Volltext: EINTRACHT (2000) (Ostern)

Hl EU EINTRACHT OSTERN 
2000 PERSÖNLICHKEITEN Emanuel Vogt, Balzers 
t Mane Vogt - ein Urgestein Der neunfache Vater, der siebzehn- fache Grossvater Emanuel Vogt, glücklich verheiratet mit der im Jah- re 1990 verstorbenen Frau Anna Vogt geb. Hasler, ein ausgeprägter Familienmensch, ist am 11. Februar 1999 von uns gegangen. Er war Di- rektor, Präsident, Geschäftsführer, Vorsteher und Landtagsabgeordne- ter. Die Würdigung seines Lebens- weges und seiner Persönlichkeit ist in den verschiedensten Medien um- fassend erfolgt. Ich kann es aber doch nicht lassen, ihn in der «Ein- Tracht» in die Reihe derer einzurei- hen, die den Titel «Persönlichkeit» verdienen, denn mit Emanuel Vogt ist ein Urgestein von uns 
gegangen. Seine Fanfarenstösse wurden weithin gehört. Der Verstorbene war ein ruheloser Geist, der nicht gerne bei alten Ant- worten verweilte und es liebte, nach neuen Ufern vorzustossen. Wie ein Wirbelwind fuhr er in alle Gassen und Wege und trieb die Bürokra- ten zur Eile. Der leidenschaftliche Bergwanderer war unter dem Na- men «Mane» im ganzen Land und darüber hinaus bekannt. Er machte immer wieder von sich reden. Sei- ne Fanfarenstösse wurden weithin gehört, aber nicht immer beachtet, vor allem auch deswegen, weil sie oft sehr spontan waren. Vom Balz- ner sagt man, dass er deswegen so langsam sei, weil er zuerst denkebevor 
er rede. Das traf im wesentli- chen auch für Mane zu; aber in sei- ner Ungeduld hatte er oft Mühe mit dieser Balzner 
Art. Totaler Einsatz für die Öffentlichkeit Als Politiker lobte er die vergange- nen Leistungen seiner Partei, aber dies genügte ihm nicht und er meinte, man könne sich nicht im- mer auf die Fehler des Gegners ver- lassen. Mit Mut hat er seine Kritik als Mensch und vor allem als Politi- ker vorgetragen. Seine Offenheit war bekannt. Berührten ihn Vorgän- ge, so griff er rasch zur Feder, schrieb seine Meinung sehr offen und pointiert nieder. Den Men- schen, die er schätzte, begegnete er mit dieser Offenheit, um sie auf Probleme aufmerksam zu machen. Von einer beeindruckenden Kraft getragen, verfolgte er begabt, ziel- strebig und meist erfolgreich das, was er vor allem im Interesse von Balzers glaubte. Selbst als Abgeord- neter im Parlament sprach er immer wieder von seiner Heimatgemeinde «Mier z Balzers», mit welcher er tief verwurzelt war. Mane hat der Gemeinde und Liechtenstein viele gute Dienste erwiesen. Sein Enga- gement in der Waffenplatzfrage ist so lobenswert wie sein Einsatz für die Kapelle «Mariahilf», für die Frauengleichberechtigung, gegen Fremdenhass, für den Umwelt- schutz, die Jugend, die Kultur, die Information, die Volkskultur und die Geschichte, den Denkmal- schutz und vieles andere; vieles ist wegen Platzmangels nur skizziert, anderes musste weggelassen wer- den. Der «Mane-See» Nur den See südlich der Pfarrkirche hat er nicht mehr geschaffen, weil die Balzner denken bevor sie han- deln. Dies braucht Zeit und wird si- cherlich dazu beitragen, dass die Balzner auch dieses für den Umwelt- schutz und für die Zukunft der Ge- meinde und das Wohl der Bewohner bedeutende Werk hoffentlich dem- nächst verwirklichen und ihm den Namen «Mane-See» 
geben.Eine 
heimatverbundene Persönlichkeit Jede wahre Persönlichkeit besitzt ein schöpferisches Heimatgefühl. Heimat ist ein Wort, das unser Sprachgeist geschaffen hat, das in anderen Sprachen nicht zu finden ist und das völlig andere Gefühle weckt als das leidenschaftliche Wort Vaterland: stillere, stetigere, zeit- und geschichtslosere. Mane hatte einen unbeirrbaren Sinn für das Hei- matliche, das er in sich trug, wofür seine Aktivitäten in beeindrucken- der Weise Zeugnis ablegen. «Mier z Balzers» - spannende 
Bücher Unsere Zeit läuft Gefahr, das Ge- dächtnis zu verlieren. Mane Vogt hat es verstanden, im dreibändigen Werk «Mier z Balzers» die Vergan- genheit umfassend, farbig, frisch, plastisch und spannend vorzutra- gen. Dabei sind ihm sein gedächt- nisstarkes Wissen und seine Hei- matliebe Pate gestanden, letztere leuchtet mit einem warmen Schein aus seinen 
Publikationen. Der Sammler Mane war auch ein bewunderns- werter Sammler. Er häufte nicht an, schuf keine materiellen Werte, zu- mindest nicht für sich. Er beherrsch- te dafür das Instrument des Samm- lers in der Weise, wie es eben nur die Liebe, das innere Konzentrieren auf den geliebten Gegenstand, mög- lich macht. Er schuf für Land und Gemeinde Bedeutendes, Bleiben- des, Wertvolles und erfüllte damit eine Berufung. Nicht begraben ist Mane Vogt, sondern nur eingebet- tet auf Abruf. Uns wird bei den verschiedenen Veranstaltungen ein Mann fehlen, der seine Meinung und Befindlichkeit direkt - hie und da auch lautstark - kundtat, der aber bei aller Heftigkeit immer Offenheit, menschliche Wärme und Sensibi- lität spüren liess. Im ernsten Ge- spräch und munteren Spässen sass Mane an vielen Tischen. Vor allem im kleinen Kreise zeigte er sich als liebenswürdiger, geistreicher und belesener, zu heftigen Diskussionen bereiter, aber sachlich bleibender Gesprächspartner. Wir vermissen ihn. Adulf Peter Goop
	        

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