Volltext: EINTRACHT (1995) (Ostern)

EINTRACHT OSTERN 
1995 KULTURTRÄGER Unter diesem Titel stellen wir Dachverbände, Institutionen, Verei- ne usw. vor, welche in besonderem Masse zur kulturellen Vielfalt unse- res Landes 
beitragen. Die Liechtensteinische Musikschule Die Liechtensteinische Musikschule wurde 1963 durch eine private Gruppe musikinteressierter Persön- lichkeiten gegründet. Bis zum Jahre 1973 hatte die Musikschule den Charakter eines Privatinstitutes mit 50 % staatlicher Unterstützung. 1968 bekam die Musikschule das Geburtshaus des Komponisten J.C. Rheinberger (1839-1901) in Vaduz als Hauptsitz. Von Anfang an verfolgte die Musik- schule die Philosophie einer «Musi- kalisierung» der Bevölkerung bis zu den Wurzeln. Bis heute wird die breitestmögliche Basis angestrebt, aus der die Spitzen in einer natürli- chen Entwicklung herauswachsen. Aus diesem Grunde wurde 1980 die musikalische Früherziehung in die Kindergärten integriert und 1993 die musikalische Grundschu- lung in die ersten zwei Klassen der Primarschulen. Damit werden im Alter von 5 bis 8 Jahren 100 % aller Kinder mit Früherziehung und Grundschulung erfasst. Die Kosten dafür tragen der Staat und die Ge- meinden gemeinsam. 1973 wurde die Musikschule durch das erste Musikschulgesetz in eine Stiftung des öffentlichen Rechts um- gewandelt. Den Zweckartikel fasst die Musik- schule als Auftrag auf, alle Stile und Bereiche des öffentlichen und pri- vaten Musizierens in ihr Angebot aufzunehmen. Derzeit umfasst das Angebot fol- gende Fächer: Violine, Viola, Vio- loncello, Kontrabass, Gitarre, E-Gi- tarre, Zither, Harfe, Hackbrett, Key- board, Akkordeon, Klavier, Cemba- lo, Orgel, Blockflöte, Querflöte, Klarinette, Oboe, Fagott, Saxophon,Trompete, 
Flügel-, Alt-, Tenorhorn, Bariton, Euphonium, Waldhorn, Po- saune, Bass-Tuba, Schlagzeug, Ju- gendstimmbildung, Chorstimmbil- dung, Klassischer Sologesang, Jazz/ Rock-/Pop-Gesang, Theorie, Kom- position. Der Unterricht wird durch eine, von der Regierung bestellte Unterrichtskommision 
inspiziert. Musikunterricht in allen elf Gemeinden Die Lehrkräfte erteilen den Musik- unterricht in allen elf Gemeinden des Landes. Es werden dafür ausser den 24 Musikräumen, die der Mu- sikschule in Vaduz zur Verfügung stehen, 80 Räume in Gemeinde- oder Kulturzentren sowie in den öf- fentlichen Schulen benützt. Der Unterricht wird im Einzel- und Gruppenunterricht erteilt. Um das im Einzelunterricht Erlernte in En- sembles trainieren zu können, un- terhält die Musikschule drei Kinder- streichensembles, eine Jugend-Sin- fonietta, ein grosses Schulorchester, zwei Akkordeonorchester, eine Big- Band, ein Tanzorchester, verschie- dene Rock- und Popgruppen, meh- rere Volksmusikgruppen und Kam- mermusikensembles, verschiedene Kindersinggruppen und einen Er- wachsenenchor. Jährlich werden rund zweihundert Veranstaltungen durchgeführt. Da- zu gehören: Symphoniekonzerte, Singspiele, Kammerkonzerte, Auf- führungen von Oratorien und Kan- taten, Schülerkonzerte und Klassen- abende. Der Aufführung von Werken liech- tensteinischer Komponisten wird besondere Bedeutung beigemessen. Ausserdem wirken Musikgruppen der Musikschule bei der Gestaltung von Gottesdiensten, Anlässen der Regierung und der Gemeinden, Fei- ern von Betrieben sowie bei priva- ten Anlässen mit. Jährlich wird ein Landesmusikwett- bewerb durchgeführt. In der Regel werden in das Wettbewerbspro- gramm vier bis fünf Solofächer, da- zu jeweils Kammermusik, Volks- und Hausmusik sowie Rock-, Pop- und Unterhaltungsmusik aufgenom- men.Seit 
1971 werden jeweils im Juli die Internationalen Meisterkurse durchgeführt. International aner- kannte Künstler bieten Unterricht auf höchstem Niveau an, um die Kursteilnehmer auf eine Solokarrie- re, die Tätigkeit auf der Bühne oder im Orchester vorzubereiten. Die Musikschule verfügt über eine gutausgestattete Musikbibliothek, die der Öffentlichkeit zugänglich ist. Durch Schenkungen und Legate verfügt die Musikschule auch über eine Anzahl von Instrumenten, die für kürzere Zeit an Schüler ausge- liehen werden können. 1991 hat der Liechtensteinische Landtag ein neues Musikschulge- setz erlassen. Darin wird der Finan- zierungsschlüssel wie folgt festge- legt: 50 % Staat, 25 % Gemeinden, 25 % Schulgeld. Dem Stiftungsrat werden mehr Entscheidungsbefug- nisse eingeräumt. Die Lehrkräfte können mit Langzeitverträgen ange- stellt werden. Sie haben die glei- chen sozialen Sicherheiten wie Lehrkräfte an den öffentlichen Schulen. Alle Lehrkräfte sind durch das Dienstreglement zu regelmässi- ger Weiterbildung verpflichtet, die jährlich nachgewiesen werden muss. Der Unterricht wird durch eine von der Regierung bestellte Unterrichtskommission inspiziert. Zu Beginn des Jahres 1995 zählte die Musikschule 2.272 Schüler (Einzelzählung ohne Ensembles). 1994 wurden von den 86 Lehrkräf- ten rund 50.000 Lektionen erteilt. Das Budget für 1995 beträgt rund SFr. 6 Mio. Dem Stiftungsrat der Musikschule, der von der Regierung jeweils auf- grund der Koalitionsvereinbarungen besetzt wird, gehören derzeit an: Gerold Schädler, Präsident; Hans Nigg, Vizepräsident; Gretl Marxer, Hans Gassner und Johannes Kaiser. Schulleiter: Josef Frommelt, Verwal- ter: Louis Vogt, Sekretariat: Renate Marlow und Lea Ritter. Auskünfte über Anmeldungen und über den Besuch der Musikschule erhalten Sie durch das Sekretariat, St. Florinsgasse 1, 9490 Vaduz, Tel. 075/232 46 20, Fax 075/232 46 42.Josef Frommelt 13
	        

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