Volltext: Briefmarkenskandal im Fürstentum Liechtenstein

bekanntgegeben, zum Teil auch 
übersandt. Die Kommission sah 
jedoch hievon in Salzburg kein 
Stück." 
Zu diesem Punkte bemerkt 
Flesch: „Die Auslandskorrespvn- 
den; wurde seinerzeit Herrn Witt- 
lacil übermittelt, da er sich ver 
tragsgemäß die. Belieferung aller 
Länder mit Ausnahme Deutsch 
lands und Oesterreichs vorbehal 
ten hatte. Wieder ein logischer 
Beweis, daß wir niemals die 
Absicht hatten, in das Ausland 
mit Ilebernominale auf eigene 
Rechnung zu verkaufen, da wir 
doch sonst auf einen derartigen 
Vertragspunkt nie eingegangen 
wären. Einige wenige Stück Aus 
landsanfragen, welche Herr Rigg 
außerdem übergab, werden erst 
in der Berkaufs-Saison <Septem 
ber) behandelt werden, weil in 
dem Sommer-Monaten bekannter 
maßen fast vollkommene Eeschäfts- 
stille herrscht." 
Tatsächlich hat Herr Ferdinand 
N'gg solche Auslandskorrespondenz 
schon im Februar Und März 1921 
an Herrn Flesch in Salzburg ge 
schickt oder sie ihm' dort 'persön 
lich übergeben und dabei war auch 
ein Ansuchen um Offertstellung 
von einem sehr großen Quantum. 
Warum Herr Flesch die Eeschäfts- 
erledigung vom Februar bis in 
den September verschoben haben 
will, ist nicht einzusehen. 
25. Punkt: „Die Kommission 
stellt auf Grund von dem Allem 
mit Recht die Vermutung auf, 
daß Auslandsverkäufe gemacht 
wurden und wird darin noch da 
durch bestärkt, daß z. B. von keiner 
einzigen der Nebenverschleißstellen 
die Namen der Markenbezieher an 
gegeben werden. Diese Neben 
stellen scheinen sogenannte Stroh 
männer zu sein. die nur dazu auf 
gestellt werden, um solche Sachen 
zu vertuschen." 
Als Markenvertriebsstellen wur 
den der Kommission bei ihrem 
Untersuchen in Salzburg bezeichnet 
Hauptkanzlei: Sahburg» 
lReichenhallerstraße 11, im Hause 
sdes Herrn Seefeldner. 
Neb enstellen: 1. Vaduz un 
ter der Führung von Herrn Nigg, 
2. Wien b>ei Herrn vou Berg und! 
3. Wien bei Professor Kasimir. 
' Ebenso hatte Herr Ferdinand 
Nigg in Vaduz immer die Auf 
fassung, daß Herr Professor See 
feldner in Wien eine Nebenstelle 
führe, weshalb er auch einem! Ver 
treter der Firma Fabian & Cie, 
gn diesen in geschäftlicher Hinsicht 
wies. 
In seiner Stellungnahme zu 
Punkt 25 behilft sich Herr Ge 
schäftsführer Flesch ganz einfach 
mit der Behauptung: „Es gab 
Und gibt keine Nebenstellen der 
Verschleißstelle, sondern nur die 
Zentrale Salzburg und eine Stelle 
Vaduz" und in seiner mündlichen 
Verantwortung vo.m 29. Juli 1921 
behauptet er kühn: „Gustav See 
feldner ist doch Markenhändler 
und verkauft unabhängig von 
uns", während Herr Flesch selbst 
anläßlich des Vertragsabschlusses 
im November 1919 der Regierung 
schriftlich mitteilte, daß Herr Prof. 
Dr. Gustav Seefeldner Mitglied 
des Konsortiums sei. 
Zur Stellung des Herrn Prof. 
Dr. Gustav Seefeldner in der 
Aerfchleißstelle äußert sich der Ob- 
mann der UntersuchUngskommission 
in nachstehender Weise: „Nach dem
	        

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