hätte, es ist aber nichts Rechtes dabei herausgekommen,
denn die Angaben Schmidts schienen ihm nicht recht zu
stimmen auf einige telephonische Erkundigungen in Wien.
Wir sind zusammen nach Berlin gefahren, nicht wegen
dem Koburggeschäft.' Ich sollte nach Rumänien fahren
und in Wien haben wir nun Herrn Carbone getroffen,
der uns mit Justus zusammengeführt hat, dann ist die
berühmte Nachtkonferenz mit Justus und. Eysler. usw.
herausgekommen. Wir haben uns gesagt, anhören kann
man es und dann, als wir die Unterlagen hatten und das
Referat von Eysler und Bollert hörten, dann haben wir
gemeinsam uns entschlossen, die Sache durchzuführen.
Das ist die Quintessenz der ganzen Angelegenheit.
Staatsanwalt: Ich hätte noch an alle Angeklagten
die gleiche Frage zu richten. Beck, kannten Sie das
Sparkassengesetz? Es kommt dieselbe Frage an Alle.
Beck: Ich kannte das Sparkassengesetz, habe es zwar
nicht auswendig gelernt.
Staatsanwalt: Wutzten Sie aus dem Sparkassenge
setz, daß der Verwaltungsrat und die Regierung und der
Landtag die Kontrolle auszuüben hatten?
Beck: Ueber die Funktionen der Regierung und des
Landtages glaube ich nicht besonders klar gewesen zu sein.
Ich wußte, dätz eine gewisse Kontrolle ausgeübt werde
vom V'erwaltüngsrat.
Staatsanwalt: Wutzten Sie von einer Kontrollkom
mission, deren'Mitglied Walser war?
Beck: Ja.
Staatsanwalt: Und datz diese Kontrollkommission von
Regierung und Landtag bestellt werde?
Beck: Ja.
Staatsanwalt: Und datz die, die die Kontrollstelle aus
zuüben haben.
Beck: Ja. -
Staatsanwalt: Walser beantworten Sie mir dieselbe
Frage.
Walser: Ja.
Thöny: Ja.
Carbone: Ich wutzte überhaupt nichts von den inter
nen Gesetzen, Reglements usw. Ich habe nur erfahren,
erst im August, daß die Kompetenz von Thöny mit 1000
Franken beschränkt war.
Staatsanwalt: Thöny und Beck geben an, datz sie in
dieser Richtung Carkone mit aller Unmitzverständlichkeit
über die Verhältnisse hier aufgeklärt haben.
Carbone: Ich möchte Sie ersuchen über diese Frage
Herrn Thöny zu befragen, was man mir in Vaduz ge
sagt hat.
Präsident: Das wurde schon besprochen, das war am
17. August.
Beck: Das will nicht bedeuten, datz Carbone über das
Sparkassengesetz vollständig informiert gewesen sei. son
dern nur über den Punkt, datz die Kompetenz des Ver
walters Thöny beschränkt war.
Staatsanwalt: Und datz diese Sache ohne Kenntnis
des Verwaltungsrates gemacht wurde. War Ihnen be
kannt, daß diese geschäftlichen Transaktionen, die Sie
zusammen mit Beck und Thöny machten ohne Kenntnis
und Borwissen und ohne die Genehmigung des Berwal-
tungsrates -durchgeführt wur.de? Beck sagt, es wurde
Ihnen gesagt.
Carbone: Ich möchte nur wiederholen wie vorNE.
Staatsanwalt: Wurde Ihnen, z. B. in Wen, auch ge
sagt, datz es sehr gefährlich ist, Informationen einzuzie
hen, das könnte Thöny den Kopf kosten?
Carbone: Daran kann ich mich nicht erinnern.
Walser: Doch Carbone, Sie werden sich daran erin
nern. Sie können sich vielleicht erinnern, datz ich Sie
im Hotel Regina gebeten habe, um eine Schriftstückuntev
zeichnung, daß ich Ihnen gesagt habe, ich mache Sie in
aller Ruhe darauf aufmerksam, datz wir uns über alles
verantworten müssen bei der Bank sin Liechtenstein), Ich
machte Sie daraus aufmerksam, datz ich in nächster Zeit
nach Liechtenstein fahre, um mich bei den Herren zu ver-
antworten. Sind die Angaben richtig, die Sie an Beck
und Thöny gemacht haben, beruhen sie auf Wahrheit, sonst
sagen Sie mir lieber, ich habe damals gelogen, ich will
bei den Herren in Vaduz nicht als schlechter Mensch er
scheinen, nicht datz, wenn ich nach Vaduz komme,
nachträglich herausstellt, datz es ein Schwindel ist. Sagen
Sie, datz es wahr ist, unterschreiben Sie kein einziger
Wort, was nicht richtig ist. Ich habe gesagt, wir müssen
alles daran setzen ,datz die Bank nicht zu Schaden kommt
und über dieses hinaus geht es Thöny um den Kopf. Und
auf das hin haben Sie das Schriftstück geschriebeir. Aus
das hin wurde das Schriftstück unterzeichnet und. noch
notarisiert, Sie haben gemutzt, unter welchen schweren
Stunden ich nach Vaduz gefahren bin.
Carbone: An. diese Unterredung erinnere ich mich ge
nau. Sie ist gewesen am 8. oder 4. Tage, bevor Walser
in Vaduz verhaftet wurde, also nach allen Geschehnissen,
nach allen Diskontierungen, nach allen Begebungen von
Wechseln, diese Unterlagen, die ich gegeben habe, Herrn
Walser nur unter der Bedingung, datz man dafür die an
deren Abtretungen wieder zurückgibt: Daran wird
auch Walser erinnern.
Walser: Stimmt. Ich war umsomehr beruhigt über
die Wahrheitsangaben in diesem Aktenstück, als Sie mir
sagten „sterben Sie mir ja nicht, Herr Walser, ich habe
Ihnen mein alles gegeben, das ist vielmehr Wert, ich
hätte nichts mehr. Dann werden Sie sich erinnern, datz
wir eine Konferenz gehabt haben, nachdem ich mit Herrn
Rechnungsführer Zatloukal telephonisch gesprochen habe,
um zu erfahren, was gegangen ist. Justus hat nach mei
nem Dafürhalten gegen die Abmachung von Beck dazu
mal durch irgend einen Direktor König die Wechselbege
bung vornehmen wollen und sie sind so weit verstiegen,
datz der Fürst die Garantie übernehmen soll. Daraufhin
wurde von ihm, dem König, an die Kabinettskanzlei, an
den Rechnungsdirektor, berichtet, und ich habe gefragt,
was da ist, und wenn man das will, hätten Sie kommen
müssen und erklären, wir können doch nicht auf eine
Sache eintreten. Ich habe ihm gesagt, Herr Direktor, es
ist die Garantie des Fürsten von meiner Seite nie iiber
die Zunge gekommen, es könnte das nur von unberufen«
Seite ohne mein Wissen geschehen sein. Da habe ich einen
grotzen Krach gemacht, in Wien hat man gesprochen, datz
natürlich-durch eine solche Unvorsichtigkeit Walser unsere
Geschäfte nicht zu Ende führen könne und der.Verwal-
tungsrat hier nicht im Bilde war. Herr Carbone, dar
,glaubt uns niemand, datz wir das nicht wutzten und wen»!
wir es zehnmal sagen. Ich bitte Sie, sagen Sie ja.