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Präsident: Hat Ihnen Pietro Capelli keine Einsicht ge
währt in seine Buchhaltung oder erklärt, es handle sich um
ein ganz bestimmtes Geschäst?
Beck: Nein.
Präsident: Oder in die Erfolge seiner übrigen Tätigkeit.
Sie haben sich auch nicht interessiert dafür?
Thöny: Ich wusste nicht, das; Pietro Capelli diesbezüglich
nicht solvent war. Ich wüßte nur, daß er ehrlich war.-
Präsident: Hat Pietro Capelli rapportiert über den Er
folg?
Thöny: Er hat mir gesagt, ec hätte zirka 400 Hektoliter
Wein gekauft und niit dem Geld Anzahlungen gemacht. Er
hat mir auch sein Notizbuch vorgelegt und Anzahlungen ge
zeigt.
Präsident: Nun, Sie sind bei der liechtensteinischen
Landesbank belastet worden mit Fr. 12 296.43. Können Sie
sich noch daran erinnern?
Beck: Ich kann mich an nichts erinnern. Ich habe die
Buchhaltung nie gesehen. Ich kann mich nur erinnern, daß
anläßlich der Untersuchung ein Kontoauszug festgestellt wor
den ist von 12 000 oder etwas.
Präsident: Anerkennen Sie diesen Auszug?
Beck: Ich habe noch nicht Gelegenheit gehabt, ihn zu
kontrollieren.
Präsident: Ist er Ihnen vom Untersuchungsrichter nicht
gezeigt worden?
Beck: Ich meine, ich müßte das anhand mch der anderen
Akten feststellen können, nicht bloß vom Auszug.
Thöny: Ich habe dazumal in meinen Anträgen vor dein
Untersuchungsrichter erklärt, daß in der Summe von 12 000
und etwas Franken noch 6000 oder 7000 Franken enthalten
sind, die Carbone erhalten hat .in den 18 000, wo dem Car
bone extra ausgewiesen sind in der Abrechnung.
Präsident: Es waren 6000 enthalten, die Carbone be
lastet werden sollten. Haben Sie Einsicht gehabt in den Konto
auszug des Schweizer Bankvereines?
Beck: Ja, den habe ich gesehen, der geht richtig.
' Präsident: Der Kontoauszug läutet aus den Namen
Nico Beck. Da ist eine Vollmacht ausgestellt unter dem 10.
November 1927, über Ihr Guthaben zu verfügen. Stimmt
das? I ; !
Beck: Ja.
Präsident: Frau Beck hat dann 1600 Franken bezogen
für Sie und Sie haben bezogen für sich 11 187 Mark.
Beck: Es sind dort die Bezüge detailliert enthalten.
Präsident: Dann der Auszug der Bank Busse, haben Sie
den auch schon gesehen?
Beck: In.
Präsident: Nun, Rekapitulation: Nach Aufstellung des
Untersuchungsrichters haben Sie seit Ende 1926- für Familie
und sich bezogen Fr. 12 296.45. Das haben wir schon be
sprochen, nicht wahr?
Beck: Das muß ein Fehler sein, da sind die Summen
doppelt aufgeführt.
Präsident: Da wäre die Korrektur von Thöny anzubrin
gen. Stimmt das mit der Korrektur, Thöny?
- Thöny: Ja.
' Präsident: Dann Schweizer Bankverein mit 11187, von
dem haben wir auch schon gesprochen. Ueber Ihre Bezüge und
die Ihrer Frau laut Aufstellung. Dann darlehensweise Zah
lungen, die Sie gemacht haben ans Landesbankgeldern an
Pietro Capelli, an Müller und an Ihren Bruder. Benedikt,
da sind 14 400 belastet. 10 000 Capelli, 1200 Beni Beck und
noch einmal 3200 Franken Beni Beck.
Beck: Ich stelle fest, daß der Betrag von Müller nicht
aufgeführt ist.
Präsident: Das wären 14 400, zusammen 37 804.20.
Dazu komnien nach Aufstellung des Untersuchungsrichters
noch Beträge von einigen tausend Franken,- die Nico Beck vom
Schweizer Bankverein abgeholt, aber nicht vollständig an
Thöny abgeliefert hat. Zum Beispiel es ist die Rede davon,
daß Sie 90 000 Reichsmark aus der' Berliner Diskontierung
erhalten haben und an Thöny abgeliefert haben 90 000
Franken.
Beck: Das ist nie-der Fall gewesen.
Präsident: 60 000 Bankverein und 40 000 persönlich.
Beck: Das stimntt nicht. Thöny wird genau die Beträge,
die ich ihm gebracht habe, gutgeschrieben haben, ich zweifle
gar nicht daran. Der Betrag von 90 000 Mark ist mir schein
bar im Bankvereinskonto mit 111 000 oder etwas Franken
gutgeschrieben.
Präsident: Sie haben schon 90 000 Mark erhalten.
Beck: Aber ich muß erwähnen, daß der Restbetrag etwas
über die 90 000 Franken war. Er ist am Konto stehen ge-
blieben..
Präsident: Sie behaupten, Sie Hütten das nicht bezogen,
das wäre auch über Konto Schweizer Bankverein und die
Differenz zu Grinsten der Landesbank wiirde sich dort finden.
Beck: Befindet sich dort.
Präsident: Bei den Zlktcnverlesungen kommen wir darauf
zurück. Dann haben Sie erhalten einen Teil des Diskont-
erlöses aus den von Goldfinger diskontierten Wechseln.
Beck: Ich habe darüber Auskunft gegeben, was mit den
erhaltenen Beträgen geschehen ist. Ich habe die erhaltenen Be
träge auch genau genannt, aber ich weiß sie nicht mehr.
Präsident: 14 000 Schilling.
Beck: Es ist möglich.
Präsident:'Dann dem Fred Müller 2500 Franken Dar-
lehen-Wechsel.
Beck: Das ist eben die Müllersache.
Präsident: Dem Georg Justus 2000 Mark.
Beck: Die 2000 Mark sind nie und nimmer ein Bezug
von mir. Die hat er hon der Sparkasse bekommen für . die
Reise nach London.
Thöny:. Sie sind'enthalten in dem verbleibenden Rest
vom Konto Beck mit.5000 und etwas Franken.
Präsident: Bon Georg Justus wissen Sie nichts?
Thöny: Nein.
Dann hat er auch keine Kenntnis davon gehabt.
Präsident: Ist das alles, was Sie aus Mitteln der
Landesbank verwendet haben?
Beck: Was ich verwendet habe für mich oder für jemand
anderen, bleibt dahin gestellt. Aber was ich in Empfang ge-
nommen habe, darüber habe ich Auskunft gegeben, andere
Summen habe ich nie in Empfang genomnien.
. (Fortsetzung folgt.)
Im Auftrage der fürstl. Regierung.
Buchdruckerei Gutenberg, off. Handelsgesellschaft,
— Schaan. —