Liechtensteiner Bank herankriegen mit den S Millionen
Reichsmark, damit war die Provision fällig.
Tarbone: Ich hatte «in großes Interesse, damit das
Geschäft 'durchgeführt werde, da ictz am Gewinn beteiligt
war, wenn das Geschäft hätte durchgeführt wenden kön
nen, - '
Präsident: Es ist meiner Ansicht nach «mch heute noch
ein erstklassiges Geschäft.
Carbone: Was die Koburg-Güter bedeutend macht,
macht man sich keinen Begriff.
Präsident: Die deutschen Großbanken hätten sich
sicherlich darum gestritten, weil dabei ein Prinz Cyrill
und Iosias mitspielte. Warum dann nicht?
Earbone: Weil niemand etwas zu tun haben will mit
Prinz Cyrill.
Präsident: Nur die Liechtensteiner? '
Cavbone: Das wußte ich damals auch noch nicht.
Präsident: Es war Ihnen nicht klar, daß Sie damit
gerade die kleine Sparkassa des Fürstentums Liechten
stein illiquid machen? Und zwar nicht irgend ein Ver
mittler, sondern Sie waren mit den Verhältnissen ver
traut, da Sie sich sagen mußten, wenn man für 2 Millio
nen Wechselakzepte eines so ¡Mehren Institutes ausgibt,
macht man mit einem Schlage eine solche Bank, wenn es
nicht schon früher der Fall war, bankrott.
Carbone: Das wäre nur ein ganz kurzes Uebergabs-
stadiüm gewesen, nachdem die Pragerbank eine Hypothek
zugesagt hatte.
Präsident: Solche Geschäfte dauern in der Regel
länger?
Tarbone: Es -ist ja nachher auch abgeschlossen worden
zwischen dem Bodenamte.
Präsident: Wissen Sie -zufällig wie?
Cavbone: Nicht genau. Ich glaube, es sind damals
bezahlt worden 144 Millionen tschechische Kronen. Cyrill
und Iosias haben direkt abgeschlossen, bezw. nur Iosias,
der Prinz Cyrill hatte nichts mehr zu sagen, der ist aus
gelöst worden dcÄurch.
Präsident: Das würde nicht stimmen mit den Aus
sagen des -Angeklagten Walser von gestern. (Zu. Walser)
Sie haben gesagt, die Prinzen hätten das Geschäft nicht
. gemacht, sondern sie seien abgesunden worden.
Walser: Das Bodenamt hat nach Gesetz den Grund
übernommen. "
Carbone: Das ist das Geschäft.
Walser: Und hat die Prinzen ausgelöst, mit welchen
Beträgen, weiß ich nicht mehr.
Tarbone: Das waren 144 Millionen tschechische Kro
nen. wenn ich mich nicht tausche, die aber nachher wieder
zurückaekauft wurden von einer anderen Gruppe und für
100 Millionen mehr weiter verkauft worden sind.
Präsident: Was haben Sie da gesagt? Diese Abfin-
dung ist ein ganz minimaler Betrag gegenüber dem
Warenwert und eine andere Gruvpe wollte dann für eine
etwas größere Erhöhung dieser Güter wieder vom tschechi
schen Staat zurückkaufen, und zwar für 100 Mllionen,.
• soviel ich mich erinnere, mehr. .Die Summe, die hie Prin
zen erhalten haben, kennen Sie nicht?
Carbon«: Nicht genau. . .
Präsident: Sie haben vorhin gesagt, daß Sie mit
Alexander Justus noch eine andere Vereinbarung getrof-
fen hätten- dahin, daß »r Di» beteilige an allen Liechten
steiner Geschäften.
Carbone: Ja.
Präsident: In der Weise, daß Sie Ihre Spesen ver
gütet erhalten und K Prozent am Gewinn.
Cavbone: Was er dafür Gewinn haben soll, Ja
Präsident: Was waren das für Geschäfte?
Carbone: Damals war noch r»on keinem'solchen Ge
schäft dìe Rede.
Präsident: Es mußte doch die Rà sein, wenn man
schon die Gewinnbeteiligung vereinbarte.
Carbone: Man sprach davon.
Präsident: -Auch ein tschechisches Geschäft?
Tarbone: Ja und verschiedene andere yfrjekte.
Präsident: Waren da die gewöhnlichen Wechseldis
kontierung verstanden?
Carbone: Aus welcher Basis hätt« durchgeführt wer- .
den können, weiß ich nicht.
Präsident: Wär -dabei auch verstanden das Nitrogen- j
geschäft?
Tarbone: Nein. Zu dieser Zeit der Wmachung mst
Justus wußte -ich vom Mitrogengeschäft noch gar nichts.
Präsident: Wollen Sie noch eine Bemerkung machen
zur Coburgfache?
Carbone: Nein.
Präsident: Haben Sie Kenntnis von der Drskontie-
rung des Wechsel -durch Dr. Norbert Eisler in Prag?
' Carbone: Ich war dazumal nicht in Prag.
- Präsident: Welche Rolle spielte Eisler? '
- Carbone: Er kam nach Berlin. Zu der Konferenz
war Iustizrat Dr. Bollert, Schmidt, Justus-sen. und sr.,
Eisler, Walser, Rico Beck und ich in meiner Wohnung.
Nun fällt mir gerade ein, betreff meiner Spesen möchte
ich nur erklären, daß z. Ä. gerade in einer Nacht viel
leicht -10 bis 12 Auslandsgespräche geführt werden, die
auch bezahlt werden -mutzten, nach Köln, Paris, London,
ich mußte sie letzten Endes bezahlen u. so ist erklärlich-
daß ich manchmal so hohe Spesen-hatte.
Präsident: Fahren Sie fort wegen Eisler.
Carbone: Eisler- der vor allen Dingen bestätigen sollte
daß das Geschäft in àer bestimmten Zeit durchführbar
ist, da die Promesse der Prager Bank vorhanden war für
die Hypothek und daß er sich bereit erklärt hat die Sache
beim Bodenamt durchzuführen. ' i
Präsident:' Er wär engagiert durch' die Investine
Corporativi? _ _ ' j
Carbone: Ja. ’ % ^
Präsident: Ist bezahlt worden durch Meo Beck? . ]
Carbone: Das weiß ich nicht, was er bekommen hah
und nicht was diskontiert wurde. - \
Präsident: Nun kommen wir zum sogenannten Nitro
gengeschäft, erzählen Sie uns davon. Das -war im Jahre
1928.
Cavbone: Ja. Das Nitrogengeschäft, handelte sich uni
Nitrogenaktien. Diese -Aktien gehörten einem gewissen
Dr. Goldfinger. Ich glaube 80,000 Stück. Dann nochmals
80.000 Stück gehörten einer Budapester Großbank un
80,000 ungefähr noch àer dritten Großbank. - Dies«
80,000 Aktien waren von der Werner-Schmid-Gvup«
ganz gekauft woàn. 1
Walser: Intern Alexander Justus betreffend. \