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.Thöny: Es hat geheißen, es gehe nicht und der Bürg-
schaftssichein pro 100 000 Franken ist retour gekommen. In
der Schweiz ist. es nicht gegangen. Carbone ist.nach Berlin
und hat dort wollen zuerst gegen Bürgschaft, nicht gegen
Wechsel, Geld auftreiben. Dann hat Beck telephoniert, er
könnte Geld gegen Wechsel beschaffen, aber nicht gegen Bürg
schaft. Beck ist nach Berlin und hat selbst unterhandelt mit
Banken wegen Kredit. -
Präsident: Wir sind noch nicht so weit. Sie haben erst
nachträglich vernommen, daß Darlehen für 25 000 Franken
gegen Bürgschaft gewährt werden. Aber tatsächlich hat sich
Beck und Carbone nach Paris begeben. Dort haben sie mit
dem Südamerikaner Wallerstein unterhandelt und von ihin
das Darlehen von 25 000 Franken erhalten.
Präsident: Carbone hat Sie nicht orientiert bis es Beck
herausgebracht hat. Das Geld hat er auch Ihnen nicht zur
Verfügung gestellt?
Thöny: Nein,
Präsident: Haben Sie aus diesem Darlehen nichts er
halten? ^
Thöny: Nein.
.Präsident: Auch diese Bürgschaftsunterschrift hatte die
Genehmigung des Verwaltungsrates nicht?
Thöny: Nein. "
Präsident: Notizen, Bucheintragungen und dergleichen
existieren nicht bei der Bank?
Thöny: Nein.
Präsident: Dann kämen, wir zu den übrigen Wechsel
begehungen. Beck ist von einein Zürcher Bankier darauf auf.
merksam gemacht worden, daß er in der Schweiz mit solchen
Wechseln kein Geld beschaffen könne, daß er am besten die
Unterbringung von Wechseln in Deutschland versuche. Dann
ist Carbone verreist nach Berlin. Dort hatte er noch die Ga
rantie von-100 000 Franken bei sich. Sie haben Beck nach
gesendet mit Blanko-Akzepten. Beck hat in Berlin Carbone
die Garantie von 100 000.Franken abgenommen.
Dhöny: Nein, ich glaube, das war ein Irrtum. Nicht
über 100 000,. sondern über 50 000 Franken.
Präsident: Das werden die gewesen sein, die später bei
der Bußenbank gelegen sind. Aber Sie geben zu. daß Car
bone Ihnen von Berlin aus geschrieben hat. Sie möchten
ihm eine Anzahl Wechsel schicken.
Thöny: Geschrieben nicht, telephoniert Beck und mir.
Dann habe ich nicht wollen Wechsel schickeil. Beck ist nach Ber
lin gefahren zu Carbone und hat Wechsel mitgenommen.
Präsident: In Berlin sind mehrere Wechseltransaktionen
vorgenommen worden. Die siild Ihnen bekannt?
Thöny: Fa.
Präsident: Referieren Sie über dieselben. Es würde
sich in erster Linie um die Gewährung von zweimal 60 000
Franken an die Bank Buße u. Cie., Berlin, Franzosenstraße.
handeln. Erzählen Sie, wie das zuging.
Thöny: Beck ist nach Berlin gefahren und hat Unter-
Handlungen mit Carbone und der Bußebank geführte Näheres
ist mir nicht bekannt. Beck hat mir keine Zahlen mitgeteilt.
Die Bußebank hat angefragt, ob die Wechsel echt seien. Das
habe ich bestätigt. Das ist bei 120 000 Franken vorgekommen.
Bei zweimal 75 000 Mark und zweimal 186 000 Franken.
Die Anfrage ist jedesmal gekommen, ob die Wechsel echt seien.
Nach Unterbringung der ersten Abschnitte hat Carbone einen
Teil des Geldes für sich wollen als Darlehen und hat gesagt,
er stelle das Lampenpatent dafür zur Verfügung..
