Staatsanwalt: Walser sagte, er sei nur un
freiwillig gezwungener Vertrauensmann gewe
sen.
Nico Beck: Ich weiß nicht, inwieweit er in
Verbindung- mit der Klassenlotterie stand. Ich
weih nur, daß er von der Vertriebsunion ang-,
gangen war, die Vertretung für sie zu überneh-
men und ich weih, daß er im Namen der Union
Verhandlungen hatte.
Staatsanwalt: Sie gaben an, Hilfe beabsich
tigt zu haben, wem war diese Hilfe zugedacht
bei diesen folgenden Wechsel-Transaktionen.
Nico Beck: Die Transaktionen wurden durch
geführt, um die bereits nach meinem Dafürhalten
bestehenden überschrittenen Kredit-Positionen zu
decken, um sie dann in der Folge endgültig zu
decken aus den Gewinnen, die das Rumänenge-
schäst abwerfen sollte.
Staatsanwalt: Also war die Hilfe Thönh zu
gedacht, so gewissenmatzen, um es zu verschleiern,
daß er Kredit gegeben hat, bis zu jenem Zeit
punkte, indem sie tatsächlich gedeckt werden kön
nen.
Nico Beck: Ja.
Staatsanwalt: Wie verhielt sich Thönh zur
Herausgabe von Wechseln?
Nico Beck: Ich habe von Thönh, so viel ich
mich erinnere, im allgemeinen nicht die Wechsel
verlangt. Wenn ich telefoniert habe, so habe
ich ihm gesagt, die Geldbeschaffung sei aus diesem
und jenem Wege möglich und Thönh hatte, weil
er wußte, daß das Geld der Landesbank zu
kommt, die Wechsel ohne weiteres herausgege
ben.
Staatsanwalt: Mir macht es den Eindruck,
als ob auch Thönh mitinteressiert war, die zu
großen Kreditgewährungen zu verschleiern, in-
solange, bis sie von Walser gedeckt würden, da
mit sie nicht bei einer allfälligen Kontrolle auf
kämen.
Nico Beck: Was Thönh dabei sich gedacht hat,
das weiß ich nicht.
Staatsanwalt: Thönh gab an, er habe Walser-
gefragt, was er tun solle, "es käme bald die Kon
trolle. Wissen Sie was davon?
- Nico Beck: Ja, das ist mir nachträglich er
zählt worden. Walser sagte, er hätte von diesen
Kredit-Ueberschreitungen keine Kenntnis gehabt
und er wäre ganz perplex gewesen und er sagte
weiter, die Sache müsse natürlich aus der Welt
geschasst werden und er niüsse die Positionen
decken.
Staatsanwalt: Warum „aus der Welt ge
schafft werden".?
Nico Beck: Selbstverständlich um die Positi
on Thönhs zu retten, um dem Lande Schaden
zu vermeiden. Ich war dazumal des bestimmten
Eindruckes, daß Walser und Thönh die bestimm
te Absicht hatten, diese Kreditpositionen wieder
zu decken.
Staatsanwalt: Sie sagten, Walser habe diese
Positionen Stapper, Grösser, Bauer-Kapp als
seine eigenen übernehmen wollen.
Nico Beck: Walser erklärte damals, daß er die
ganze Sache übernehmen werde, es ließe sich das
aus dem Gewinn schon decken. Zudem erwähnte
Thönh in Anwesenheit Walsers, daß die Kredit
positionen nicht nur aus der Freizügigkeit Wal
sers gedeckt werden, sondern aus effektiven Ge
winnen ,die der Sparkassa zugute kommen sollen
aus der Klassenlotterie, aus einer Gewinnbetei
ligung.
Staatsanwalt: Nun haben Sie bei Ihrem
ersten Verhör angegeben, Walser habe Ihnen ge
sagt, er habe »Verpflichtungen zu regulieren; wa
ren das diese Verpflichtungen?
Nico Beck: Ja das waren diese, eingeschlof-
sen seiner eigenen Verpflichtungen.
Staatsanwalt: Schon vor Begebung der Wech
sel habe er Ihnen gesagt, ob sre nicht Wechsel mit
Akzepten der Landesbank platzieren können. War
das schon von Ansang an so gedacht, oder waren
diese Akzepte der Landesbank ein nachträglicher
Notbehelf?
Nico Beck: Das war offenbar schon von An
fang so gedacht, denn daß andere Wechsel in die
sem Betrage aus seinem Namen allein zu platzie
ren waren, das konnte kein Mensch glauben. Sol
che Aval-Bürgschaften werden bereits früher be
standen haben, bevor ich in die Angelegenheit
verwickelt wurde.
Staatsanwalt: Dann gaben Sie über die Ver
wendung der Gelder im ersten Verhör an, Walser
habe offenbar die Gelder benützt, um die Verluste
im Rumänengeschüfte zu decken.
Nico Beck: Das muß ein Irrtum sein.
Staatsanwalt: Es war dort eine ganz sum
marische, man wußte noch keine Substrakte und
bei dieser Befragung vor dem Untersuchungsrich
ter Dr. Thurnher haben Sie gesagt, offenbar
hat Walser das Geld benützt, um seine Ver
luste im Rumänengeschäfte zu decken.
Nico Beck: Es ist schon möglich, daß in den
ersten Stunden des Verhöres einige Verwirrun
gen drinnen sind, aber ich kann nicht begreifen,
daß ich das gesagt haben soll, denn damals hatte
Walser durch das Rumänische Geschäft doch noch
keine Verluste.
Staatsanwalt: Verzeihen Sie, wegen der ge
samten Verwendung der Gelder: Barmer Bank
verein, der Kredit-Anstalt, Außenhandel, war
Ihnen damals etwas bekannt von laufenden Wech
seln? Es dürfte sich jedenfalls um diese gehan
delt haben.
Nico Beck: Ja, diese Beträge von 186.000
Fr. und zweimal 75.000 Mark, diese wurden
teilweise Carbone als Darlehen, teilweise nach
Vaduz und teilweise an Walser übersandt. Bei
diesem, Walser übersandten Betrage handelte es
sich darum: Walser telegrafierte wegen Geld im
mer nach Vaduz und nachdem aber natürlich Thö-.
nh nur von den Wechsel-Diskontierungen wußte
und sie veranlaßt hat, hat er mich von Vaduz aus
wieder ersucht, — teilweise er, teilweise Walser
— direkt ihm Ueberweisungen zu machen. Eine
Ueberweisung hat mir Thönh aufgetragen im Be