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gern, hat angegeben, über JusinS, daß er ein überaus ge
schickter, tüchtiger, fleißiger Kausniann wäre.
Präsident: Sehr geschickt. Beck, erzählen Sie, was er
getätigt hat.
Beck: Ich habe Alexander Justus nicht näher gekannt.
Ich wurde mit ihm bekannt im Koburggeschüft, wo er die
-Hauptrolle spielte. Der erste Eindruck war der: Anläßlich
des großen Geschäftes, das er uns angeboten hat, hat er
schon bei der ersten Verhandlung uns um 1000 Franken
angepumpt für Reisespesen. Das war ja nicht sehr einladend
für den Leiter eines größeren Geschäftes. Immerhin konnte
man da annehmen, daß ihm dqs Geld ausgegangen war.
Das war tatsächlich auch schon lange vorher. Er führte die
Verhandlungen mit Eißler und hat speziell uns den Ein
druck erweckt, daß Eißler die Möglichkeit habe, das
Koburggeschüft gut von der Beschlagnahme freizumachen.
Diesen Eindruck, ich meine, gewiß, er hat uns nahezu die
Gewißheit verschafft, daß das möglich.sei. Justus erklärte,
er hätte zusammen mit Werner Schmidt in diesem Geschäft
schon seit Jahren gearbeitet, und nach seinen Mitteilungen
hat er schon einige hunderttausend Mark an Provision für
die Vermittlung des Geschäftes von Schinidt bezogen. Ich
glaube 800 000 Mark. Wenigstens ist immer davon gesprochen
worden. Schließlich wurde dieses Koburggeschüft in die In.
vesting Corporation eingebracht, und mit der Jnvesting Cor
poration hatten wir bekanntlich den Vertrag geschlossen, und
das Ende des Koburggeschäftes spielte sich schließlich und
endlich in Wien ab. Walser und ich wurden von den Herren
nach Wien gerufen, nachdem sie in England vergeblich ver
sucht hatten, Wechsel zu placieren. Sie erzählten uns aller
dings davon, sie hätten ja schon diskontieren können, aber
ungemünztes Gold hätten sie nicht liefern können usiv. Auf
solche Angebote konnte die Jnvesting Corporation nicht ein
treten, sondern sie mußte bares Geld haben, mir den. Ver
pflichtungen mit Koburg nachzukoinmeir. Inzwischen war die
Situation Kobnrgs noch viel schwieriger geworden, dadurch,
baß Josias von seinem Vertrag, ben er mit Schinidt ge
schlossen hatte, zurückgetreten war, weil Schmidt seine Ver
pflichtungen nicht erfüllt hatte, und zudem machte ich Justiz-
rat Bollert uiid die. anderen Herrschaften aris einen Umstand
aufmerksam, von dem sie gar keine Kenntnis hatten. Prinz
Josias hatte nicht eiirmal seine Zustimmung zu der Ueber-
tragnng des Vertrages des Werner Schmidt an die Jnvesting
Corporation gegeben uiid im. .letzten Momeiit verweigerte
er sie. Infolgedessen war das Geschäft schwierig geworden
und Man versuchte noch einmal, direkt mit Prinz Josias zu'
verhandeln in Wien. Es kam aber zu keinem Geschäft und
gerade' anläßljch dieser Verhandlung wurde versucht, weitere
Wechsel zu begeben. Das war gerade die Veranlassung.
Nämlich, nachdem wir direkt mit Prinz Josias verkehrten,
nachdem Justizrat Bollert direkt mit Prinz Josias, nich
mehr mit Werner Schmidt verkehrte, verlangte -Josias für
die Verhandlrmgen schon bares Geld als Unterlage. Er
meinte, er hätte sich schon lange hinziehen lassen mit bloßen
Versprechungen und es, müsse bares Geld auf dein Tische
liegen, wenn er verhandeln soll. Infolgedessen entfaltete
Justus noch einmal eine recht rege Tätigkeit in der Placie-
. rung von Wechseln, wie sich in der Folge gezeigt hat, bei
Blechwarenfabriken und weiß Gott wo überall diese Wechse
placiert wurden, um bares Geld zri bekommen, um die Ver
handlungen mit Prinz Josias weiterführen zri können. Tat
sächlich wurde das Geld nicht zu dem verwendet, sondern
ich habe inzwischen enorme Spesen aus den Diskonterlösen
gehabt.
