Volltext: Briefmarkenskandal im Fürstentum Liechtenstein

(schriftliche Verteidigung vom 9. 
August 1921) erwähnen. 
I. Punkt: „Der Firma Paar 
& Comp., unbekannt wo, wird der 
Satz mit 27 Werten, Nominale 
39 Kronen, zu 63 Kronen ange 
boten und geliefert." 
Herr von Flesch tut diese Cache 
kurz damit ab, dah er Einfach sagt: 
„Der Firma Paar haben wir nie 
mals geliefert." 
12. Punkt: „Fritz Beck in Eschen 
richtet unter dem 19. September 
1920 an Gustav Seefeldner (Vater 
der beiden Konsortiumsmitglieder 
Hans und Prof. Seefeldner. Die 
Referenten.) in Salzburg ein 
Schreiben, in welchem er mitteilt, 
dah der Firma Paar L Comp, 
der Satz zu 63 Kronen angeboten 
und geliefert worden fei. Er weist 
auf den beschämenden Schundpreis 
für die reichen Holländer hin und 
.droht mit Anzeige bei dem Händ 
lerverein und der Verschleißteile 
Vaduz, wenn die Preise dem 
reichen Auslande gegenüber nicht 
revidiert würden." Flesch gibt eine 
ausweichende Antwort. 
II. Punkt: „Am 28. Jänner 
1921 wird in einem Schreiben an 
den Briefmarkenhändler-Verein in 
Wien nochmals auf die Auslands- 
valuta hingewiesen, nachdem dem 
selben Vereine unter dem 12. Au 
gust 1920 schon bedeutet worden 
war, den Wünschen nicht voll Rech 
nung tragen zu können, wegen 
der vielen Auslandsbestellungen" 
(Punkt 10). Herr von Flesch gibt 
auch da keine genügende Auf 
klärung : Wenn sich auch die Be 
merkung vom 12. August 1920 
durch den seinerzeitigen Vertrag 
mit Wittlacil in St. Gallen er 
klären läht, so ist es jdoch jeljir 
auffallend, dah Herr von Flefch 
>am 28. Jänner 1921 noch auf 
Auslandsvaluta hinweist und nach 
träglich behauptet, keine solche er 
hielt zu haben. 
13. Punkt: Eine Karte vom 
19. September 1920 (von Herrn 
Fritz Beck) an Herrn Ferdinand 
Rigg in Vaduz enthält, dah 
(Vater) Seefeldner, Satzburg, 
holländischen Firmen zu 63 Kronen 
gleich 85 Cents geliefert habe." 
(Ergänzungen in Klammern von 
den Referenten nach eingezogener 
Erkundigung.) 
Auch in diesem Falle weicht 
Flesch aus. 
17. Punkt: „Fritz Beck, Bereiter 
und Mager in Hard wurden mit 
300 Sätzen zu Mar? 10.90 gleich 
3270 Mark <27 Werte). 1500 
Sätzen zu Mark 10.50 gleich 
-15.750 Mark (27 Werte. 6400 
Sätzen zu Mark 1.— gleich 6400 
Mark (Madonna), 3840 Sätzen zu 
Mark 1.— gleich 3840 Mark (Ma 
donna), Summa 29.260 Mark, be 
liefert. Dieser Betrag ist hup 
Stunde noch nicht bezahlt." (Am 
1. Dezember 1921 noch ausstehend. 
Die Referenten.) Hier ist wohl 
angebracht, zu bemerken, dah die 
Verschleißteile laut Beschluß der 
Finanzkommisfion vom 12. Oktober 
1920 in Abänderung der bisheri 
gen Vertragsbestimmungen auch in 
Oesterreich und Deutschland best 
möglich verkaufen darf, dah sich 
aber Herr Flesch anläßlich seiner 
mündlichen Verantwortung in 
Vaduz am 29. Juli 1921 an gar 
keinen einzigen Fall von lleber- 
nominale erinnerte und sogar die 
Behauptung aufstellte, wer sage, 
die Verschleißteile hätte gegen 
jUebernominale verkauft, sei ein
	        

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