BIS
EINTRACHT ADVENT 1998 Pieta in der Pfarrkirche Mauren, um 1480, Höhe 80
cmDie
Toten kehren zu den Lebenden zurück. Während man in der vorchristli- chen Zeit auch bei uns die Toten von den Siedlungen fernhielt und sie ausserhalb derselben bestattete, brachte die Christianisierung unse- res Landes eine völlige Verände- rung. Die neue christliche Gemein- schaft verband nun Lebende und Tote. Die Christen versammelten sich ohne Bedenken an den Ruhe- stätten der Toten. Diese konnten nun zu den Lebenden zurückkeh- ren, und man konnte ihrer immer wieder gedenken. Damit waren alle in Christus zu der einen Gemein- schaft verbunden: die Heiligen im Himmel, die Seelen im Reinigungs- ort, die Lebenden auf Erden. Mit dem Tod, ob er rasch oder leise kommt, hat sich ein reiches Brauchtum entwickelt, das aller- dings - gerade auch wegen des Ver- suches der Verdrängung des Todes aus dem modernen Bewusstsein in den vergangenen Jahrzehnten - ei- nen nicht geringen Wandel erlebte. Zu diesem Brauchtum zählt auch das Sterbebild. Bescheiden ging sie ihre Wege, bescheiden tat sie ihre
Pflicht. ruhig ging sie auch dem Tod entgegen, ihr alle, o vergefit Bie
nicht. EB ruhn die fleißigen Mutterhände. die stete gesorgt für unser Wohl, die tätig waren liis ans Ende; es ruht dein Herz so liehevoll. Um eio frommes, andächtiges Gehet, dieses Bild um ihre Seele
fleht. Schellenberg erhielt 1963 eine neue Kirche. Bald wurde bei derselben auch ein Friedhof ange- legt. Als Grabzeichen dürfen nur schmiedeeiserne Kreuze Verwendung finden.Text
des Sterbebildes von Regina Goop- Elkucht 196111