Volltext: EINTRACHT (1995) (Advent)

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EINTRACHT ADVENT 1995 Ende des 13. Jahrhunderts durch eingewanderte «Walliser» ange- nommen. Ein genaues Datum ist nicht bekannt. Die erste schriftliche Bezeugung von Wallisern am Trie- senberg finden wir in einer Urkun- de vom 29. Oktober 1355. Dieses Dokument, in dem sieben Walliser namentlich genannt werden, ist ein Schiedsspruch über einen Teil der Alpe Malbun, «den die Walliser vormals gehabt haben ...» Also müssen sie sich vor 1355 hier ange- siedelt und bereits Alpen zu Lehen genommen haben. Die Grundher- ren, die Grafen von Werdenberg, gewährten den Waisern am Triesen- berg besondere Rechte. In Form der freien Erbleihe, also mit dem Recht, ihre Lehensgüter verkaufen, vertau- schen oder versetzen zu dürfen, ge- nossen sie ein grosszügiges Besitz- und Nutzungsrecht. Sie besassen auch das Recht, wieder auszuwan- dern, ohne dafür eine Abgabe ent- richten zu müssen. Bis zum Jahre 151 3 waren sie sogar von der Steu- erpflicht befreit. Als Gegenleistung für diese Sonderrechte mussten sie das Land urbar machen und den Landesherren Dienst leisten «mit schilt und speer ...» 1618 wurden die «freyen Walser» den anderen Landesbürgern in allen Rechten und Pflichten gleichgestellt. Durch grossen Fleiss brachten es die Wal- ser zu einem bescheidenen Wohl- stand, der es ihnen erlaubte, ver- schiedene Alpen und MaiensässeVortragemadonna, 
um 1650/60, Höhe 60 cm, mit einem Kranz von Rosen umgeben und auf der von der apokalyptischen Schlange umgebenen Weltkugel 
stehend. zu erwerben und dadurch ihre Exi- stenzgrundlage zu 
verbessern. Von der Pfarreigründung Im gleichen Raum ist dem interes- santen Zeitabschnitt der Pfarrei- gründung reichlich Platz gewidmet. Innenansicht der Kapelle auf Masestiid nach un ort. Erste urkundliche Erwähnung 1465.Renovation 
im Jahre 1950. Stiller 
Andachts-Mit 
kostbaren Ausstellungsstücken, wie der Vortragemadonna aus dem 17. Jahrhundert, dem Armreliquiar von Masescha, einem reich verzier- ten Wandschrank aus dem alten Pfarrhaus, einer Stabelle des bedeu- tenden Ortsrichters Johannes Dan- ner und verschiedenen liturgischen Gegenständen aus der ersten Pfarr- kirche soll diese Zeit lebendig blei- ben. Der erste religiöse Mittelpunkt der Walser war Masescha. Hier ent- stand auch wohl bald nach ihrer Ansiedlung eine Kapelle, die je- doch erst 1465 urkundlich erwähnt wird. Kirchlich gehörten die Trie- senberger Walser aber beinahe 500 Jahre lang zu den Pfarreien Triesen und Schaan. Dort mussten sie durch Jahrhunderte an Sonn- und Feiertagen den Gottesdienst besu- chen und ihre Toten begraben. Ihr Wunsch nach einer selbständigen Pfarrei mit eigenem Seelsorger wur- de erst im Jahre 1768 Wirklichkeit. Der damals regierende Fürst Joseph Wenzel liess die Pfarrkirche und 12
	        

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