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das Akzept sein, und dä'möchte ich Sie^fragen, ob es nicht
an Walser- zurückgekommen ist oder was wissen Sie zu
sagen?
Nico Beck: Ich weiß nur-, daß bei den Akten eine
schriftliche Erklärung von Iustizrat Bollert liegt, daß er
diesen Abschnitt der Bank zur Verfügung stelle.
Dr. Guntli: Das ist der Abschnitt, der noch nicht zu
rück ist?
Nico Beck: Das weiß ich nicht, ob er inzwischen zu
rückgekommen ist.
Dr-. Guntli: Sie bejahen die Frage?
Nico Beck: Nur in der Form, wie ich meine gestrigen
Depositionen bereits gemacht habe.
Dr. Guntli: Sie sagten. Sie'hätten sich verschiedent
lich -für die sogenannte Rückbürgschaft zu Gunsten der
Spar- und Leihkasse bemüht. Ich frage Sie, warum sind
Ihre Bemühungen gescheitert, warum sind Sie nicht zu
einem positiven Resultat gelangt?
Nico Beck: Darüber habe ich bereits gestern schon
Auskunft gegeben, da der betreffende Herr, der die
Bürgschaft übernehmen sollte, nach Rumänien reisen
wollte; der konnte aber nicht hinreisen, da die Borberei
tungen nicht so weit gediehen waren und er inzwischen auf
die Sache verzichtet hat. Nachher fanden weitere Ver
handlungen statt mit der Gruppe Würtzweiler.
Dr. Guntli: . Haben Sie nicht die Ueberzeugung ge
wonnen- daß die Gruppe- Würtzweiler dann eigentlich als
Konkurrent Walsers in Bukarest ausgetreten ist und sich
auch in diesem Sinne betätigt.hat? -
Nico Beck: Ich habe diese Ueberzeugung nicht ge
wonnen; ich habe auf ein Telegramm Walsers, wo er mit
teilte, die Leute machen ihm Konkurrenz, da habe ich an
Walser telegraphiert,-daß ich mich mit Hauser in Verbin
dung setzen werde, damit er nicht Konkurrenz macht, wor
auf mir Walser telegraphisch antwortete, es sei nicht not
wendig, seine Verbindungen seien hinreichend; es bestehe
keine Aussicht für Hauser, zu einer Konzession zu kom
men. . ...
Dr.Guntli: Haben Sie-sich.nicht einmal zu Carbone
geäußert, es sei.schwer, den Walser zu diesen Geschäften
zu bewegen, die Sie vorhaben. ' .
Nico Beck: Zu welchen Geschäften?
. Dr. Guntli: Nitrogen usw.? .
Nico Beck: Das. habe ich nie geäußert; im Gegenteil
werde ich zu Carbone geäußert habender muffe mit Wal
ser in Verbindung treten, wenn wir das Koburg-Geschäst
.machen wollen. Das ist meine genaue Erinnerung anläß
lich unserer Besprechung in Berlin. Tatsache und wahr
ist, daß Carbone gesagt hatte, er hätte von Walser den
Auftrag bekommen, nach Rumänien hinunter zu fahren,
aber die Sache sei ihm zu brenzelig vorgekommen da
unten.
Dr. Guntli: Darf ich fragen? Carbone! Hat sich Beck
in diesem Sinne geäußert?
Carbone: Wie das Koburg-Gefchäft aufgekommen ist
und die ersten Verhandlungen stattgefunden haben in
Berlin; habe ich, weil ich damals Walser erst kennen
lernte -^-Beck gefragt, was sagt Walser dazu?
Nied Beck sagte, er glaube, er wäre schön dafür; es
wäre aber schwer zu sägen; er wisse es nicht, ob Walser
damit einyerständen sei. Was Nico Beck sagte, nach Ru-
Miiien zu fahren; hg§ wär 8. Tagevorher, bevor Walser
nach Vaduz käm und dort verhaftet wurde; also viel'spä
ter, nachdem die Koburgsache längst vorüber, wär. '
Dr. Guntli: Sie bestätigen, Carbone, daß.Beck Ihnen
gegenüber sich äußerte, es sei schwer, Walser für diese Ge
schäfte, zu gewinnen.
