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glatt abgewiesen worden seien, weil Beck schon alle Ban-
kenabhausiert habe. - ' "
Carbone: Ja, bei einer Bank wurde mir iitbirekt mit
geteilt, der Herr hätte noch gerne Wechsel hereingenom
men, aber es wären verschiedene aus dem Markt. - Wie
weit solche Sachen den Tatsachen entsprechen, ist furchtbar
schwer.zu «sagen, ich"känn heute einen Wechsel über 10,000
Fr. anbieten, es spricht sich herum, nachher können es
schon-10 — 20 sein. ,
Präsident: Aber das -ist doch ausfällig, daß auf dem
Platze in Zürich ein Abschnitt von 10,000 Fr. ausgestellt
von der liechtenstemschen Handelsbank nicht untergebracht
werden könnte. Betrachten- Sie dies nicht als auffällig?
«Carbone: Nein. Finanzwechsel unterzubringen, ist
immer Äne schwere Sache.
Präsident:-Aber die 10.000 Franken?
Carbone: Der Betrag hat mit der Sache wenig zu
tun. Wenn Sie heute einen Wechsel haben von einer
tadellosen Firma und Sie gehen zur Schweizerischen
Creditanstalt, wenn es ein Finanzwechsel ist, wird man
Ihnen selten den Finanzwechsel diskontieren.
-Präsident : Ich habe die Ueberzeugung, daß, wenn Sie
-schon einen so unbedeutenden Betrag von 10,000 Franken,,
ausgestellt, von der liechtensteinischen Bank, nicht anbrin-
gen konnten, daß Eie das an sich schon stutzig machen
sollte.
Carbone: Bein Herr Präsident, die Sache spielt Keine
Rolle.
Präsident: Dann hoben Sie Reisen gemacht, nach
Aaris und London um dort Wechsel unterzubringen.
i Carbone: Ja, da habe ich eine Bürgschaftserklärung
sgehabt, das ist etwas anderes wie Wechsel.
i, Präsident: Auch da haben Sie wieder Schwierigkeiten
Wchabt? -
t. Carbone: Ja.
f Präsident: Nun, mutz Ihnen nicht auffällig gewesen
Mn, daß .Sie mit' Papieren einer Bank hausieren gehen
^nutzten? . ' '
I Carbone: Ja, ich habe erst irie Fehlschlage mir zuge-
kchrieben.
I Präsident: -Aber eine regulär geführte Bank braucht
Wicht Agenten, um Wechsel unterzubringen. ;
I Carbone: Sie waren schon der Zweite der das oer-^
Wuchte. Ich war der Meinung, daß ich nur in großem Ent-
»gegenkommen das ich Beck gegenüber schulde und Walser/
«daß ich'in der Sache tätig sein Konnte. Das interne Ber-
Ihältms kannte ich nicht. Ich war beauftragt, Gelder zu
Geschaffen, ich war noch nicht in Baduz gewesen damals.
W Präsident: Sie haben sich ausgespxochen, Sie hätten
«ich verwundert, daß die Bank, .nicht einmal i-m Allmanach
werzeichnet sei?
« Carbone: Das hat die Buße-Bank mir mitgeteilt, .
I- Ich habe aber inzwischen auch festgestellt/daß auch
Müdere Banken nicht in dem Allmanach eingetragen seien.
M Präsident: Haben diese engen Beziehungen, welche
Mie mit der Lan'desbank via Beck bekamen, dem Direk-
Mr Anlaß gegeben, sich naher mit der Bank zu verbinden?
M Carbone: Nein.
M Präsident: Sie hätten doch fragen Können, was ist
Mas für ein Institut.
M. Carbone: Wenn ein Geldgeber aus Wechsel Geld gibt,
mutzte ich annehmen, daß diese. Leute sich, ganz-bestimmt
nach der Sache-erkundigt hätten.
Präsident: Dann waren Sie im'Jänner 1927 das
erstemal in -Vaduz. '
Carbone: Nur für.kurze Zeit.
Präsident: Wo. sind Sie abgestiegen?.
.. Carbone: Ich glaube; im ,-Adler".
- Präsident:' «Aber Sie. haben dort doch gleich die kleinen
Verhältnisse wahrgenommen? Es «ist doch ein einfacher
Flecken. Sie mutzten sich doch sagen, wie kommt es, daß
man für so kleine.'Derhältnisse aus diesem doch ungewöhn
lichen Weg Gelder beschaffen, mutz. . ...
Carbone: Es, sollte ja nicht für-die'Bank sein, es
sollte für das Unternehmen von Walser sein. -
Präsident: Wenn Walser wirklich. Deckungen hat,
reelle Deckungen, dann hätte Ne Bank sich dieser Deckung
bedienen können. .... '' '/
Carbone: Die Abmachungen kannte ich nicht. .
Präsident: Ist es'Ihnen nie ausgefallen?
Carbone: Nein; zu der Zeit nicht. Ich hatte Wechsel
und sollte sie unterbringen. Ich hatte, nicht - einmal die
Notwendigkeit eingesehen um mich darum zu kümmern.
Präsident: Ich. bewundere Ihr seelisches Gleichge-
wicht.Dänn am 1. August 1927 haben Sie die Anal 60,000
Franken bei Butze L Co. untergebracht.
.Hat man sich dort nicht.ausgesprochen? '
; Carbone: Ich weiß, daß Sie. Auskünfte eingeholt
haben:- . . ^ ...
Präsident: Hat man Nicht nähere Beschreibungen der
Verhältnisse derBank verlangt?- . .. I
Carbone: Niko Beck ist selber bei der Bank- gewesen..
Präsident:. Beim ersten Anlauf wird man Ihnen ge
sagt haben, wer ist das und was ist das?.. .
Carbone: -Nun, wenn man mich, gefragt hat, so hab«
ich gesagt, .bitte'.erkundigen Sie sich.
- Präsident: Worin bestand Ihre.Ausgabe?.. .
Carbone:' Das sind interne Vereinbarungen gewesen.
Präsident: Sie gehen nach Berlin und in -Berlin brau
chen Sie zwei Vermittler, Finkelftein und Millner, bis Sie
nur vorgelassen werden, Und dann bei den Verhandlungen
sagen Sie einmal den Namen der liechtensteinischen Lan
desbank, Die Verhandlung ist erledigt, Butze-, mutz sich
selber erkundigen, Sie werden nicht über die. geringste
Kleinigkeit gefragt.
Carbone: Nein, es ist nicht^ganz so Herr Präsident.
.Präsident:.Es.scheint so nach Ihrer Darstellung^
Carbone: Die Buße-Bank-hatte kern Recht, mich zu
fragen, wieso und weshalb ich in den Besitz der Wechsel
komme. . . .j. ;
. Präsident Das habe ich auch. nicht behauptet/ son
dern die Buße-Bank wird' Ihnen gesagt-haben».wie: steht
es-mit-der Solidität dieser Bank? :-7r=v;
Carbone: Ich habe angefangen mit Bürgschaften zu
operieren.' . ' '
Präsident: Das ist ja ganz genau das Gleiche.'
Carbone: Ich Habe der Bank gesagt, ich habe fnterne
Vereinbarungen mit: der'Bank,, was man -halt'-.da so
erzählt, wenn man -zur Bank gcht um Geschäfte zu
Machen.
' - Präsident: Was erzählt man denn da?