trage von 30.000 Mark. Die habe ich a-conto-
Zürich gemacht, nicht restlos, sondern den Rest
aus den Diskonten aus Berlin.
Staatsanwalt: Das war damals, als Sie die
Mitteilung erhielten, daß der Check nicht einge
löst werden könne. Sie bekamen vom Schweizeri
schen Verein den Bericht. War das uni diese Zeit?
Nico Beck: Diese Sache hatte eine andere Be
wandtnis.
Staatsanwalt: Das werden wir prüfen.
Nico Beck: Wegen dem Diskont muß ich noch
etwas erwähnen: Der Diskonto-Erlös ist zum
großen Teil nach Vaduz gegangen, und zuin klei
neren Teil direkt an Walser überwiesen worden.
Die Beträge an Walser waren jeweils 0.000.—,
8000.— oder 10.000 Mark. Die Hauptbeträge ha
be ich per Check nach Zürich gebracht; dort wurden
sie umgewechselt und — wie das Konto Walser
ausweist — verwendet. Zu was Thönh die einzel
nen Beträge verwendet hat, war mir nicht be
kannt. Ich wunderte mich, daß er noch größere
Betrüge brauchte, denn ich wußte damals nicht,
daß er einen Teil dieser Beträge offenbar für
Wolfszennen verwendete.
Staatsanwalt: Ist sein Nus nach Geld halb
wegs erklärlich, vielleicht aus den Fälligkeiten
der Wechsel?
Nico Beck: Die Fälligkeit der Wechsel, das
war meine Sorge. Darüber war man sich klar,
daß ich sehen sollte, daß die Wechsel endgültig
eingelöst werden konnten, währenddem Thönh die
Gelder, die aus dem Diskont flössen, so verwen
den konnte, wie es ihm nötig erschien.
Staatsanwalt: Woher hatten Sie Kenntnis
daß die Summen von 186.000 Fr. und zwei »ml
75.000 Mark bei den betreffenden Bankanstalten
lagen. Davon hatten Sie ja Kenntnis.
Nico Beck: Ich erinnere mich, daß die Bank
einen direkten Brief an Thönh geschrieben hat,
daß sie im Besitze dieser Wechsel sei. Dieser Brief
wird noch bèl den Akten liegen.
Staatsanwalt: Und von der Kreditanstalt?
Nico Beck: Da habe ich Kenntnis bekommen
durch Busse, daß die Wechsel dort liegen.
Staatsanwalt: Sie wareir auch in Kenntnis
von der zweiten Angelegenheit Zwickh, zweimäl
60.000 Fr. -
Nico Beck: Davon war ich nicht orientiert;
diese Sache ist ohne mein Wissen durchgeführt
worden. Walser erklärte mir, Thönh hätte ge
wünscht, daß ich keine Kenntnis davon bekomme,
während Thönh erklärte, Walser hätte gewünscht,
daß ich keine Kenntnis bekonrme.
Staatsanwalt: Das begreife ich sehr gut.
Nun gaben Sie bei Ihrem Verhör anl 15.
Jilni an, daß von dein Diskont der drei Berli
ner Diskonten Thönh und Carbone je die Hälfte
bekommen hätten..Carbone hat angegeben, es be
stünde eine vertragliche Vereinbarung, nach der
jeder die Hälfte bekam. Bestand eine derartige
Vereinbarung?
Nico Beck: Nie und niminer! Ich habe bereits
gestern angeführt, daß bei der erstell Begebung
erst von Berlin aus die Zustimmung gegeben
wurde, daß ein Betrag von 36.000 Mark aus
bezahlt werden solle. Von der zweiten Begebung
fand allerdings eine Verhandlung statt, bei der
Carbon« und Millner nach Vaduz kommen soll
ten und mit Thönh eine Abmachung zu treffen.
Es wird das wohl seinen guten Grund gehabt
haben. Carbone wußte genau, daß mit mir nicht
gut Kirschen zu essen ist.
Das mag wohl auch der Grund sein, warum
Carbone für seine weiteren Geldbeschaffungen
nicht mehr an mich herangetreten ist, sondern
hinter meinem Rücken von Thönh Barbeträge er
halten hat, die auf meinem Konto belastet wordell
sind, für die ich allerdings später wieder ent
lastet wurde.
Thönh: Diese Aeußerungen von Be'ck stimmen
nicht. Ich habe von der ganzen Sache nichts ge
wußt. Beck und Carbone sind zusammen nach Va
duz gekommen und ich habe Beck ausdrücklich ilvch
gefragt ,als das Darlehen an Carbone bezahlt
wurde, ob keine Gefahr für die Landesbank be
stehe.
Carbone: Das wäre lächerlich, wenn ich, der
ich diese Diskontierungen durchzuführen hatte,
nicht etwas davon gehabt hätte. Was die Ueber-
lassung von einem Teil des Geldes anbetrifft,
so kann ich mich sehr gut erinnern, daß wir uns
jeweils über die Höhe der Summe oft in den Haa
ren gelegen sind und daß ich gesagt habe, das wer
de ich mit Thönh ausmachen. Dann sagte aber
Thönh, er können das nicht so beurteilen, es
wäre besser, wenn es durch Walser entschieden
würde.
Nico Beck: Ich möchte zu der Aeußerung
Thönhs erwidern, daß es nicht meine Absicht war,
zu sagen, ich habe von nichts gewußt. Ich habe in
allen Fällen dasjenige zugegeben, war ich wußte
und kann etwas anderes auch nicht sagen. Es ist
Tatsache, daß Millner und Carbone nach Vaduz
gekommen sind und daß ich selbstverständlich bei
diesen Unterhandlungen nach dabei war.. Es ist
Tatsache, daß über das Lampenpatent ich mich bei
dem General-Direktor.. in Berlin mich erkundigt
habe und daß ich Thönh gesagt habe, derselbe habe
die Sache als gut angesehen.' Wahr ist, daß ich
bei diesen Verhandlungen in Vaduz den Stand
punkt vertreten habe, Vorsicht walten zu lassen,
weil es immer noch möglich sei, daß eine
bessere Erfindung herauskonnne, weshalb ich 'mich
damals mit Carbone zerstritten habe. Es ist auch
Tatsache, daß ich die Beträge, die aus den Wech
sel-Diskont stammen, abgeliefert habe ohne da-
ruur zu wissen-, für was für einen einzelnen Fall
sie verwendet wurden. Selbstverständlich wußte'
ich, daß sie zur Deckung von Provisionen verwen
det werden sollten. Ueber die einzelnen Vorgän
ge war ich aber nicht orientiert. Wenn Thönh
vielleicht glaubt, ich wolle mit meinen Aussagen
ihn in irgend einer Weise belasten, so muß ich dein
entgegenstellen, daß schließlich nicht ich ans eige
nem Antriebe ohne weiteren Anlaß Wechsel be
geben habe, sondern daß diesen Wechsclbegcbungcn