Volltext: EINTRACHT (1999) (Advent)

Hl EU EINTRACHT ADVENT 
1999 LEITARTIKEL Das Fest im Lichte der frohen Botschaft sehen Weihnachten ist das grosse Fest, an dem wir mit der Fülle ewigen Reichtums beschenkt werden, und deshalb dürfen wir weiter verschen- ken und uns beschenken lassen - ohne uns durch kritische Einwände ein schlechtes Gewissen aufnötigen zu lassen. Seit einigen Jahren gibt es aber kei- ne Weihnachtszeit mehr, ohne dass eine Fülle sogenannter kritischer Darstellungen auf dem Markt er- scheinen. Weihnachten - das Fest der Entartung - nicht zum Aushal- ten! Gut und schön, wir leben im kritischen Zeitalter, und da muss eben auch dieses Weihnachtsfest auf den Prüfstand; das tut uns einer- seits sicherlich recht gut. Ich vertrete den Standpunkt, dass wir nicht nur das Recht, sondern auch die liebende Pflicht haben, unserer Freude Ausdruck zu geben - eben aus Dankbarkeit und aus Zuneigung. Warum also sollten wir nicht Freude bereiten und unter dem Weihnachtsbaum und bei der Krippe Geschenke haben? Es ist ei- ne traurige Verkennung des Wesens des Christentums, wenn die Dar- stellung des Geistigen im Leibli- chen nicht mitgesehen und mitge- lebt wird. Deshalb dürfen wir grü- beln, was wünscht er oder sie sich wirklich? Womit kann ich ihm oder ihr eine grosse Freude machen? In vielen Fällen ist Zeit schenken, wei- tergebende Liebe und weiterver- breitete Freude das Wichtigste. Sinnbildlich dürfen wir auch essen und trinken aus dem Geist dieser Fülle heraus. Natürlich ist es besser, zu wissen, warum wir das in Fröh-lichkeit 
tun; natürlich ist es richti- ger, die zentrale Quelle unseres Freudenfestes im Bewusstsein zu haben und sie zuerst und unmittel- bar zum Zentrum unseres Feierns zu machen. Gewiss ist es richtig, das ganze Fest im Lichte der Frohen Botschaft zu sehen und von dort her zu erleben. Dann können wir auch beim Schenken, Essen und Gestalten an den beiden Weih- nachtstagen Mass und Inhalt fin- den, statt in einem unbewussten Beteiligtsein am Feiern stehen zu bleiben. Voller Ideen bis ins Jahr 
2010 Wir feiern nicht nur Weihnachten, sondern auch den Beginn des Jah- res 2000. Das ist ein Grund, man- ches zu überdenken - zum Nach- denken. Seit Advent 1992 erscheint die «EinTracht». Mit der heutigen Nummer steigen wir also ins 8. Er- scheinungsjahr. Hat man da über- haupt noch etwas zu sagen? Gehen einem nach so vielen Jahren nicht allmählich die Fantasie und der Stoff aus? Wir können Sie beruhigen, denn genau das Gegenteil ist der Fall. Wir sind weiterhin voller Ideen. Schon bis zum Jahre 2010 haben wir klare Vorstellungen und ein kla- res Konzept. Trotzdem stellt sich die Frage, was haben die zahlreichen beschrie- benen und bedruckten Seiten aus- gelöst? Haben sie überhaupt jeman- den erreicht, etwas in Gang ge- setzt? Das sind Fragen, die sich je- der, der sich mit dem Schreiben beschäftigt, immer wieder stellt, wenn er Artikel verfasst, um über das Medium der «EinTracht» den Dialog mit den Liechtensteiner/in- nen zu suchen. Alle Leserinnen und Leser erwarten nämlich dasselbe: eine gute Zeit- schrift. Verflixt daran ist nur, dass jeder darunter etwas anderes ver- steht. Da stellt einer wissenschaftli- che Ansprüche, die schon seinen Nachbarn überfordern und lang- weilen. Ein anderer möchte genau das Gegenteil haben und wünscht, dass wir noch volksnaher und volkstümlicher schreiben. Wieder ein anderer ruft nach kämpferi-schen 
Beiträgen, weil er liebend gerne über die «EinTracht» die Ge- sellschaft läutern möchte. Der nächste fordert eine modernere Aufmachung und meint damit oft einfach reisserische Bilder und Schriftzüge, knallige Farben, schäu- mende Schlagworte, bunte Seiten. Was soll nun die Redaktion tun? Für uns ist klar, wir bemühen uns, unser Bestes zu tun. Wir freuen uns darüber, dass die Anzahl der Abon- nenten steigt, und wir freuen uns insbesondere auch über die vielen anerkennenden Briefe und Kompli- mente, oft auch nur auf dem Ein- zahlungsschein mitgeteilt. Dem bildlichen Schmuck viel Beachtung 
schenken Unser Erfolg bestärkt uns im Vor- satz, auch im kommenden Jahr auf der altbewährten Bahn fortzufah- ren, bei strengem Festhalten an dem Grundsatz, eine Kulturzeit- schrift zu gestalten, welche ver- sucht, sowohl dem Brauchtum und der Heimatpflege als auch den neu- en Anforderungen und Fortschritten der Zeit noch stärker gerecht zu werden. Die Redaktion ist bemüht, dabei auch weiterhin dem bildli- chen Schmuck der Zeitung viel Be- achtung zu schenken. Mit kost- baren Blättern aus unseren Archi- ven, denen des Postmuseums und anderen Sammlungen soll dies ver- wirklicht werden. Wir wollen auch im dritten Jahrtausend einen Bei- trag dazu leisten, dass unsere mit Schönheit gesegnete und mit Reich- tum bedachte Heimat Liechtenstein liebens- und lebenswert bleibt. In diesem Sinne wünscht Ihnen die gesamte Redaktion ein frohes, glückseliges Weihnachtsfest und al- les Gute sowie Gottes Segen im Jahre 2000. Adulf Peter Goop
	        

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