Volltext: Briefmarkenskandal im Fürstentum Liechtenstein

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Holländische Gulden 4.— 
Dollar 1.— 
Dänische Kronen 3.— 
Unbekannte Währung 60.— 
Diese Geldsorten liegen beim Ge 
schäftsführer-Stellvertreter Nigg 
in Vaduz. 
4. Das Kauplbuch: 
Das Hauptbuch wurde — wie 
bereits erwähnt — im Laufe des 
Jahres ebenfalls einer Umschreib 
ung unterzogen. 
5. Das DerKauss-3ournal r 
Das Verkaufs-Journal besteht 
aus Bogen mit Bindfaden geheftet, 
die Neben-Journale als losen Do 
lgen. Das Haupt-Journal wurde 
ebenfalls einer Umschreibung un 
terzogen, bei welcher die Namen 
der Käufer weggelassen wurden. 
Nach dem Verkaufs - Journal 
wurden die Marken-Verkäufe ab 
gerechnet und zwar: 
Verschleitzstelle Salzburg bis 14. 
April 1921, 
Stelle Wien bis 4. Män 1921. 
Stelle Vaduz bis 31. Dezember 
1920. 
Eine auf einen einheitlichen 
Termin gestellte Abrechnung lag 
der llntersuchungskommission nicht 
vor; auch die Bücher wiesen keine 
einheitlichen Abschlüsse auf und be 
sonders das Kassabuch wies in 
den Einnahmen und Ausgaben 
Rückstände unverbuchter Posten in 
gröberer Menge nach. Die Koni- 
fnission stellte nun zu Kontvoll- 
zwecken an Hand der Kassa und 
des Verkaufs-Journals Berechnun 
gen an. inwieweit diese mit dem 
ausgewiesenen Markenerlös in Ein 
gang seien. Weitere Kontrollbe 
rechnungen sollten zeigen, ob das 
Land aus den Verkäufen bis zur 
Revision hin voll befriedigt sei. 
Die Ergebnisse zeigten nach dem 
Kommissionsberichte ein verneinen 
des Resultat. Die von der Kom 
mission gemachten Beanstandun 
gen in der Buchführung wurden 
in den Zuschriften der Verfchleitz- 
stelle an die Regierung vom 28. 
Juni 1921 und 6. Juli 1921 ent 
kräftet und zum Teil als ein Ver 
sehen der Kommission hingestellt. 
Der Eegenbericht der Kommis 
sion aber vom 16. Juli 1921 hält 
die gemachten Beanständigungen 
weiters aufrecht und deutet beson 
ders auf die nicht stichhältige An 
gabe bezüglich des Kassa-Mankos 
hin. Ganz besonders verweist die 
Kommission in ihrer Eegenäutzer- 
lung auf die Antwort des Herrn 
IFlesch, datz die damals in einem 
nicht abgeschlossenen Stadium ge 
wesenen Markenverkäufe nun be 
reits bereinigt und überholt wären. 
Eine weiterer Bericht der Kom- 
smission führt aus. datz die später 
von der Verschleitzstelle vorgelegten 
und ergänzten Verkaufs-Journale 
einer neuerlichen Ueberprüfung un 
terzogen worden wären' und ziffer- 
Mätzig bis auf einige kleinere 
Mängel richtig befunden wurden, 
wiewohl diese ergänzten Ausweise 
an dem damaligen Tatbestände 
nichts mehr ändern könnten. Eben 
so stellt die Kommission fest, datz 
es den kaufmännischen Grundsätzen 
entspreche, bei einem Lagerbestande 
von 42 Millionen Kronen ein ge 
bundenes Lagerbuch zu führen, 
welches stets im Laufenden ge 
führt und das über alle Ein- und 
Ausgänge jederzeit erschöpfend 
Aufschluß zu geben vermöge. Im 
Übrigen, wenn sich Herr von Flesch 
Mit den Ausführungen der llnter 
suchungskommission nicht zufrieden
	        

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