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Dr. Huber- Konkretes ist bis heute nichts perfekt
geworden als eine Provision von 5006 Franken.
Carbone: Ja.
Dr. Huber: Dann haben wir, wie vereinbart, noch
250 Franken zugute. Ich hoffe, daß wir das bekommen
können.
Carbone: Selbstverständlich.
Dr. Huber: Wo können wir die beziehen?
Carbone: Bei meinem Anwalt.
Die anderen Sachen find nicht realisierbar gewesen.
Ich bin dann verhaftet worden.
Dr. Huber: Herr Carbone, haben Sie je dem Thöny
gegenüber einmal ein Wort davon gesprochen, von dieser
Kohlenstiftgefchichte, die wir heute zum erstenmale hören.
In der ganzen Untersuchung ist kein Wort davon gespro
chen worden.
Dr. Ditscher: Das steht in den Akten.
Dr. Huber: Ich habe nicht das Recht, den Verteidiger
zu befragen und er hat auch kein Recht, Antwort zu ge
den. Bitte beantworten Sie meine Frage, Carbone.
Carbone: Ich habe gesagt, daß Thöny bezw. die Spar
kasse an meinen sämtlichen Einnahmen, die mir zukom
men, beteiligt sind.
Dr. Huber: Ich will keine Rede von Ihnen. Ant
worten Sie ja oder nein. Haben Sie dem Thöny ein
Wort davon gesagt, daß er an diesen Kohlenstift-Ge-
schäften beteiligt sein soll?
Carbone: Man kann nicht von einem Kohlenstift
geschäft sprechen. Das Kohlenstiftgeschäft ist ein Faktor
der Bogenlampensache.
Präsident: Das gehört nicht zusammen, das haben nur
Sie in Zusammenhang gebracht.
Carbone: Man kann wohl von einem Kohlenstistge-
schüft ohne Bogenlampen sprechen, aber nicht von einem
Bogenlampengeschäft ohne Kohlenstift, weil es keine
Bogenlampen ohne Kohlenstift gibt.
Dr. Huber: Haben Sie dem Thöny mitgeteilt, daß er
auch Ansprüche aus dem Kohlenstiftgefchäfte habe?
Carbone: Ich habe nie von der Bogenlampensache mir
ihm gesprochen.
Dr. Huber: Konnte Herr Thöny aus Ihren Mittei
lungen irgend etwas wissen von Ansprüchen, die er aus
dieser Bogenlampensache ableiten könnte?
Carbone: Thöny konnte überhaupt nichts wissen über
die Bogenlampensache. Darüber habe ich mit ihm über
haupt nichts gesprochen, sondern nur mit Nico Beck. Nico
Beck hat sich in Berlin erkundigen können, in Berlin
hängen Bogenlampen, sind Bogenlampen ausgestellt wor
den. Ueber die einzelnen Sachen weiß Thöm^ nicht Be
scheid.
Dr. Huber: Sie haben meinen Klienten gebeten, daß
er gestatte, einen Teil der Diskontobeträge für sich zu be
halten, weil er das nötige hätte für die Verwertung der
Lampenpatente. Haben Sie in diesem Zusammenhange
davon Herrn Thöny ein Wort gesprochen, daß darin auch
inbegriffen feien gewisse Sachen, z. B. Kohlenstiftgefchäfte
Glasglocken usw.
Carbone: Ich sagte bereits, daß ich mit Thöny gar
nicht gesprochen habe.
Dr. Huber: Mir scheint festgestellt zu sein, daß irgend
etwas Konkretes nur bestand oder hätte bestehen können
mit Bezug auf .eine . . Provision 2>$ Minimum bis Ma>
cimum 5 Prozent. Es ist nicht richtig, daß Sie verkauft
hätten für Körting. Sie haben vorhin gesagt, Körting
I)abe jährlich 80,000 Lampen fabriziert vor dem Kriege.
Carbone: Ja.
Dr. Huber: Wieviele könnte Körting jetzt fabrizie
ren?
Carbone: Körting hat 80,000 Lampen vor dem Kriege
für ein Land fabriziert,-wo die Bogenlampe ein freies
Feld hatte, heute müßte erst der Kampf ausgefochten wer
den. Infolgedessen kann man nicht von der heutigen
Fabrikation Körting sprechen ohne Maßstab für den Ab
satz-
Dr. Huber: Das müssen Sie mir nicht erklären. Sie
haben die Fragen zu beantworten. Sie haben zu sagen,
was ich Sie frage. Sie müssen mich nicht fragen.
Carbone: Ich habe auch nicht gefragt.
Dr. Huber: Ich frage Sie jetzt nur, welche Fabrika
tion in solchen Lampen hat Körting heute oder in dem
Moment, als Sie mit Thöny verhandelten?
Carbone: Das weiß ich nicht. Ich kann mich nicht
erinnern, wieviele Lampen Körting damals fabriziert
hatte.
Dr. Huber: Ihre Vorstellung darüber?
Carbone: Das kann ich nicht sagen.
Dr. Huber: Wieviel ungefähr?
Carbone: Im ersten Jahre vielleicht 5000, es können
auch 20,000 gewesen sein. Das weitz ich nicht.
Dr. Huber: Wie grotz wäre die Provision gewesen,
wenn Sie diese 20,000 verkauft hätten, wenn Körting
gar nichts verkauft hätte?
Carbone: Das käme auf den Preis an.
Dr. Huber: Zu was für einem Preise sind die Lampen
verkauft worden?
Carbone: Das kann ich nicht auswendig sagen.
Dr. Huber: Also schätzen Sie, schätzen Sie hoch, das
liegt in Ihrem Interesse.
Carbone: Ich muß erst rechnen. 20,000 Lampen, das
wären ca. 5 Prozent von 6 Millionen, das wäre um den
Preis, den Sie gerechnet haben.
Dr. Huber: Also 5 Prozent von 6 Millionen, das wä
ren 250,000 Franken, 300,000 Franken.
Präsident: 5 Prozent ist Maximalprovision.
Carbone: Ich 'sage ja, ich würde nicht so rechnen.
Dr. Huber: 300,000 Franken. Sie haben meinem
Klienten gegenüber davon gesprochen, daß Sie eine Of
ferte hätten von 1H Millionen Dollar oder 400,000 Pfv.
Wie können Sie das irgendwie zusammenreimen, eins
maximale Provision im Jahre, wenn Sie die gesamte
Maximalproduktion von Körting selbst verkauft hätten,
wenn Körting selbst keine einzige Lampe verkauft hätte?
Das wäre ein Maximaleinkommen für Sie pro Jahr von
250,000 Fr. Nehmen wir an, Sie hätten diese Lampen
provisionsberechnung verkauft, wie können Sie dazu
kommen, zu sagen, Sie hätten dafür ty« Millionen Dol
lar oder 400,000 Mk. Offerte?
Carbone: Das kann man nicht so rechnen, diese lü
Millionen Dollar. Es hat eine eigene Bewandtnis. Diese
feste Offerte wäre nicht für die Fabrikation gewesen, son
dern für den Erwerb der Lizenz der Fabrikation. Da»