Volltext: EINTRACHT (1998) (Ostern)

HlEINTRACHT OSTERN 
1998 UNSER GAST Paul Deplazes, Pfarrer in 
Eschen Kennen Sie Lourdes? Lourdes ist eine französische Stadt, liegt in den Pyrenäen am Fluss Cave de Pau, 420 m.ü.M. Lourdes gehört zu den bedeutendsten Wall- fahrten der Welt. Hier erlebte 1858, also vor 140 Jahren, Bernadette Soubirous in der Grotte von Massa- bielle Marienerscheinungen. Die Quelle, die Bernadette mit ihren Fingern frei machen durfte, gilt als wunderkräftig. Über der Quelle wurde 1876 eine neugotische Basi- lika gebaut und mit ihr verbunden die Kirche Notre-Dame-du-Rosaire im Jahre 1889. Seit 1958 gibt es eine sehr grosse unterirdische Basi- lika; sie heisst Pius-X-Basilika. In diesem Jubiläumsjahr 1958 waren 6 Millionen Pilger in Lourdes, und 58 Heilungen wurden als wunder- bar kirchlich anerkannt; daneben waren schon einige Tausend gemel- det. Die «Dame» erschien einem armen Mädchen, und ... Als Mädchen und auch im reiferen Alter ging es Bernadette nie um sich selber. In der Privatoffenbarung begegnete sie 18mal der «Dame», wie Bernadette sie nannte. Die «Dame» gab sich zu erkennen als die «Unbefleckte Empfängnis» und forderte ausdrücklich auf, ein Hei- ligtum zu errichten, Prozessionen, Gebete und Bussübungen zur Be-kehrung 
der Sünder an diesem Orte durchzuführen. Bernadette, gehor- sam und sehr gewissenhaft, melde- te die Worte der «Dame» sofort dem H. H. Pfarrer, der ganz über- rascht war und bis zu den gesche- henen Heilungen seine Mühe hatte zu glauben. Es war am 25. Februar 1858, da befahl die «Dame» Berna- dette, an einer bestimmten Stelle der Grotte aus einer Quelle zu trin- ken und sich zu waschen. Wohl meinte Bernadette, die «Dame» hätte das Wasser des Flusses Gave gemeint. Doch die «Dame» zeigte auf eine trockene Stelle der Grotte, und Bernadette grub mit ihren Fin- gern; es kam Wasser, sie trank da- von und wusch sich. Die Men- schen, die es sahen, lachten darü- Bernadette 
Soubirous ber. Unmittelbar darauf entsprang an der bez. Stelle wirklich eine Quelle, die täglich 122'000 Liter, mit besonderem Segen der «Unbe- fleckten Empfängnis», 
spendet. Anerkennung der übernatürlichen Erscheinung Bischof Laurence von Tarbes und Lourdes setzte am 28. Juli 1858 ei- ne Untersuchungskommission ein. Auf ihr Urteil erklärte er am 18. Ja- nuar 1862, die Erscheinungen «trü- gen alle Kennzeichen der Wahrheit in sich, und die Gläubigen seien berechtigt, an ihre Wahrheit zu glauben». So erhielt die Wallfahrt eine kirchliche Bestätigung. Selbst- verständlich sollte auch eine ent- sprechende Statue gemacht wer- den. Der Bildhauer J. Fabisch schufnach 
Angaben von Bernadette die- se Statue, die 1864 in der Erschei- nungsgrotte aufgestellt wurde. Ber- nadette bemerkte, dass diese Statue kein Vergleich sei mit der wirkli- chen «Dame», die sie gesehen ha- be. Persönliches über Bernadette Geboren ist sie an einem kalten Wintertag, am 17. Februar 1844, in Lourdes. Sie war immer kränklich, wuchs in grösster Armseligkeit auf: Ihre Eltern waren Besitzer einer her- untergekommenen Mühle, und oft fehlte das Lebensnotwendige. Es war der 11. Februar 1858; mit eini- gen Mädchen sammelte sie Holz im Wald bei Lourdes. Die anderen waren ihr, der asthmatisch Veran- lagten, vorausgeeilt, als plötzlich ein gewaltiges Rauschen erklang. Bernadette erschrak zutiefst und sah plötzlich, wie sich vor der Grotte die Büsche heftig bewegten. In der Felsenhöhlung erschien in ei- ner goldschimmernden Wolke eine Frauengestalt von grosser Schön- heit, in einem langen, weissen Ge- wand, in den Händen einen Rosen- kranz: die «Dame» - es war die Gottesmutter Maria. Bernadette Soubirous durchlebte während die- ser Monate eine schwere Zeit. Bela- stet schon durch ihre ständigen Krankheiten, hatte sie nun auch noch unter den Anfeindungen derer zu leiden, die sie eine Hysterikerin und Angeberin nannten. Bernadette durchstand tapfer alle Verleum- dungskampagnen. Nach der letzten Erscheinung am 16. Juli 1858 lebte sie wieder als das normale Mäd- chen wie vorher, und nie sprach sie über das, was sie erlebt 
hatte. Ins Kloster nach Nevers, St. Gildard Am 7. Juli 1866 trat sie in das Klo- ster der Kranken- und Schulschwe- stern ein, erhielt den Namen Marie Bernard. Trotz Schmerzen, pflegte sie andere Kranke. «Es ist meine Aufgabe krank zu sein», sagte sie. Am 16. April 1879 starb sie mit den Worten: «Heilige Maria, Mutter Gottes, bitte für mich arme Sünde- rin.» Papst Pius XI. sprach sie am 8. Dezember 1933 heilig.
	        

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