EINTRACHT OSTERN
2011 INTERNATIONAL BEACHTETES KUNSTOBJEKT 026864TABERGfe
L- Das «Apfelblüten-Ei» (Nr. 609) aus der Sammlung Adulf Peter Coop wurde 1995 als Motiv der Eintrittskarte für die Ausstellung «FABERGE. Juwelier des Zarenhofes» in Hamburg verwendet.Detail
des «Apfel- blüten-Eies» aus der Sammlung Adulf Peter Goop auf dem Prospekt für die Ausstellung «Carl Faberge. Goldsmith to the Tsars», die 1997 mit grossem Erfolg im National- museum Stockholm gezeigt wurde NATIONALMUSEUM EIN ZEITGENOSSE CARL FABERGES Der Saphir auf der Vorderseite des Ostereies dient als Druckknopf, mit dem der Verschluss entriegelt und das als Parfumbehältnis die- nende Ei geöffnet werden
kannOsterei
von Tillander, 1896-1908 Meisterstempel: Alexander Edvard Tillander; Beschau: St. Petersburg, 1896-1908; Gold, Email; 4,5 cm. Das Ei aus Gold ist vollständig mit rotem Guilloche-Email überzogen, das ein Moire (wellenförmiges Mu- ster) bildet. Der Saphir mit Ca- bochon-Schliff dient als Druckknopf, mit dem sich der Verschluss entrie- geln und das Ei öffnen lässt. Verwen- det wurde das Ei als Parfumfläsch- chen. Der goldene Ständer dürfte erst später angefertigt worden sein. Der Stempel «AT», mit dem das Os- terei gekennzeichnet ist, erscheint in der russischen Goldschmiede- kunst mehrfach. Früher wurde er mit jenem des Faberge-Werkmei- sters Alfred Thielemann identifi- ziert, der in St. Petersburg lebte, 1858 Meister wurde und ab 1880 die zweite Schmuckwerkstatt Faber- ges leitete. Er war Spezialist für Ab- zeichen, Orden und Medaillen mit Email und Edelsteinen. Heute nimmt man jedoch an, dass grössere Arbeiten mit dem Stempel «AT» - wie dieses hier gezeigte Osterei - von Alexander Edvard Til- lander stammen. Seine Firma stellte vor allem Schmuck sowie Goldob- jekte mit Emailverzierungen her, die oft denen Faberges ähneln, aber selten deren Eleganz
erreichen.Das
Sammeln - Leistung für die Allgemeinheit Über die Spezies Sammler sagte der Schweizer Staatsmann, Historiker und Dichter Carl Jakob Burckhardt (1891-1974) in einem Vortrag am 5. Juli 1954 in der Aula der Universität Zürich: «Höchst beachtenswertes Phänomen: dieser private Sammler, dieser einzelne, der aus der Menge hervortritt, dieser Vertreter einer so- zialen Ordnung, die wohl als das letzte Privileg noch das Privateigen- tum zulässt, die dem Menschen an- geborene Freude am Besitzen ge- währt, aber auch die uralte Freude des Jägers am Aufspüren, am Fin- den, am Beutemachen. Der Samm- ler, der gewissermassen durch sein Sammelwerk eine Betonung und ei- ne Verlängerung seiner Persönlich- keit findet und darüber hinaus für die Befriedigung eines ihm ei- gentümlichen, aus mancherlei Wur- zeln entsprungenen Wunsches wirkt, dieser Sammler wird produk- tiv als ein Mensch der Initiative, als ein Pionier, der letzten Endes immer seine Leistung für die Allgemeinheit vollbringt, die Allgemeinheit, wel- che ohne seine Leistung auf eine Summe von Werten verzichten müs- ste, Werte, die nur er erkennt, die er vereinigt und nach dem Gesetz sei- ner Persönlichkeit zu einer höheren Einheit abstimmt. Wieviel verschie- dene Charaktere und Temperamente sind vertreten in seinen
Reihen!» dankbar nimmt er sich die Zeit, um Kostbarkeiten dienend hochzuhalten, denn er weiss: Geliehen wie das Leben selber sind die Güter, und als ihr Hüter darf er sie nur kurze Zeit verwaltenAnton Kriegler 30