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Staatsanwalt: Sie wollten (oder sollten) von der
tschechoslovakischen Regierung diese Güter Kausen.
Carbone: Ja.
Staatsanwalt: Nun mutzte die tschechische Regierung
an die Prinzen Cyrill und Josias rund 144 Millionen
tschechische Kronen zahlen, sie wollten mit zwei Millionen
die ganze Geschichte durMihren.
Hätten zwei Millionen Mark genügt?
Carbone: Die 2 Millionen Mark hatten mit der Re
gierung nichts zu tun. Wir wollten damit die Rechte
erwerben und den Nachtrag erfüllen.
Staatsanwalt: Weso hätten Sie in den Besitz des
Gutes kommen können, es war ja beschlagnahmt worden
und Sie können doch einen Grundbesitz, der beschagnahmt
ist, nicht erwerben, sondern nur die Rechte der Prinzen
und diese Rechte waren Ansprüche an den Staat aus dem
Titel der Beschlagnahme.
Carbone: Nach meiner Auffassung ist das so.
Carbone. Ja weil ich von Seiten der Pragerbank
die Beweise hatte, datz sehr gut veÄient wird.
Präsident: Erzählen Sie mir etwas über die Coburg
güter.
Carbone: Die Coburggüter sind sehr große Komplexe,
gehörten dem Josias und Cyrill. Ich will auf das Zwi
schenverhältnis der beiden untereinander nicht näher ein
gehen. Ich spreche nur von Josias. In der Tfchechei sind
sehr viele Güter beschlagnahmt worden vom Bodenamt,
auch dieses Gut sollte beschlagnahmt werden. Es kam
aber immer auf die Beziehungen unmittelbar daraus an,
die man zum Bodenamt hatte und wie man mit dem
Bodenamte verhandelte, da das Bodenamt einen gewissen
Preis für diese Güter bei Beschlagnahmung bezahlen
mutzte. Nun hatte die Schmidtgruppe mit dem Prinzen
Josias einen Vertrag abgeschlossen, nachdem, wenn er
erfüllt worden wäre, dann die Invefting Corporation der
alleinige Besitzer der ganzen Coburggüter geworden wäre.
In diesem ganzen Geschäfte waren schon aus England von
der früheren Finanzgruppe englische Gelder gekommen,
Sie werden vielleicht von dem Lord.... gehört haben,
der die großen englischen Zeitungen besitzt und der sich
besonders für diese Sache eingesetzt hat und mit dieser
Hilfe zusammen mit Dr. Eisler wäre es möglich gewesen,
dsese Güter freizubekommen und aus anderen diplomati
schen Sachen mit England wäre das Bodenamt dem Prin
zen dieser Gruppe gegenüber nicht so aufgetreten, wie es
das Bodenamt nachher an die Prinzen ausgefolgt hat.
Das ist so ungefähr der ganze Gang der Sache.
Präsident: Also dann wäre die Sache so gewesen, daß
das Bodenamt zur Freigabe zu bewegen gewesen wäre,
dann wäre es möglich gewesen, nicht wahr?
Carbone: Ja, der Moment kann etwas mitgespielt
haben.
Staatsanwalt: Wie erklären Sie sich das. Haben Sie
sich einmal -in dieser Richtung, wenn Sie schon so große
Geschäfte entrieren wollen auch ein klein wenig inter
essiert über die Geschäfte.
Carbone: Ich war lediglich Vermittler.
Staatsanwalt: Sie vermitteln auch Geschäfte von
deren Seriösität Sie keine Ahnung haben.
Carbone: Ich kann nur sagest, -ah für mich jede
Frage einer Unseriösität ausgeschlossen war, da doch Dr.
Bollert dabei war.
Staatsanwalt: Diese anderen Leute, konnten chm
auch Auftrag geben aus einem Titel, -er über Ihre Ge
schäftsführung, auch wenn das Geschäft an sich auch nicht
jene Seriösität hatte?
Carbone: Sie sagen mit anderen Worten, datz Direk
tor Bollert ein unseriöses Geschäft hatte.
Staatsanwalt: Nein das hätte Iustizrat Bollert nicht
getan.
Dr. Budschedl: Sie sagen, sie haben sich geehrt gefühlt,
die liechtensteinischen Wechsel in der ganzen Welt zu
plazieren.
Carbone: Das dürste übertrieben sein. Auf der gan
zen Welt. In ganz Europa habe ich gesagt.
Geehrt habe ich auch nicht gesagt.
Dr. Budschedl: Doch, Sie hätten sich geehrt gefühlt!
Carbone: Ich habe gesagt, ich hätte mich gefreut, das
ist doch nicht dasselbe.
Dr. Budschedl: Haben Sie sich für den Menschen ge
halten, der dazu fähig ist, diese Sache zu erledigen.
Carbone: Nicht ich habe mich für den Menschen ge
halten, sondern ich habe lediglich konstatiert, daß die
anderen Leute mich für den Menschen halten.
Dr. Budschedl: Sie müssen eigentlich von den Liech
tensteinern eine sehr schlechte Meinung gehabt haben.
Sie müssen sie für furchtbar dumme Leute gehalten haben.
Carbone: Das habe ich doch nicht können. Ich habe
die erste Abmachung mit Niko Beck getroffen und da
wußte ich noch gar nicht, daß Beck ein Liechtensteiner sei.
Er ist ja auch Schweizer.
Dr. Budschedl: Ihre Tätigkeit wird darin bestanden
haben, daß Sie gewisse Schmonzes vorgebracht haben.
Carbone: Wie sagten Sie?
Dr. Budschedl: Sie werden gesagt haben, ich habe da
und da Wechsel, größere und kleiner Geschäfte ustd auf
Grund dieser Sachen haben Sie geglaubt, diese Tätigkeit
ausüben zu können.
Sie haben auch den Kavalier gespielt, indem Sie von
vornherein erklärt haben, daß Sie die ganzen Unkosten
dieser Wechsel-Transaktion mittragen werden. Nun möch
te ich Sie fragen: Stehen Sie noch tarier auf dem Stand
punkte, daß Sie die Unkosten mittragen oder wollen Sie
von dieser Zusage heute nichts mehr wissen? Nachdem
Sie früher Kavalier gemacht haben, werden Sie es doch
heute auch noch tun?
Carbone: Ich habe nur gesagt, daß ich für diejenigen
Gelder, die die Bank bekommt, das sind ungefähr 34 Mil
lion Franken, die Zinsen nicht Übernehme.
Dr. Budschedl: Darf ich Sie fragen: Sie sind im Wech
selrecht gut bewandert?
Carbone: Leider gar nicht.
Dr. Budschedl: Dann darf ich Sie daraus aufmerksam
machen, daß ein gutgläubiger Erwerber eines Wechsels,
wenn einer bona fide einen Wechsel erwirbt, daß man
diesen jene Vereinbarungen, die zwischen den vorherigen
Besitzer gemacht worden sind, nicht entgegensetzen kann,
mit einem Worte, die Vereinbarungen, die Sie mit Niko
Beck oder mit Alexander Justus getroffen haben, daß
die Wechsel erst begcken pierden dürfen, westst die unh