Volltext: EINTRACHT (1998) (Advent)

HlEINTRACHT ADVENT 
1998 Funktion des 
Sterbebildes Das Sterbebild hat nicht nur die Aufgabe, das Ereignis des Todes ins Gedächtnis zurückzurufen und den Lebenden ein dauerndes «Memento mori» entgegenzuhalten, das sie zur Einkehr und Andacht mahnt,sondern 
es gesellt sich hiezu die Aufforderung, für die Verstorbenen zu beten. Das Sterbebild ist dem- nach nicht blosses Erinnerungsbild, sondern enthält darüber hinaus ein starkes Gebetsmemento. Denkt ab und zu an den 
Pfarrer Ludwig Schnüriger der Euch das Evangelium als Frohe Botschaft verkünden wollte. Geboren am 22. April 
1915 in der Bischofsstadt Chur, die er so liebte. Er war Hofkaplan in Schaan 1940-1953 Seelsorger und Maler in Maladers (GR) 1953-1960 Pfarrer zu St. Florin in Vaduz 1960-1979 Gestorben am Osterheiligtag, 31. März 1991 in Vaduz, wo sein Herz dankbar bleiben wird. Zur Erinnerung im Gebete 
an Emanuel Prinz v. u. z. Liechtenstein geboren am 22. Oktober 1908 in Betler gestorben am 18. Oktober 1987 in GrabsZur 
Erinnerung im Gebete 
an Hans Prinz v. n. z. Liechtenstein geboren am 18. Mai 1910 in Wien gestorben am 22. Januar 1975 in St. 
GallenGedenket 
meiner im Gebete. Der Text der Sterbebilder hat sich im Laufe der Zeit ebenfalls gewan- delt. Waren ursprünglich auf allen Sterbebildern Zitate aus der Heili- gen Schrift oder andere fromme Worte der Besinnung und Ablassge- bete zu finden, so werden seit der am 1. Januar 1967 durch die apo- stolische Konstitution «Indulgen- tiarum doctrina» in Kraft getretenen neuen Ablassordnung keine Tage mehr genannt. Das Ablassgebet ist überhaupt in den vergangenen Jah- ren immer weniger zu finden und kommt auf den neuesten Sterbebil- dern gar nicht mehr vor. Auch Ge- dichte über den Tod, den Verstor- benen usw. werden seltener, sind aber immer noch anzutreffen. Ver- schwunden sind die Einladungen zum Beten des Busspsalms. Die Aufforderung «Gedenket meiner im Gebete» wird seltener, ist aber noch anzutreffen, wie z. B. auf den Sterbebildern von Pfarrer L. Schnü- riger sowie der Prinzen Emanuel und Hans von und zu Liechten- stein. Daneben gibt es immer mehr neue Sterbebilder, die sich in Ver- kennung der Aufgabe derselben darauf beschränken, die Daten, Ti- tel und Berufe anzugeben. Im heu- tigen Empfinden stehen der Verstor- bene und seine Individualität - das Erinnerungsbild ohne das Gebets- memento - im Mittelpunkt. Besten- falls ist noch das R.I.P. zu finden. Auf die Wiedergabe solcher reiner Erinnerungsbilder wird in diesem Beitrag aus verständlichen Gründen bewusst verzichtet. 20
	        

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