kam es, daß bei seinem iofce kein einziges komplettes
fertiges Modell dagewesen ist, nur verschiedene Verbesse
rungen. Da ich technisch nicht ifo bewandert war, konnte
ich die angesangenen Sachen nicht sertig machen und
mußte mich mit dem begnügen, was vorhanden war.
Dann habe ich alles zusammengenommen und Verhand
lungen mit Körting angefangen, zusammen mit meiner
Mutter nnd mit Oberingenieur Bülow von den Berliner
Elektrizitätswerken. Bülow war der Direktor der Ber
liner Elektrizitätswerke, der technische Betriebsleiter.
Erfolgt ist der Vertrag Körting im Jahre 1925.
Dr. Ditscher: Wer war daran beteiligt?
Carbone: Meine Mutter und ich waren in Leipzig
und haben die Verhandlungen abgebrochen gehabt. Ei
nige Zeit später rief Oberingenieur Bülow an, um zu sa
gen, daß zufällig Körting wieder in Berlin wäre. Kör
ting hatte auch andere Sachen an die Elektrizitätswerke
geliefert. Er sagte, er wolle vermitteln, daß wir wieder
zusammenkommen.
. Wir sind am gleichen Tage mit Körting zusammenge
kommen im Zimmer von Oberingenieur Bülow, haben
nachmittags den Vertrag aufgesetzt und unterschrieben.
Meine Schwester war nicht anwesend, wir haben sie erst
teleponrsch aus einem Vorort herbeigerufen, damit sie
auch den Vertrag unterschreibe.
Dr. Ditscher: Und welches war das Datum dieses
Vertrages?
Carbone: Auswendig weiß ich es nicht. Anfangs
1925 wird es gewesen sein.
Dr. Ditscher: Am 7. Jänner 1925.
- Wissen Sie was für Gebühren festgesetzt wurden?
Carbone: Das weiß ich nicht auswendig. Sie war
gestaffelt worden je nach dem Lampen verkauft werden.
Dr. Ditscher: Drei Goldmark für jede verkaufte Bo
genlampe und 3.50 Goldmavk für die Bogenlampe, wenn
es über 2000 Stück sind. Sie haben erklärt, daß jährlich
über 80,000 Stück fabriziert worden sind. Wer war bei
dem Abschluß dabei? Sie werden vielleicht wissen, wer
mitunterzeichnet hat?
Carbone: Der Vertrag ist unterzeichnet worden von
Körting einerseits, meiner Mutter, meiner Schwester
und mir andererseits.
Dr. Ditscher: Nun kommen wir weiter in der Ver
wertungsgeschichte. Es ist gestern von einem Vertrag
Sprenger gesprochen worden. Wo ist dieser Vertrag ab
geschlossen worden?
Carbone: In Berlin.
Dr. Ditscher: Wo waren Sie damals?
Carbone: In Wien.
Dr. Ditscher: Kämen Sie dann nach Berlin zurück?
Cavbone: Ja es wurde mir mehrmals telegraphiert
und telephoniert, von Dr. Steiner, ich sollte nach Berlin
zurückkommen, um diesen Vertrag zu unterschreiben.
Ditscher: Hat man Ihre Mitwirkung hiezu benö
tigt?
Carbone: Ja, ohne mich hätten Sie nicht abschließen
können.
Dr. Ditscher: Können Sie sich erinnern Herr Car
bone, ob in dieser Richtung ein Schriftwechsel gegan
gen ist?
Carbone: Ja, ich habe nicht alle Telegramme auf
gegeben. Es ivurde telegraphiert und telephoniert. Ich
weiß nicht, ob etwas da ist.
Dr. Ditscher: Zwei Telegramme von Ihrer Mutter
und Dr. Steiner liegen hier. Darin steht, Sie möchten
dringend die Vollmacht zum Abschluß des Vertrages
Sprenger hergeben. Da find Sie dann nach Berlin und
haben dort mitunterzeichnet.
Carbone: Ja.
Dr. Ditscher: Die Telegramme sind bei den Akten.
Akten-Stück 19 und 20, wie ich jetzt schon erwähnen
möchte, XVII s Faszikel 1.
Gab es da nicht noch eine weitere Besprechung be
züglich Ihrer Versügungsberechtigung, die in dieser gan
zen Patentsache noch eine weitere Aufklärung geben
könnte. Wissen Sie etwas? Ist Ihnen etwas in Erinne
rung?
Carbone: Ich hatte mich feit Anfang des Jahres bis
zu dem Zeitpunkte nicht mehr mit der Bogenlampe be
schäftigt, Und deshalb sagte meine Mutter, wenn Du
nichts mehr in der Lampensache tust, so kann doch nicht
alles liegen bleiben. Deshalb hatte sie mir vorgeschlagen,
daß Dr. Steiner die Vollmacht bekäme, auch von mir, in
dieser Sache weiter tätig zu sein. Nachdem ich in Wien
und Budapest festgehalten wurde durch andere Sachen,
konnte ich mich dagegen eigentlich vom richtigen Stand
punkte aus nicht sträuben. Ich habe meine Einwilligung
gegeben, daß Dr. Steiner weitertätig sei, habe aber
gleichzeitig die Einschränkung gemacht, daß Dr. Steiner
wohl in der Sache tätig sein kann, aber ohne mich nichts
machen darf. Diese Bestätigung ist schriftlich von meiner
Mutter gemacht worden. Sie muß noch vorhanden sein.
Dr. Ditscher: Mssen Sie vielleicht noch das Datum
dieser Bestätigung?
Carbone: Das war eine Stunde nach Unterschrift des
Vertrages mit Dr. Steiner beim Notar. Ich habe gleich
nach der Unterzeichnung dem Notar gesagt: ich unter
schreibe den Vertrag nur, wenn meine Mutter mir so
fort die schriftliche Bestätigung darüber gibt, daß die
Vollmacht Dr. Steines nur soweit gehe, daß er nichts
machen darf, ohne mich, ohne meine Einwilligung einzu
holen. Das ist dann sogleich gemacht worden.
Dr. Ditscher: Der Vertrag selbst datiert vom 7. 4.1928.
Die Erklärung der Mutter ist vom gleichen Datum.
Dr. Ditscher: Ich möchte bitten, auch dieses Akten
stück zu notieren. Aktenstück 17, Faszikel 1, Akt. Nr. 2.
Wir müssen auf diesen Akten beharren, weil die Pa-
tentsache-Akten bei der Untersuchung noch nicht zur Ver
fügung standen. Mzin Klient hat das Material erst spä
ter in die Hand bekommen, als der Untersuchungsbericht
schon abgeschlossen wurde.
Also damit haben Sie ein wesentliches Mitbestim
mungsrecht. War das das Vetorecht, von dem Sie ge
stern gesprochen haben und bezüglich dessen nach meiner
Auffassung gestern zwischen Ihnen und dem Präsiden
ten nicht volle Klarheit bestanden hat?
Carbone: Ja, ich sagte: das Recht bestand nach wie
vor. Das sollte heißen, daß ich vorher auch alles mit
zubestimmen hatte, daß weiterhin auch nichts ohne mich
gemacht werden konnte. Daß ich meine Zustimmung zu
irgendeiner Handlung nicht gebe, ohne daß es mir ma
teriell Nutzen bringt, das dürfte verständlich fein.