Präsident: War das der Grund?
Beck: Ja.
Präsident: Wer hat denn Alexander Justus die Wechsel
ausgehändigt?
Beck: Das kommt in der Folge. Alexander Justus hatte
von Bollert die Wechsel in Händen und versuchte mit diesen
Abschnitten zu placieren. Als es ihm nicht gelang oder über
haupt nicht gelungen ist, diese großen Summen unterzubrin
gen, ersuchte er uns, kleinere Beträge zu geben. Er wolle die .
größeren zurückgeben und wir haben ihm dann effektiv auch
solche kleinere Abschnitte gegeben. In der Folge war abge
macht, daß der Landesbank die Hälfte des DiskonterlöseZ
in bar hätte zufließen sollen und nur die Hälfte für die
Koburgsache verwendet werden dürfe, weil gerade zu diesem
Zeitpunkt Wechsel fällig waren. Bei diesem Anlaß, übrigens
immer, hat Justus eine Reihe von Geschäften mit diesen und
jenen verbunden. Wenn man über Wechselgeschäste gesprochen
hat, ist er am gleichen Tage eine Stunde spater gekommen
und fagfe, er habe eine wunderbare Sache, Mineralwasser
oder irgend etwas. So hat er zufällig auch von der Nitrogen- .
geschichte gesprochen. Das Nitrogengeschäft hatte vor allen
Geschäften, die Justus sonst machte, den Vorzug, daß es doch ;
als ein solides Geschäft erschien. Denn nach den Jnforina- :
tionen war die Gesellschaft als solche gut. Allerdings konnte
man über den inneren Wert der Gesellschast kein Bild bekom
men, umsoweniger, als die Verkäufer, Goldfinger rmd Justus,
eben nicht einmal eine Bilanz, nicht einmal die Statuten
heraus gaben. '
Präsident: Haben Sie oft verkehrt mit Goldfinger?
Beck: Einmal in Wien, aber dazumal hatten wir speziell
noch ein anderes Geschäft, ein Holzgcfchäft, das nie zustande-
gekommen ist, in Besprechung.
Präsident: Waren Sie bei der Wechselübergabe.? Haben
Sie die Wechsel dem Goldfinger übergeben? '
Beck: Nein.
Präsident: Wer dann?
Beck: Ich weiß nicht. Uebergeben worden scheinen sie
in Budapest zu sein, ich war dazumal nicht dort.
Präsident: Haben Sie sich nicht näher befaßt gehabt
mit Goldfinger oder Nitrogengeschäft?
Beck: Nein.
Präsident: Stimmt das, Carbone?
Carbone: Ich glaube nicht, daß Nico Beck mit dm
Nitrogengeschäft näher zu tun hatte.
Präsident: Nun die Angelegenheit Schwarzwalb-
Kapferer. Erzählen Sie uns, Beck.
Beck: Schwarzwald lernte ich kennen — eigentlich
lernte ich Kapferer zuerst kennen — hier in Vaduz '
anläßlich eines Besuches Kapferer's bei Walser und ich er
fuhr, daß Kapferer mit Walser ein Geschäft vor'besprochen '
hatte wegen eines Waldes in Bulgarien. Als ich nach Wien
kam mit Wasser zusammen, war der Kapferer, der sich
immer an Walser hängte, da und wollte weiteres Gelb '
haben für die Durchführung des Geschäftes. Gleichzeitig
sagte er dem Walser, er hätte eventuell einen Interessenten
für die rumänische Klassenlotterie und in der Folge erschien ;
der Schwarzwald auf der Bildsläche. Mit Schwarwalb ,
wurden wir später bekannt. Noch etwas vorher übergab ich»
dem Kapferer die 20 000 Franken Wechsel mit der Maßgabe, I