Volltext: EINTRACHT (1999) (Staatsfeiertag)

E^ EINTRACHT STAATSFEIERTAG 
1999 »ERSONLICHKEITEN Johann Georg Heibert, Chronist Die Herkunft Sein Urgrossvater, angeblich aus Ti- rol stammend, kam noch während der Hohenemser Regentschaft in unser Land und war Wirt auf Rofen- berg in Eschen. Sein Grossvater war ebenfalls Wirt und auch Komman- dant in der Landschaft Schellen- berg. Dieser heiratete Anna Büchel, die ihm drei Buben gebar. Einer dieser Söhne war Jakob, der Vater des Chronisten. Der Chronist Jo- hann Georg Heibert selber verlor seinen Vater, als er kaum 13 Jahre alt war und wuchs wahrscheinlich in der Familie seiner Mutter Anna, die später Franz Josef Hilti aus Schaan heiratete, auf. Mit 16 Jahren war der Jüngling bereits waffen- und wahlfähig. Die familiäre Situa- tion des Halbwaisen mag die junge Heirat des angehenden Chronisten mit 17 Jahren erklären. Dem ge- schriebenen Inhalt der Chronik zu- folge muss Heibert eine gute Bil- dung genossen haben, war sehr be- lesen und hatte viel Sinn und Inte- resse für die Geschichte seiner Heimat. Dies brachte ihn auf den Gedanken, ein Tagebuch über die Zeitereignisse zu 
schreiben. Eintragungen während 35 Jahren Der Chronist begann im Alter von 19 Jahren mit den Eintragungen, die er über 35 Jahre hinweg fortsetzte. Es scheint, dass Pfarrer, Lehrer und die Beziehungen zu Feldkirch als Informationsquelle ebenso dienlich waren wie selbst erlebte Ereignisse. Sein Heft beginnt mit einem Aus- zug aus der Feldkircher 
Chronik. Ein kluger Mann mit gutem Lebens- wandel Heibert gehörte später zu den zwölf Richtern des Unterländer Gerichts. Trotzdem blieb er schlichter Bauer auf Schönbühl. Er verlor drei Ehe- frauen durch frühen Tod. Mit 42 Jahren, um 1801, heiratete er seinevierte 
Frau, die 23jährige Kreszen- tia Strub. Johann Georg Heibert muss überraschend gestorben sein, denn aus dem Sterberegister ent- nehmen wir nachstehenden Eintrag: «Den letzten Tag beschloss Johann Georg Heibert, einst als ein kluger Mann des Gerichts und ausserdem von gutem Lebenswandel, allein mit dem heiligen Öl gesalbt, weil er mit keinerlei erkennbaren eigenen Zeichen mehr Gegenwart bekun- den konnte. Geboren am 24. März 1759. Er ruhe in Frieden, im Alter von 54 Jahren weniger 4 Tage.» Bis vor kurzem war weder das Geburts- noch das Sterbedatum des Verfas- sers der Helbert-Chronik bekannt. Da Jakob Heibert am Schluss der Chronik seinen Namen dazusetzte, nahm man an, dass er der Verfasser sei. Im Hintergrund der Ahnenfor- schungen zum Familienstammbuch von Eschen fand Adolf Meier, der mit der Forschung beauftragt war, im Sterberegister des Eschner Pfarr- buches den obenerwähnten Eintrag Auch die Daten seines Sohnes Jakob konnten eruiert werden: Ge- boren 1. Mai 1803, gestorben am 21. Januar 1858. Da die Chronik jedoch Aufzeich- nungen von den Jahren 1778-1813 enthält, können diese nicht von Ja- kob, geb. 1803, 
sein.Verfasser 
der Chronik war der Vater Johann Georg Heibert. Ein umfassender Schriftvergleich bestätigt dies ebenfalls. Verfasser der Chronik war der Vater, Johann Georg, und nicht sein Sohn Jakob. Die Chronik ist seit 1981 im Besitz der Gemeinde, nachdem sie ver- dankenswerterweise von den Nach- fahren erworben werden konnte. Der letzte männliche Nachfahre lebt in Vorarlberg. (Aus: «Verfasser der Helbert-Chro- nik aufgespürt» von Peter Geiger) Die Eintragungen beginnen 1778 und enden 1813. Das Titelblatt der Chronik hat folgenden Wortlaut: «Cronick: Die graffschafft Vadutz und Die / Herschaft schellenberg werden beschriben auss / der uralten Cronick von ao 1685: Die Her- schaft / schellenberg am Esch- ner Berg gelegen - Eschen schöpft / den Namen von dem wässerle Escha genant, so / mit Fischen und Krebsen bereicht hindurch in den / Rein fliest - ist ein liebl. schöner berg, welcher den / Edlen von Schellenberg zugehörig und stamenhauss wä- re, / dahero sie den Namen führt. Die zerbrochnen zwo / Burgen alt und Neu schellen- berg ligen zu oberst / auf dem berg deren Mauren noch zu se- hen, ao 1318/ lebte Her Mar- quartus.» (...) Adolf Marxer
	        

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