Volltext: EINTRACHT (1998) (Advent)

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EINTRACHT ADVENT 
1998 SAMMLER/INNEN Die Balzner «Manethek» «Fünf Jahre lang beschäftigte ich mich damit, aus Hunderten von Texten, Tausenden von Bildern eine Auswahl zu treffen, Geschriebenes aufzuarbeiten, zu ergänzen, zu straffen, zu redigieren und die pas- senden Bilder und Dokumente zu- sammenzustellen ...», schreibt Ema- nuel (Mane) Vogt 1998 am Schluss seiner dreibändigen, 1400 Seiten um- fassenden Dorfchronik «Mier z Bal- zers». Das Interesse für die Geschichte, Politik, Kultur und das gesellschaft- liche Leben seiner Heimatgemein- de war bei Mane schon in frühester Jugend sehr ausgeprägt. So begann er bereits in den vierziger Jahren Dokumente (Briefe, Ausweise, Ur- kunden, Verträge usw.), Zeitungs- artikel sowie Literatur über Balzers zu sammeln. In der Folge hat er auch in verschiedenen Archiven in Liechtenstein, Österreich, Deutsch- land und der Schweiz nach Balzner Quellen geforscht und darüber un- zählige Notizen gemacht. Parallel zu den schriftlichen Aufzeichnun- gen legte Mane eine Fotothek an, die zu einem Grossteil aus eigenen Aufnahmen besteht. Seine erste Ka- mera erhielt er als Schulbub. Es ent- standen unter anderem Porträts, Fo- tos von Familien, Vereinsanlässen, Dorfwinkeln, Ereignissen in der Ge- meinde, sogar von Verstorbenen auf dem Totenbett. Einen weiteren wichtigen Pfeiler seiner Sammlung bilden die Interviews mit Zeitzeu- gen. In den fünfziger Jahren be-suchte 
Mane seine Gesprächspart- ner stets mit einer kleinen Reise- schreibmaschine, einer Hermes-Ba- by, und brachte die Erzählungen und Erinnerungen sogleich zu Pa- pier. Später wurden diese Befragun- gen durch den Einsatz eines Ton- bandgerätes wesentlich erleichtert. Vor Manes Sammelleidenschaft - er selbst spricht von Besessenheit - war nicht einmal der Ablagerungs- platz im Neugrüt gefeit. Dort fand er verschiedentlich Unterlagen und Gegenstände, die ihm erhaltens- wert erschienen, wie zum Beispiel einen Teil der Balzner Gemeinde- rechnungen von 1904 bis 1966. Sein Fundus wurde auch immer wieder durch Schenkungen ergänzt und bereichert, wodurch sicherlich so manches Zeitzeugnis vor einer möglichen Vernichtung bewahrt wer- den konnte. Als Mane Vogt 1987 nach 21 jähri- ger Vorstehertätigkeit in Pension ging, nahm er mit viel Energie und seinem bekannten Elan die Sich- tung, Inventarisierung und Archi- vierung seines Sammelgutes an die Hand, das sich im Laufe der Jahr-Die 
Utensilien des Fotografen der dreissiger und vierziger Jahre: ein Stativ, eine Kamera mit einem ausziehbaren Balgen, Marke Zeiss Ikon (6x9 cm), eine Osram Nitrophotlampe mit 500 Watt als Lichtquelle für Innen- aufnahmen und ein einfacher Belichtungs- messer. zehnte in Regalen, Aktenordnern und Schachteln angehäuft hatte. Mit der Trilogie «Mier z Balzers» hat er nun sein umfangreiches Ar- chiv, dem eine grosse kultur-histqri- sche Bedeutung zukommt, der Öf- fentlichkeit zugänglich gemacht. Er lässt uns lebendig und detailreich teilhaben an früheren Zeiten, am Alltag unserer Vorfahren sowie am ungeheuren gesellschaftlichen und kulturellen Wandel unseres Dorfes. Rita Vogt Erste schriftliche Er- wähnung der liechten- steinischen Volks- hymne: Brief vom 11. Februar 1858, den Jakob Josef Jauch, Frühmesser (Kaplan) in Balzers von 1852 bis 1856 und Textautor unserer Volkshymne, aus Palermo an Rosa Kaufmann, Balzers, ge- schrieben 
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