Volltext: EINTRACHT (2010) (Staatsfeiertag)

EINTRACHT STAATSFEIERTAG 
2010 «Sind die von Sücka schon unten?» Fast den ganzen Monat August und eine gute Woche im September noch erstrahlten die Tage in herrli- chem Sonnenschein. Die Regenfäl- le hielten selten an, reichten aber hin, dass das Gras immer noch wuchs, und das Futter mochte noch für Wochen langen. Es schien, als ob man den ganzen September über auf den Hochalpen bleiben könnte. Die Alpknechte hatten wenig Kleider zu trocknen. Es waren Tage des schönsten Le- bens, das sie die letzten Wochen führen konnten. Da schlug das Wetter plötzlich um, auf den höheren Alpen begann es zu schneien. Die Hirten mussten mit dem Vieh in die tiefer gelege- nen Schneefluchtgebiete. Die von Sass zogen auf die Stachler Böden; die Hirten auf Pradamee trieben ih- re Kühe in die Weiden am Malbu- nerbach. Die Kühe auf Gritsch mussten eingestallt werden. Draussen lag zwanzig Zentimeter Schnee. Ein Abtrieb durch den Schnee war noch zu gefährlich. Es gab nur drei kleine Futterrationen im Tage, und die Knechte hatten ih- re Plage mit den unruhigen Tieren. Das Wetter besserte sich nach zwei Tagen; der Schnee ging wieder zu- rück, aber an ein Bleiben auf den Alpen war nun nicht mehr zu den- ken. Die Abfahrt wurde auf den 15. September 
festgesetzt. haus-mariusDie 
Nachricht, dass die Kühe kä- men, war bald in aller Munde, und als der festgesetzte Tag anbrach, sah man jung und alt schon früh auf den Beinen. Besonders die Kin- der freuten sich. Dieses Ereignis wollten sie miterleben. Ein schöner Spätsommertag hatte sich aufgetan. Die Morgensonne berührte eben die Sohle des Sami- natales. Die hohen Berge im Um-kreis, 
Naafkopf und Schwarzhorn, Augstenberg und Ochsenkopf und die Gipfel im Österreichischen tru- gen weisse Kappen. Die Matten un- ter dem Schneegürtel waren kaum angebräunt. Die Wiesen im Steg zeigten noch jenes frische Grün, das sie hier auf den gedüngten Bö- den den ganzen Sommer über be- wahren. Auf und ab bimmelte es auf den Strassen; denn der Alpab- I Malbun, MusbühelBalzers, Pralawisch17
	        

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