EINTRACHT ADVENT 2011 «Meine Seele ist nicht an ihrem Platz» Der ukrainische Künstler Ivan Miassojedoff/Eugen Zotow im Exil in Liechtenstein von Cornelia Herrmann und Rita Kieber-Beck Im Jahr 2011 jährt sich zum 130. Mal der Geburtstag des 1881 gebo­ renen ukrainischen Malers, Zeich­ ners und Grafikers Ivan Miassoje- doff, der zwischen 1938 und 1953 als Eugen Zotow mit seiner Frau Malvina in Liechtenstein lebte und arbeitete. Die 15 Jahre dauernde Schaffenspe­ riode in Liechtenstein bildete eine letzte wichtige Etappe auf Zotows Lebensweg, der im fernen Argenti­ nien ein jähes Ende nehmen sollte. Am 30. März 1953 verabschiedete Prinz Hans von Liechtenstein das Paar am Bahnhof Buchs auf eine lan­ ge Reise nach Argentinien. Eine letz­ te Fahrt, für den fast 72-jährigen Zo­ tow war sie eine Reise ohne Wieder­ kehr und ohne Aussicht auf eine Heimkehr in die ukrainische Heimat. «Meine Seele ist nicht an ihrem Platz», schrieb Eugen Zotow 1950 an seinen Freund Wassilij Massjutin. Die letzten Jahre in Liechtenstein waren bestimmt von Gefängnisauf­ enthalt, Krankheit und Depression. Zotow träumte von einem Stück Land und einem guten Verdienst als Porträtmaler in Argentinien. Er ver­ starb in der Fremde, in Buenos Aires am 27. Juli 1953, nur wenige Wo­ chen nach seiner Ankunft. «Der seltsame alte Professor mit dem langen Bart» In den Köpfen der älteren Liechten­ steiner ist Eugen Zotow in Erinne­ rung geblieben und auch in seinem künstlerischen Werk lebt er weiter. Norbert Haas erinnerte sich 1997 an seine Zeit als Schulknabe: «Er war, auch für mich, über eine lange Zeit nicht viel mehr als jener (Professor Zotow> oder das (Original), als das An Bord der «MS Augustus» auf dem Weg nach Argentinien, 1953 13