Volltext: EINTRACHT (1999) (Ostern)

E3Ü EINTRACHT OSTERN 
1999 Musikinstrumente sind uralte Kulturgüter Musikinstrumente gehören zu den frühesten menschlichen Kulturgü- tern. Ihre Entstehung reicht bis in urgeschichtliche Zeiten zurück. Zu den ältesten Blasinstrumenten ge- hörten Flöten und Pfeifen. Als Rhythmusinstrumente waren von Beginn an Trommeln an den Lager- feuern zu hören. Die Musik erfreute nicht nur die Zuhörer, sondern wur- de in früheren Zeiten vielfach als Mittler zu Geistern, Dämonen und Göttern verwendet. In kriegerischen Zeiten wurden Trommeln, Trompe- ten, Hörner und Pfeifen zur Sig- nalübermittlung eingesetzt. Die äl- testen Musikinstrumente, die im heutigen Gebiet von Liechtenstein gefunden wurden, sind Maultrom- meln. Sie belegen, dass im Mittelal- ter auch in den hiesigen Burganla- gen auf Musikinstrumenten gespielt wurde. Anstoss zu eigenen Musikvereinen gaben meistens die Lehrer oder die Pfarrer. 1862 wurde die liechtensteinische Verfassung erlassen, die den Be- wohnern des Landes auch das Ver- sammlungs- und Vereinsrecht ein- räumte. Damit einhergehend mach- te sich ein Gefühl der Freiheit in der Bevölkerung breit. Es war das Signal für den Aufbruch zu eigen- ständigen Tätigkeiten, der auch ei- nen Aufschwung in kulturellen Be- reichen beinhaltete. Das Vereins- wesen in den Gemeinden belebte sich. Die ersten Musikvereine hat- ten am Anfang nur wenige Mitglie- der. Dies änderte sich sehr rasch in den folgenden Jahren, als die Be- geisterung ums Musizieren weitere Kreise zog. Oft kannten die Musi- kanten die einzelnen Blasinstru- mente kaum vom Namen, Noten- lesen konnten die wenigsten. Die Stücke wurden auswendig nach Gehör gespielt. Den Anstoss für ei- genständige Musikvereine in den Gemeinden - ausser in Planken gibt es in jeder Gemeinde eine Blasmusikgruppe - gaben vielfach die Lehrer oder Pfarrer. In Balzers wurde die Dorfmusik als «Import»Flügelhorn 
der Firma Josef Faber aus Craslitz, Böhmen, hergestellt um 
1920 von Balznern, die zur Saisonarbeit im Kanton Glarus weilten, aus ih- rem Arbeitsgebiet mitgebracht. Den ersten Musikanten des Landes ge- bührt einiger Respekt. Durch ihre Begeisterung und Beharrlichkeit schafften sie es, in Zeiten bitterer Not den Fortbestand ihrer Vereine zu sichern. Die ersten Tanzkapel- len, wie die «Neuhüsler-Musik» vom Triesenberg, die «Rischa-Mu- sik» von Triesen oder die «Hirscha- wüartli-Musik» von Mauren, hatten grosse Erfolge sowohl Land auf wie Land ab und in der Schweiz.Florin 
Kindle und Walter 
Boss Eine herausragende Gestalt im da- maligen Musikgeschehen war Ka- plan Florin Kindle (1839 - 1909), der zwischen 1862 und 1909 für mehrere Musikvereine - Triesen, Mauren und Eschen, bei deren Gründung er einen massgeblichen Anteil hatte - zahlreiche Tänze und Märsche komponierte. Für die Ge- genwart ist als zeitgenössischer, einheimischer Komponist im Be- reich der Blasmusik Walter Boss zu nennen, dessen Stücke immer wie- der aufgeführt werden. 1. <Sicd)tenfteinifctKf. in Baöug um 5., ö. tmö 'r. jum . "ftrtmpfo-tnchi 
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