Volltext: Stenographischer Verhandlungs-Bericht aus dem Kriminalprozess gegen Franz Thöny, Niko Beck, Anton Walser und Rudolf Carbone

lich der Einspruch" meiner: Schwester sehr hem 
mend gewesen ist.. 
Staatsanwalt: Um bei diesem Zusammenhan 
ge und um weitere Fragen vermeiden zu können, 
sei Ihnen die Antwort auf Seite 1083 des Ver 
hörsprotokolles vorgehalten. 
. Präsident: Faszikel 6, Ordnungsnummer 339 
Seite 1083. 
Sie haben gesagt, „es ist zunächst zuzugeben, 
daß ich der Landesbank bezw. Thönh, Nrco Beck 
gegenüber von einer festen Offerte der General 
Elektric in der Höhe von lVs Millionen Dollar 
geschrieben und gesprochen habe." 
Carbone: Ich habe gesagt, daß keine feste Of 
ferte vorlag. Es war nur einmal von einem ge 
wissen Dr. Basler eine Annäherung in der Pa 
tentangelegenheit gesucht worden. -Es wurde aber 
abgesehen davon. Es war dies, wie ich erst nach 
träglich erfuhr, keine seriöse Person und das 
Geld hätte in Amerika erst nachträglich beschafft 
werden müssen. Die Angaben über die Offerte, 
sofortige Möglichkeit eines sehr günstigen Abschlus 
ses, die ich gegenüber Thönh machte, entsprechen 
nicht der Wahrheit. 
Präsident: Gehen wir weiter. Gewinnvertei 
lung Nico Beck. 
Präsident: Thönh bestreitet das. Wir wollen 
morgen Nico Beck darüber befragen. Was -sägen 
Sie zu dem Protokoll, das Sie dort abgege 
ben haben vor dem Untersuchungsrichter. 
Carbone: Betreffs des Protokolles möchte ich 
Folgendes... 
Präsident: Stimmt das, was Sie gesagt ha 
ben? 
Carbone: Folgendes erklären. 
Präsident: Ich frage Sie, stimmt das? 
Carbone: Verschiedenes ja, verschiedenes nicht 
ganz. 
Präsiden?: Was Sie selber abgegeben und 
unterzeichnet haben. 
Carbone: Z. B. stimmt nicht, daß ich in die 
Amroc nur 20.000 gegeben, obwohl bewiesen ist, 
daß ich 30.000 gegeben habe. Ich meine, meine 
Beteiligung wird auf der einen Seite vollstän 
dig bestritten, auf der anderen Seite ist genügend 
Material vorhanden, daß schließlich gar nichts 
gemacht werden kann, ohne mich. 
Präsident: Ich frage Sie, was Sie zu dem 
Protokoll sagen. 
Carbone: Dä mochte ich sagen, DM ich dieses 
Protokoll abgegeben habe, wie ich h'ieher 
gebracht wurde seinerzeit. Ich möchte Sie da er 
suchen, nicht zu vergessen, daß, ich drei Monate 
äng in einem Gefängnis gesessen habe in Buda-; 
. >eft, welches, glaube rch, für westeuropäische Men^ 
chen, ich kann nur Folgendes sagen, daß über 
haupt nicht zu schlafen war, weil die. Wände 
voll Wanzen und Läusen waren- und ich da ganz 
mutterseelenallein war. Dann bin ich 38 Stun 
den auf dem Weg gewesen hierher, habe nichts 
mehr essen können, die ganze Zeit übergeben 
müssen, bin hier angekommen und im Keller ein 
gesperrt worden. In dieser Verfassung habe ich 
vielleicht die Sache nicht mehr genau angegeben. 
Präsident: Das ist ein Untersuchüngs- und 
gleichzeitig ein Strasgesängnis, wo auch Unter 
suchungsgefangene sind) das ist kein Kerker. 
Dr. Benzer: Das war am 6. Oktober. Ich 
weiß, daß Sie die Budapester Untersuchungsge 
richte ersucht haben, man möchte die Auslieferung 
beschleunigen, weil Sie so schwere Hast durchma 
chen. Der Fehler lag nicht beim Untersuchungs 
richter, sondern es rst nicht festzustellen, wo die 
Geschichte so lange hängen geblieben ist. 
Präsident: Die Bewilligung zur Ausliefer 
ung ist rasch erfolgt. 
Präsident: Ich frage Sie jetzt, ob Sie- Punk 
te aus diesem Verhör bestreiten oder ändern wol 
len. 
Carbone: Ich möchte nur Folgendes sagen: 
Ich hübe Anrechte an der Bogenlampensache und 
bin davon überzeugt, daß diese meine Anrechte' 
voll und ganz genügen, um -bei der Auswertung 
der Bogenlampensache die eingegangenen Kredi 
te rechtfertigen zu können. Daß ich in der Bo 
genlampensache Investierungen nicht machen konn 
te, ergibt sich aus der Sache selber. Ich habe nur 
für Konferenzen, Reisen.usw. Auslagen gehabt. 
Präsident: Gehen wir weiter. 
(Fortsetzung folgt.) 
Im Aufträge der fürftl. Regierung. 
Buchdruckerei Gutenberg, off. Handelsgesellschaft, 
— Schaan. —
	        

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