Volltext: EINTRACHT (2012) (Ostern)

EINTRACHT OSTERN 2012 Befestigungsanker für die Seilschlaufe des Kiesbaggers 
Kiesausbaggerung im Rhein Der Rhein im Oberlauf bringt viel Geschiebe talwärts. Im Bereich un­ seres Landes Liechtenstein, wo die Fliessgeschwindigkeit abnimmt, la­ gert sich der grösste Teil des Ge­ schiebes im Rheinbett ab, was im Laufe der Zeit eine merkliche Erhö­ hung desselben zur Folge hatte. Um 1950 war das Niveau des Rheinbet­ tes ungefähr zwei Meter über dem des Talbodens beidseits des Flusses. Durch diesen Umstand mussten im­ mer wieder auch die Rheindämme entsprechend erhöht werden, was in absehbarer Zeit keine Dauerlösung sein konnte. In der Zeitung vom 12. November 1952 war Folgendes zu lesen: «Ausbaggerung des Rheines Der Landtag hat sich in der letzten Sitzung mit dem Projekte der Aus­ baggerung des Rheines befasst. Aus­ gehend von der Tatsache, dass die Sohlen-Erhöhung des Rheines eine ständig drohende Gefahr für die Rheinanwohner bedeutet, die Rheinwuhre aber nicht ständig er­ höht werden können, hat das Eidge­ nössische Oberbauinspektorat und die sanktgallische Regierung in stän­ diger Fühlungsnahme mit der liech­ tensteinischen Regierung ein Projekt ausgearbeitet, das durch Ausbagge­ rung des Rheines die Sohlenerhö­ hung stoppen soll. In der nachfolgenden Zeit machten sich einige Firmen daran, aus dem Rhein Kies zu entnehmen. Einzelne Transport- und Baggerunternehmen schütteten Fahrwege zu den Kies­ bänken an und beluden mit dem Bagger die Lastwagen mit Rhein­ kies. Andere Firmen wie Kibag und Gerster installierten Seilbagger um Kies zu schöpfen. Das Drahtseil wurde über den Rhein gespannt. Der Schöpflöffel konnte daran aus­ fahren und beladen wieder eingezo­ gen werden.» Auf den Kiesbänken erzählen uns Steine die Geschichte vom Fluss. 
Zeitungsmeldung am 24. Juli 1954: «Der erste Kieszug der Rheinkies AG abgefahren Freitag Vormittag um 9.30 Uhr setz­ te sich beim neuerstellten Bagger­ werk der Rheinkies AG gegenüber Ruggell der erste Kieszug vollbela­ den in Richtung Schmerikon in Be­ wegung. Es war ein äusserst impo­ santes Bild, als die aus 29 Spezial- wagen bestehende und mit 900 Ton­ nen Rheinkies beladene Zugskom­ position abfuhr. Regierungsmitglie­ der beidseits des Rheins und Vertre­ ter der Rheinkies AG, der Bauleitung und der Schweiz. Bundesbahnen hatten sich eingefunden.» Sehr viel Rheinkies wurde auch für das Fundament der Autobahn N13 dem Rhein entlang verwendet. Nach ungefähr 20 Jahren Kiesent­ nahme war das Rheinbett so weit abgesunken, dass die Kiesentnahme 1972 gestoppt werden musste. Ein zu tief liegendes Rheinbett hätte auch das Absenken des Grundwas­ serspiegels beidseits des Rheins be­ deutet, was für die Pflanzenwelt schädlich gewesen wäre. 
Ausser Betrieb gestelltes Kies-Sortierwerk in Buchs, abgebrochen vor 2000. 22
	        

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