für das
Volkswohl außerordentlich besorgt von oben her
ab und- verbietet alles, was unter Umständen aus
Abwege führen könnte. Es ist gut so und ich unter
stütze dieses Bestreben meinerseits,., aber, meine
Herren, was da unten in Tisis bei . Feldkirch, wo
die Vorarlberger Grenze anfängt, was« dort an
sich von gesetzeswegen gestattet, ist, das ist doch
hier heroben herwärts der Bergruine nicht ein
Landesunglück. Aian kann über die Zweckmäßig
keit verschiedener Ansicht sein, über die Wünsch-
barkeit meinetwegen auch, aber so schrecklich als
es hingestellt ist, ist es nicht und ich habe sogar
den schwarzen Verdacht, daß auch die jetzige Re-