Volltext: EINTRACHT (1999) (Advent)

EU EINTRACHT ADVENT 
1999 Dr Samikloos Dr Samikloos ischt ufem Wääg und klockt a alli Tööra, ob d Goofa bätten, folga tuand, denn gär alls tuat er hööra. Und wenns verdossa tunkel wörd, ir Stoba s Liacht tuat brenna, denn ratschen d Goofa gross und kli am Ofabenkli zemma. Si kläben a dr Mamma a so fescht so nooch wia Klätta. 50 sott mas halt viil lenger ha! 51 fangen a zom Bätta. An Strech wörd gmacht uf s tenni Schitt vo jedem Vaterunser. Und s Härzli klockt bi jedem Trett - dr Samikloos, jätz kunnt er! Ida 
Ospelt-Amann St. Nikolaus beklagt sich Bald werden St.Nikolaus und seine Knechte an die Türen klopfen, wo Kinder sind, um sie nach altem Brauch zu beschenken. So erfreu- lich diese uralten Besuche sind, so unerfreulich sind leider gewisse Missstände, über die sich St. Niko- laus und seine Helfer mit Recht be- klagen. Fürs erste einmal betrifft die Klage viele Kinder, die mit seinen Gaben im altherkömmlichen Sinne nicht mehr zufrieden sind. Früher schüttete er aus seinem Sack Nüsse, Äpfel, Lebzelten und dergleichen auf die vielen Tische, und für die Kinder bedeutete das sehr viel. Sie betrachteten ihn als Vorboten des Christkinds und nahmen sich seine mahnenden Worte sehr zu Herzen. Heute hat es St. Nikolaus viel schwerer. Die Kinder erwarten von ihm das, was früher dem Christkind zu schenken vorbehalten blieb. Er muss Spielzeuge und alles mögliche bringen, wenn er dankbare Kinder- augen sehen 
will.St. 
Nikolaus Dem Christkind das Schenken überlassen Kinder und Eltern scheinen verges- sen zu haben, dass St. Nikolaus auch heute noch ein bescheidener Mann sein will, der in erster Linie zu uns kommt, um die baldige An- kunft des Kindleins in der Krippe zu verkünden. Er möchte auch dem Christkind das eigentliche Schen- ken überlassen. Weiter beklagt sich St. Nikolaus über den mangelnden Anstand der Halbwüchsigen und mancher Erwachsener, die seine Las st uns froh und munter 
seinSendung 
und seine Aufgabe er- schweren. Es kommt sogar vor, dass er durch skandalöses Benehmen solcher Leute zu nächtlicher Stunde belästigt und gestört wird. Wir müs- sen das leider sehr verurteilen und es als üble Begleiterscheinung un- serer Zeit brandmarken, dass man vor diesem uralten Brauch nicht mehr Ehrfurcht hat. Es wäre wün- schenswert, wenn Eltern und Kin- der und alle, die es angeht, die be- rechtigten Klagen des Nikolaus, wie wir ihn stets nannten, beherzigen würden. Wenn wir wollen, dass seine Aufga- ben in Zukunft noch erfüllbar sind und wenn wir vermeiden wollen, dass auch dieses uralte Brauchtum entartet, dann müssen wir uns ent- sprechend einstellen und die Kin- der auf sein Kommen so vorberei- ten, wie es einst unsere Eltern getan haben. St. Nikolaus ist kein reicher Geschenkbringer, sondern ein be- scheidener Verkünder eines grossen Ereignisses, das uns im Weihnachts- fest bevorsteht. Seine Bescheiden- heit ist gerade für die heutige Zeit von grösster Bedeutung. Ihm soll es vorbehalten bleiben, diese Tugend weiterhin zu verkörpern, die leider im Aussterben zu sein scheint. St. Nikolaus soll uns zeigen und be- weisen, dass nicht die Fülle der Ge- schenke, sondern die Art des Schenkens wahre Herzensfreude bereitet. Ein Erzieher (Liechtensteiner Volksblatt, 1957) i- lassi uns froh und /77u/?£erse/n unc/ur?s 
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