Präsident: Das war- schon bei der ersten Unterbringung.
Für die zweimal 60 000 Franken «hat Carbone einen Teil des >
Darlehens behalten. '
Thöny: Daß er Darlehen will, habe ich.erst erfahren.nach .
Unterbringung des Wechsels. Beck hat gesagt, man könne dem
Carbone Darlehen geben. Er habe das Lampenpatent unter-
sticht. Es sei sehr gut, die Landesbank laufe kein Risiko, daß
sie etwas verliere und wenn ich von Carbone das schon
anfangs gewußt hätte, hätte ich das nicht gemacht. Aber, nach- '
dem man ihm schon einmal ein paar tausend gegeben hatte,
so mußte man ihm auch weiter geben, so ist eines zum andern
gekommen, wer a sagt, muß-auch b sagen./Ich-habe die
Dinge gemacht im guten Glauben,., das Lampengefchäft sei
sehr gut. Nachträglich bei der zweiten Diskontierung hat er.
gesagt, er brauche Geld wegen dem Patent. Außerdem liege
ein Offert vor von Amerika über 1% Millionen Dollars,
wovon er an die Landesbank 20 Prozent gebe, wenn das
Geschäft perfekt werde. Die Rückzahlung der Wachse! über
nehme er. Hauptsächlich sei ihm daran gelegen, genügend ■
flüssige Mittel zu bekommen, um die Sache durchzuführen.
Präsident: Im Gegensatz zu den ersten 25 000 Franken
haben Sie hier allerdings nach der Diskontierung , der zwei-
inal 6Ò 000 Franken Ihr Einverständnis dahin abgegeben,
daß Carbone. einen gewissen Teil der Darlehens behalten
dürfe. Haben Sie das zahlenmäßig ausgedrückt, wieviel?
Thöny: Das ist nach der Diskontierung zahlenmäßig
festgelegt worden. -
Präsident: Wir sind bei Buße. Das war am 1. August. .
Anschlußbank, 30. August, wieder bei Buße am 30. Septèin-
ber mit zweimal 86 000 Mark. Wieviel haben Sie aus dein
Diskonterlös von Buße u. Cie. vor^den 120 000 Franken
erhalten?
Thöny: Das kann ich nicht sagen.
Präsident: Carbone hat 61 000 Mark abgeliefert. Wissen
Sie, wie Carbone den Erlös verteilt hat lind was. er für sich
behielt? Bei der letzten Abmachung hat sich dann alles zu-
sammen auf 300 000 und etwas tausend gestellt.
Dhöny: Das Geld hat er nicht mir gegeben, er hat es
Beck, gegeben.
.' Präsident: Carbone hat-einem gewissen Finkenstein
10 000 Mark Provision gegeben,, und einem Millner -1000
Reichsmark. Das habe ich erst aus den Akteil gesehen.
Thöny: Das war später. Bon den zweimal 75 000
Reichsmark habe ich nichts gewußt.
Präsident: Am 10. August war Millner wieder- bei
Ihnen. Sie wissen nicht, wie das Geld verteilt Wörden ist?
Thöny: Carbone hat den Erlös dem Nico Beck ge-!
geben.
Präsident: Die zweite Diskontierung von' zweimal
75 000 Reichsmark ist durch die Deutschösterr.-Ungar. Bank,
Berlin, gegangen.
Dhöny: Dann sind Carbone, Miller und Beck herg'e-
kommen.
Präsident: Während der Verhandlung über die zweite
Diskontierung, am 17. August- (nachdem sie schon durch Engl.
Bank Fühlung genommen hatte mittler Anschlußbank) waren
sie bei Ihnen?
. Thöny: Ja. da hat Carbone gesagt, er übernehme alle
Spesen, Provisionen und alles, was daran hänge, wenn er
nur das Geld erhalte, dann werde, er die Verpfändung des
Patentes vornehmen und weil Beck sich in Berlin überzeugt