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Dr. ' Rittmeyer: Glauben Sie nicht, daß Walser
die Herren unten absichtlich nicht so aufklärte, wie
Sie es gerne gehabt hätten.
Weck: Ich kann nur dasjenige sagen, was mir
dort Hauser and Schwarz referiert haben. Hauser sagte,
die Vorbereitungen wären nicht so gewesen, es Bestände
eine sehr schwache Aussicht für die Gruppe, sogar keine
Aussicht, weil andere Gruppen da seien und Schwarz
äußerte sich in gleichem Sinne. Vielleicht kann sich
Thöny noch erinnern-
Dr. Rittmeyer: Glauben Sie nicht, daß Walser
die Herren nicht so bedient hat, weil er lein Interesse
niehr an der Sache hatte, er hatte Geld vom Bar
mer Bankverein? Wir kommen nun zur Angelegenheit
aus Ihre Wechsel, zuerst Zwicky. dann zum Wechsel
von 50,000. Sie haben im Verhör schon über die
nähern Umstände gesprochen?
Beck: Ich habe ihn ersucht, diesen Wechsel zu dis-
kontieren und habe ihm gesagt, daß Geld nötig
sei -für Walser. :
Dr. Rittmeyer: Dann wegen Carbone. Sie haben
Herrn Carbone eine Bürgschaft zuerst gegeben, wie
hoch war sie?
Beck: Ich glaube 100,000.
Dr. Rittmeyer. Sie haben gesagt, daß eine Bürg
schaft von Berlin von Ihnen zurückgefordert worden
sei, war das diese Bürgschaft? Sie haben gestern von
einer Rückgabe einer Bürgschaft in Zürich »gesägt.'War
das eine. oder waren es 2 Bürgschaften?
Weck: Ich kann mich tatsächlich nicht klar erin
nern, ob diese gleiche Bürgschaft, die noch in Zürich
bestand, von Thöny mitgenommen worden ist nach
Berlin, oder, nicht. Ich muß mich auf die Aussagen
des Protokolles stützen.
Präsident: Jedenfalls ist nur eine Bürgschaft ver
wendet worden.
Weck: Ja, eine.
Tr. Rittmeyer: Dann haben Sie der Bank in
Berlin die Regiemente, Statuten usw. gegeben?
B-eck: Die Bussebank hat die Statuten bekommen,
ich glaube schon beim ersten 'Mal.
Präsident: Hat Carbone das auch gesehen?
Geck: Ich weiß nicht, ob sich Carbone Einsicht oer
schafft hat, ich .erinnere mich, daß wir zusammen
dort waren im Büro, ob sich Carbone tatsächlich Ein
sicht genommen hat, . weiß ich nicht.
Dr. Rittmeyer. Und die Anschlußbank?
Beck: Die Anschlußbank weiß ich nicht, ich weiß
nur die Bank für auswärtigen Handel.
Dr. Rittmeyer: Dann haben Sie verschiedene Wech
sel gemacht. Haben Sie jeweils Thöny angesragt, ok
Sie Wechsel und in welcher Höhe Sie die ausstellen
dürfen? Haben Sie von sich aus diese Beträge aus
gesetzt ? _ ’ ' ’ Î I i ! 1
Beck: Nein. Ueber diese Beträge habe ich mich mit
Thöny verständigt, wir haben uns auch darüber verstän
digt über die hohen Auszahlungen von Carbone.
Dr. Rittmeyer: Weshalb haben Sie von Carbo
ne leine Sicherheiten verlangt?
Weck: Ich habe von Carbone Sicherheiten ver
langt und- schon im August die Zusage seines "ain-
penpatentes verlangt.'
Dr. Rittmeyer: Weshalb fragten Sie ihn nicht -
über die Höhe der Diskonispesen?
Beck: Weil er die Spesen tragen mußte. Es war
nur bekannt, daß er ziemlich hohe Diskontspesen tra
gen mußte, und daß ich ihn auf die Höhe aufmerk
sam gemacht habe, woraus er mir erklärt hat, es sei
uninteressant für ihn, es komme ihm nicht daraus an
und daß es ihm, wenn das üampenpatent perfekt
wäre, leicht möglich wäre, einen Teil der Wechsel
eiüzu lösen.
Dr. Rittmeyer: Wer hätte den Gewinn am Ko-
burggeschäst haben sollen?
Beck: Die Uandesbank.
Dr. Rittineyer: War ein gewisser Prozentsatz aus
gemacht ?
Beck: Nein.
Dr. Rittmeyer: Wer hat vemnlaßt, daß das Ko-
burggeschäft nicht zustande kommt?
Beck: Ich habe veranlaßt, daß die Sache zu
rückging. Im übrigen verweise ich aus mein Schrei
ben an die Jnvesting Corporation betr. Herausgabe
der Wechsel. Ich stelle mich allerdings auf den Stand
punkt, daß die Bundesbank noch immer am Geschäft
beteiligt sei, ihre Verträge erfüllt habe und trotzdem den
Wechsel zurück haben wolle.
Präsident: Carbone, was sagen Sie dazu?
Carbone: Ich möchte sagen,, daß die Zurückgabe
der Wechsel von 2 Millionen Reichsmark lediglich auf
meine Initiative erfolgt ist. Ein großer Teil der Wech-'
sei, 800,000 Mark, lag bei Dr. Sigmund Justujs in Bu
dapest und ich hatte dort einen Austritt mit Justus.
Ich verlangte, Justus solle die Wechsel zurückgeben, da
erklärte er, er gebe die Wechsel nur zurück, wenn
inzwischen die Prolongation der Wechsel wieder herein
komme.
Präsident: Sie haben sich also tatsächlich in die
ser Richtung bemüht, die Wechsel zurückzubringen.
Beck: Thöny benötigte dazumal Geld, er benötigte
überhaupt Geld, um die 'Sache durchzuführen mit Co
burg und Justus. Justus proponierte ein Geschäft, ein
Weingeschäft nach England und ein Weingeschäft nach
der Schweiz. Er erklärte, er sei in der 2age, ca.
600,000 Franken aufzubringen. Es kain zur Abma
chung, wie sie dann in der schriftlichen Abmachung
zwischen uns zustande kam. Ich übergab zwei Solo-
wechsel von je 200,000 Franken, mit der Maßgabe,
daß davon 300,000 Franken nach Vaduz hätten ver
gütet werden sollen. Ich vermutete, daß Justus diese
Wechsel schon seit Wochen in Händen hatte und seiner
Verpflichtung nicht nachgekommen sei, und 300,000 Fr.
nicht abgeliefert hätte. Ich vermutete, daß JustuiS'diese
Wechsel schon diskontiert und das Geld für sich verwen
det hätte. Zudem telephonierte mir Thöny, daß er
von der Fanbank angefordert worden sei. Daraufhin
hatte ich mit Justus einen großen Krach im Grand-
hotel und verlangte die Wechsel zurück. Einen hatte er
bei sich, einen weitern hätte er nur mit 2500 Mvrk be
lehnt, sagte er. Ich glaubte ihm aber nicht und ver
langte daher, "daß er die „Wechsel innerhalb 24 Stun
den zurückgeben müsse.
. Carbone: Das waren genau die gleichen Bedingun
gen, die Beck mit Justus abgemacht hat:. 300,000 Fran- ,