Volltext: Stenographischer Verhandlungs-Bericht aus dem Kriminalprozess gegen Franz Thöny, Niko Beck, Anton Walser und Rudolf Carbone

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bett Richtern auch nicht übersehen werden darf. 
Wenn zu Ende seiner gestrigen Ausführungen 
Herr Kollege Dr. Huber auf eine Verständigung 
im Lande angespielt hat, so möchte ich das mei 
nerseits lebhaft unterstützen. Ich will mich nicht 
in liechtensteinische Angelegenheiten mischen, aber 
vielleicht nimmt man mir es doch nicht übel, wenn 
ich darüber ein Wort sage, nachdem die Behörden 
dieses Landes mir vor Jahren die Ehre der 
Uebertragung eines Ehrenamtes erwiesen haben, 
für welches ich in diesem Saale den Amtseid vor 
jenem Kruzifix geleistet habe. Ich meine, die glei 
chen ewigen Berge, die gleichen grünen Reben 
hänge und das gleiche altersgraue Schloß schaut 
aus alle Landeskinder herab und alle sind eigent 
lich durch das Band der gleichen religiösen Ueber 
zeugung miteinander verbunden. Da sollte es> 
meine Herren, doch nicht schwer fallen, sich zur 
Ueberzeugung durchzuringen, daß man die Hände 
nicht nur dafür hat, um damit eine Faust zu 
machen, sondern auch dafür/ sie dem Gegner zür 
Verständigung und Versöhnung zu reichen. Ich 
habe für mich Pie feste Ueberzeugung, daß das 
Gericht durch sein Urteil dieser Verständigung 
wirksam Vorschub leisten kann. Ich habe für mich 
die Ueberzeugung, daß dann hier ein Urteil er- 
geht, welches Gerechtigkeit mit Milde Part, daß 
damit ein Großes gewonnen ist für die Beruhi 
gung der G^üter und für die Versöhnung der 
Gemüter im L^.ade Liechtenstein. 
(Fortsetzung folgt.) 
Im Auftrage der fllrstl.. Regierung. 
Buchdruckerei Gutenberg, off. Handelsgesellschaft, 
- Schaan. —
	        

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