EINTRACHT OSTERN
2003 BLUMEN - MYSTISCHE WESEN Ob Stern, Becher, Glocke, Herz oder Helm, ob rot oder weiß, grün oder blau: Blumen sind von alters her Sinnbild des Frühlings, des Wachstums und - der Schönheit. In der indischen Chakrenlehre steht die Lotosblüte am Eingang zum Kro- nenchakra, wo wir das Göttliche in uns tragen; wo wir unsterblich sind. Und erst in der Mythologie! Aus dem Blut des schönen griechischen Jünglings Adonis sprießen Anemo- nen hervor, heute noch im blutroten Adonisröschen versinnbildlicht. Das christliche Himmelreich ist erfüllt von duftenden Blumen. In Gerhart Hauptmanns «Hanneles Himmel- fahrt» schweben die Himmelskinder durch Duft und Blumendampf des Paradieses. In den Katakomben ver- ewigten frühe christliche Künstler mit Blumen ihre Auferstehungshoff- nung. Anemonen stehen in der christlichen Symbolsprache für das Blut der Märtyrer. Blumen geleiten hinüber in die geistige Welt, wenn Menschen von uns Abschied neh- men. Für Angelus Silesius ist Gott die geheimnisvolle Blume, die im Gläubigen erblüht. Die Inkas ver- ehrten die Sonnenblume als Zei- chen des Sonnengottes. Novalis' Blaue Blume symbolisiert die Ro- mantik schlechthin. Die Rose ist das Symbol der Liebe. Welcher Mann schenkt ihr nicht, wenn die Liebe er- blüht, rote Rosen? Doch Eugen Roth mahnt: Nie soll weiter sich ins Land Lieb' von Liebe wagen, als sich blühend in der Hand lässt die Rose
tragen!VOM
BLUMEN- REICHTUM LIECHTENSTEINS Im schweizerisch-liechtensteini- schen Rheintal treffen sich die Ost- und Westalpen. So ist Liechtenstein auch eine botanische Schaltstelle mit einer reichhaltigen Flora. Bei uns wachsen auf 160 km2 Landes- fläche 1600 Pflanzenarten, davon etwa 800 Arten in den Bergen. Zum Vergleich: In der Schweiz gibt es3000
Arten, in Österreich 3300. Liechtenstein ist botanisch sehr gut erforscht. Im liechtensteinischen Herbar sind fast alle 1600 Arten be- legt. Das Herbar kann bald einmal im Haus der Natur besichtigt wer- den. 383 Arten wurden in die Rote Liste der Gefäßpflanzen im Fürsten- tum Liechtenstein aufgenommen, das sind 24 % der Flora. 68 Arten sind ausgerottet oder verschollen, 102 Arten stark gefährdet, 91 ge- fährdet und 122 selten. 12