Carbone: Ja.
Walser: Ich möchte nur zur Frage der Bürgschaft et
was erwähnen: Gestern ist der Gedanke ausgekommen,
daß ich etwas verhindert hätte; ich muß demgegenüber
feststellen, daß ich nie und nimmer verhindert habe, daß
Rückbürgen nach Rumänien kommen oder sonst jemand
gebeten habe, nach Rumänien zu kommen, um sich von
der Situation selbsf zu überzeugen. Wahr ist, daß ich —
nachdem ich von Bärmen einen Vertrag hatte und Kredit
— nach Rumänien reiste und daß ich dann im Dezember
mich telegraphisch bei Thöny erkundigt habe, ob die Rück-
bürgschast nun in Ordnung gehe. Damit will ich sagen,
daß ich nie mit Rückbürgen verhandelt hätte, nach Ru
mänien zu kommen. Wahr ist, daß ich gelegentlich einer
Reise über Sargans mit Beck zusammen und mit einigen
Herren aus Chur betreffend Rückbürgschaft dort ver
handelt habe, und hat es sich darum gehandelt, ihm das
Visum zu besorgen. Beck gibt früher selbst zu, der be
treffende Herr sei nicht allein aus Gründen der Klassen
lotterie nach Rumänien gefahren, sondern sonst geschäft
lich in Rumänien zu tun hatte und daß er bei dieser An
gelegenheit auch meine Angelegenheit in Augenschein
nahm.
Nico Beck: Es ist zutreffend, was Walser behauptet,
daß' wir mit den betreffenden Herren aus Chur in Sar
gans bezüglich Rückbürgschaft -verhandelt haben. Es ist
unzutreffend, wenn Walser behauptet, ich hätter versucht,
er, Walser, hätte verhindert, daß.Rückbürgen nach Ru
mänien-kommen. Diese Behauptung liegt mir.ferne, Tat
sache. ist aber, daß der Rückbürge sich.verschiedentlich um
die Abreise, nach Rumänien erkundigt hat. Inzwischen
waren aber auch die Verhandlungen mit der. Gruppe
Würtzweiler und Schwarz, inzwischen waren, aber diese
Leute schon aus der Reise. Schwarz.berichtete über den
Stand der Angelegenheiten -unten und die Verhandlun
gen mit dem Barmer Bankverein zerschlugen sich. In
zwischen waren Schwierigkeiten eingetreten, -von der
Walser telegraphisch Nachricht machte, sie -verzögern -sich.
Infolge dieser Verzögerung lag es nicht im Interesse der
Sache, den Rückbürgen hinunter reisen zu lassen, -so ist
diese Reise unterblieben.
Walser: Ich habe nicht behauptet, Beck habe diese
Aeußerung gemacht, sondern ich habe gesagt, seine Vertei
digung, ließ den Gedanken aufkommen, daß Beck die
Frage bejaht hätte und glaube nicht gehört zu haben, daß
Beck die Frage bejaht hätte. Beck weiß auch, daß er von
einem Rückbürgen den Paß in Händen hatte, dem er
das-Visum besorgen -sollte. .Was Schwarz anbelangt, so
steht fest, daß er unten war und daß er sich beklagt
hätte, er wäre nicht informiert worden. Wahr ist, daß ich
-von unten heraus telegraphierte, was mit diesem Schwarz
sei, von wem er bevollmächtigt wäre. Er ist gekommen —
ein Mensch, den ich nie gesehen habe —, interessiert sich
aus einmal -für die Sache. Ich habe nicht gewußt, ist er
ein Spion aus Ungarn oder Cechoflovakei etc. und einzig
und allein der Mm? Häuser verbürgte mir noch nicht, ob?