der Landesbank abgeschlossen worden': ich habe persön
liche Vorteile nicht gehabt.
Carbone: Ich möchte wegen dieser persönlichen Betei
ligung von Beck an dem Lampenpatent etwas sagen:
Wenn Beck erklärt, er habe diese Geminrcketeiligung an
die Landesbank abzutreten, so ist er hiezu nicht berechtigt
gewesen, mir diesen Teil bei dem geschilderten großen
Krach zu zerreißen und vor die Füße zu werfen; das ist
mir nicht ganz verständlich. Betreffs der persönlichen
und nicht persönlichen Geschäfte, wo Beck hat einen Un
terschied machen wollen, dazu möchte ich bemerken: Per
sönliche Geschäfte hat Nico Beck überhaupt nie gemacht,
es war kein Unterschied. Ich habe für die Landesbank
Gelder beschaffen sollen; ich -war also nur der Vermittler.
Präsident: Beck wollte offenbar sagen: direkte und
indirekte Geschäfte. ( :
Carbone: Wegen der Lampengeschichte habe ich ge
sagt, daß wegen meiner Beteiligung über die Höhe dersel
ben nicht weiter gesprochen wurde. Ich bleibe auch heute
noch bei meiner -Ansicht, daß diese Beteiligung an dem
Lampenpatent ausreichend ist, um das Geld, das ich der
Sparkassa schulde, -zurückzuzahlen. Ich habe seinerzeit vor
dem Untersuchungsrichter Dr. Lenzlinger nicht den Be
weis erbringen können, wie groß mein Anteil an dem
Lampenpatent ist. Ich habe nicht gewußt, daß ich das
mit einem Schriftstück beweisen kann. Inzwischen hat sich
dieses Schriftstück aufgefunden, aus welchem klar' und
deutlich hervorgeht, daß ich an sämtlichen Einnahmen aus
der Lampen-Lizenz mit 30 Prozent beteiligt bin.
Präsident: Aber nicht mit 80 Prozent.
Carbone: Wenn Sie die erste Zession durchlesen, so
werden Sie stnden, daß nur von meiner Beteiligung die
Rede ist mit 30 Prozent. Ich beteiligte die Landesbank
mit 20 Prozent. -
Dr. Ditscher: Beck hat sich wieder geäußert über das
Lampenpatent, er habe sich erkundigt und er nannte den
Namen? Ich möchte fragen, ob er sich nicht anderweitig
auch erkundigt hat.
Nico Beck: Ich kann mich nicht genau erinnern, ich
| habe mich noch privat bei andern Elektrizitätssachleuten,
bei diesen und jenen erkundigt; ich habe über die Lam
pensache als solche bei einem Vertreter der A. E. G. gute
Auskunft bekommen.
s Dr. Ditscher: Ich möchte Beck weiter fragen, ob nicht
fauch ein Vertrag oder eine Verständigung mit Justus da-
lhingchend abgeschlossen wurde, daß ein Solo-Wechsel mit
[30,000 Mark ihm überlassen bleibt zur Betätigung der
[Geschäfte, wenn Justus einen anderen Solo-Wechsel von
330,000 Mark plazieren könne.
t Nico Beck: Ich habe bereits gestern im vollen Um
fange erklärt, unter welchem Umfange Justus die Wech
sel bekommen. Uebrigens liegt bei den Akten ein Schrift-
»stück und kitte ich, es verlesen zu lassen. Ich dürfte viel-
Ileicht auch darum bitten, daß in der Frage, die ich er
lzählte und die neu aufgetaucht ist wegen der Verwer
fung des -Lampenpatentes durch Direktor Stahl, auch
»noch Thöny befragt wird.
» Präsident: Stimmen die Angaben des Beck?
I Thöny: Ja, das stimmt.
Präsident: Wer hat Ihnen das mitgeteilt?
Thöny: Carbone und Beck. Beck ist dann mit Car
bone nach Paris gefahren -und ich habe dann Carbone auf
dies hin auf Grund der Rücksprache 4000 Fr. gegeben,
aber nicht 30,000 Fr.
Carbone: Betreffs der neuen Frage, die aufgetaucht
ist, möchte ich sagen: Ich habe-den Direktor Stahl ken
nen- gelernt in Berlin und der hat mich zusammenge
bracht mit dem Bankier Löwenstein, der in Paris einen
ziemlich bekannten Namen hat. Er ist auch wieder be
freundet mit dem Inhaber der Batfchari - Fabrik in
Deutschland. Nun ist die Frage aufgetaucht wegen Re
parations-Lieferungen, dort wäre ein größeres Geschäft
zu machen. Es sollte über das Reparationskonto gemacyt
werden. Dieser -Vorschlag ist gemacht worden von Di
rektor Stahl und Löwenstein in Berlin. Direktor Stahl
und Löwenstein haben erkmrt, daß dieses ©eiiy.. ( i ohne
weiteres und sehr'schnell durchführbar ist in Paris. Dar
aufhin hat Direktor Stahl erklärt, wenn dieses Geschäft
zustandäromme, möchte er eine Provision haben, nicht
direkt, daß es so ausschaue, daß es eine -Provision wäre,
er hat gesagt, ich möchte sagen, -das soll man in der Form
machen, „als ob ich (Carbone) dem Direktor Stahl etwas
schulde".
Daraufhin habe ich Beck das mitgeteilt, genau so
wie wie ich es hier sagte und er sagte, es wäre gut,
wenn ich nach Paris fahren-würde. Ich sagte ihm „bitte,
komm mit nach Paris und überzeuge Dich selber". Wir
sind dann beide nach Paris gefahren, haben aber leider
feststellen müssen, daß.die Sache nicht so durchzuführen
ist, wie Direktor Stahl und Löwenstein gemeint haben.
Präsident: Mich interessiert, ob Sie dem Direktor
Stahl die 30,000 Franken geben wollten und ob Sie
zu diesem Zwecke den Thöny angepumpt haben.
Carbone: Nur wenn das Geschäft zustandekommt.
Präsident: Das scheint aber nicht der Fall gewesen
zu sein und Sie haben -ihn -doch angepumpt?
Thöny: Die 30,000 sollten in Berlin sein, vor der Ab
reise nach Paris.
Präsident: Ich frage Sie, wann Sie diese Zumutung
an Thöny gemacht haben?
Carbone: Ich habe gesagt, daß ich weitere 30,000
Mark brauche um die Sache durchzuführen.
Präsident: Sie haben Thöny ersucht, er möge Ihnen
30,000 Mark zur Verfügung stellen; er hat es nicht getan.
Carbone: Ja.
Präsident: Hat Niko Beck Ihr Begehren unterstützt?
Carbone: Ja.
Präsident: Thöny hat nun gesagt, Beck hätte ihm
zu verstehen geben, daß er es nicht zahlen soll.
Thöny: Carbone hat den Schluß ziehen können bei
Beck „ja" und ich habe daraus geschlossen „nein".
Niko Beck: Zur Erläuterung wegen des Telephonge
spräches: Ich hatte natürlich kein Interesse daran, daß
Direktor Stahl nach Paris Komme, um die Sache zu
verwerten und -ich -versuchte, Stahl -zu bewegen, nur gegen
Vergütung der Reisespesen nach Paris zu kommen und
auf die große Summ« von 30,0Ö0 Mark zu verzichten.
Präsident: Hat man dem Direktor Stahl die 4,000
Franken gegeben?
Thöny: Don nur sind die 4,000 Franken an Carbone
bezahlt worden.